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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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mit wie mit der Leibesbewegung, sie
kann unheilbare Krankheiten kuriren,
und dennoch kann sie auch der Gesünde-
ste zu Erhaltung seiner Gesundheit brau-
chen. Der andre Vorzug aber ist der
ganz unbeschreibliche grosse und herr-
liche Anblick der See, der damit ver-
bunden ist, und der auf einen nicht
daran gewöhnten eine Wirkung thut,
welche eine gänzliche Umstimmung und
wohlthätige Exaltation des Nervensy-
stems und Gemüths hervorbringen kann.
Ich bin überzeugt, dass die physischen
Wirkungen des Mittels durch diesen
Seeleneindruck ausserordentlich unter-
stüzt werden müssen, und dass z. B. eine
hypochondrische oder an Nerven lei-
dende Person schon das Wohnen an der
See und die damit verbundnen herrli-
chen Schauspiele des Auf- und Unterge-
hens der Sonne, des Sturms u. s. w. halb
kuriren können. Ich würde in gleicher
Absicht einen Kontinentsbewohner die
Reise ins Seebad, und einem Küstenbe-

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mit wie mit der Leibesbewegung, ſie
kann unheilbare Krankheiten kuriren,
und dennoch kann ſie auch der Geſünde-
ſte zu Erhaltung ſeiner Geſundheit brau-
chen. Der andre Vorzug aber iſt der
ganz unbeſchreibliche groſse und herr-
liche Anblick der See, der damit ver-
bunden iſt, und der auf einen nicht
daran gewöhnten eine Wirkung thut,
welche eine gänzliche Umſtimmung und
wohlthätige Exaltation des Nervenſy-
ſtems und Gemüths hervorbringen kann.
Ich bin überzeugt, daſs die phyſiſchen
Wirkungen des Mittels durch dieſen
Seeleneindruck auſſerordentlich unter-
ſtüzt werden müſſen, und daſs z. B. eine
hypochondriſche oder an Nerven lei-
dende Perſon ſchon das Wohnen an der
See und die damit verbundnen herrli-
chen Schauſpiele des Auf- und Unterge-
hens der Sonne, des Sturms u. ſ. w. halb
kuriren können. Ich würde in gleicher
Abſicht einen Kontinentsbewohner die
Reiſe ins Seebad, und einem Küſtenbe-

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[595/0623] mit wie mit der Leibesbewegung, ſie kann unheilbare Krankheiten kuriren, und dennoch kann ſie auch der Geſünde- ſte zu Erhaltung ſeiner Geſundheit brau- chen. Der andre Vorzug aber iſt der ganz unbeſchreibliche groſse und herr- liche Anblick der See, der damit ver- bunden iſt, und der auf einen nicht daran gewöhnten eine Wirkung thut, welche eine gänzliche Umſtimmung und wohlthätige Exaltation des Nervenſy- ſtems und Gemüths hervorbringen kann. Ich bin überzeugt, daſs die phyſiſchen Wirkungen des Mittels durch dieſen Seeleneindruck auſſerordentlich unter- ſtüzt werden müſſen, und daſs z. B. eine hypochondriſche oder an Nerven lei- dende Perſon ſchon das Wohnen an der See und die damit verbundnen herrli- chen Schauſpiele des Auf- und Unterge- hens der Sonne, des Sturms u. ſ. w. halb kuriren können. Ich würde in gleicher Abſicht einen Kontinentsbewohner die Reiſe ins Seebad, und einem Küſtenbe- P p 2

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/623>, abgerufen am 22.11.2024.