Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.jede gute häuslich glückliche Familie Man verzeihe diese Digression mei- 1. Der Ehestand ist das einzige Mit- jede gute häuslich glückliche Familie Man verzeihe dieſe Digreſſion mei- 1. Der Eheſtand iſt das einzige Mit- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0568" n="540"/> jede gute häuslich glückliche Familie<lb/> als ein Unterpfand der öffentlichen Ruhe<lb/> und eurer Thronen!</p><lb/> <p>Man verzeihe dieſe Digreſſion mei-<lb/> nem Herzen, das keine Gelegenheit vor-<lb/> bey laſſen kann, das Göttliche und<lb/> Wohlthätige einer Einrichtung zu zei-<lb/> gen, die offenbar in der ſittlichen und<lb/> phyſiſchen Natur des Menſchen gegrün-<lb/> det iſt, und die noch von ſo vielen jezt<lb/> verkannt und falſch beurtheilt wird.<lb/> Ich kehre jezt zu meinem Hauptzweck<lb/> zurück, den wohlthätigen Einfluſs des<lb/> Eheſtands auf das phyſiſche Wohl des<lb/> Menſchen zu zeigen. Mit Recht ver-<lb/> dient er unter den Verlängerungsmitteln<lb/> des Lebens einen Plaz. — Meine Grün-<lb/> de ſind folgende:</p><lb/> <p>1. Der Eheſtand iſt das einzige Mit-<lb/> tel, um dem Geſchlechtstrieb Ordnung<lb/> und Beſtimmung zu geben. Er ſchüzt<lb/> eben ſo ſehr für ſchwächender Ver-<lb/> ſchwendung, als für unnatürlicher und<lb/> kältender Zurückhaltung. So ſehr ich<lb/> der Enthaltſamkeit in der Jugend das<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [540/0568]
jede gute häuslich glückliche Familie
als ein Unterpfand der öffentlichen Ruhe
und eurer Thronen!
Man verzeihe dieſe Digreſſion mei-
nem Herzen, das keine Gelegenheit vor-
bey laſſen kann, das Göttliche und
Wohlthätige einer Einrichtung zu zei-
gen, die offenbar in der ſittlichen und
phyſiſchen Natur des Menſchen gegrün-
det iſt, und die noch von ſo vielen jezt
verkannt und falſch beurtheilt wird.
Ich kehre jezt zu meinem Hauptzweck
zurück, den wohlthätigen Einfluſs des
Eheſtands auf das phyſiſche Wohl des
Menſchen zu zeigen. Mit Recht ver-
dient er unter den Verlängerungsmitteln
des Lebens einen Plaz. — Meine Grün-
de ſind folgende:
1. Der Eheſtand iſt das einzige Mit-
tel, um dem Geſchlechtstrieb Ordnung
und Beſtimmung zu geben. Er ſchüzt
eben ſo ſehr für ſchwächender Ver-
ſchwendung, als für unnatürlicher und
kältender Zurückhaltung. So ſehr ich
der Enthaltſamkeit in der Jugend das
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