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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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führung selbst überlasse man immer nur
einem, zu dem man das meiste Zu-
trauen hat.

13. Man beobachte die Crisen, die
Hülfen und Wege, die unsre Natur am
meisten liebt, und die sie etwa schon in
vorhergehenden Zufällen benuzt hat;
ob sie mehr durch Schwitzen, oder durch
Diarrhoe, oder durch Nasenbluten, oder
durch den Urin sich zu helfen pflegt.
Diesen Weg muss man auch bey der ge-
genwärtigen Krankheit vorzüglich zu
befördern suchen, und eine solche Notiz
ist für den Arzt sehr wichtig.

14. Reinlichkeit ist bey allen Krank-
heiten eine unentbehrliche Bedingung;
denn durch Unreinlichkeit kann jede
Krankheit in eine faulichte und weit ge-
fährlichere verwandelt werden, auch
versündigt man sich dadurch an den Sei-
nigen und dem Arzte, die blos dadurch
auch krank werden können. Man
wechsele daher täglich (nur mit Vorsicht)
die Wäsche, erneuere die Luft, schaffe
alle Ausleerungen bald möglichst aus

führung ſelbſt überlaſſe man immer nur
einem, zu dem man das meiſte Zu-
trauen hat.

13. Man beobachte die Criſen, die
Hülfen und Wege, die unſre Natur am
meiſten liebt, und die ſie etwa ſchon in
vorhergehenden Zufällen benuzt hat;
ob ſie mehr durch Schwitzen, oder durch
Diarrhoe, oder durch Naſenbluten, oder
durch den Urin ſich zu helfen pflegt.
Dieſen Weg muſs man auch bey der ge-
genwärtigen Krankheit vorzüglich zu
befördern ſuchen, und eine ſolche Notiz
iſt für den Arzt ſehr wichtig.

14. Reinlichkeit iſt bey allen Krank-
heiten eine unentbehrliche Bedingung;
denn durch Unreinlichkeit kann jede
Krankheit in eine faulichte und weit ge-
fährlichere verwandelt werden, auch
verſündigt man ſich dadurch an den Sei-
nigen und dem Arzte, die blos dadurch
auch krank werden können. Man
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[666/0694] führung ſelbſt überlaſſe man immer nur einem, zu dem man das meiſte Zu- trauen hat. 13. Man beobachte die Criſen, die Hülfen und Wege, die unſre Natur am meiſten liebt, und die ſie etwa ſchon in vorhergehenden Zufällen benuzt hat; ob ſie mehr durch Schwitzen, oder durch Diarrhoe, oder durch Naſenbluten, oder durch den Urin ſich zu helfen pflegt. Dieſen Weg muſs man auch bey der ge- genwärtigen Krankheit vorzüglich zu befördern ſuchen, und eine ſolche Notiz iſt für den Arzt ſehr wichtig. 14. Reinlichkeit iſt bey allen Krank- heiten eine unentbehrliche Bedingung; denn durch Unreinlichkeit kann jede Krankheit in eine faulichte und weit ge- fährlichere verwandelt werden, auch verſündigt man ſich dadurch an den Sei- nigen und dem Arzte, die blos dadurch auch krank werden können. Man wechſele daher täglich (nur mit Vorſicht) die Wäſche, erneuere die Luft, ſchaffe alle Ausleerungen bald möglichſt aus

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/694>, abgerufen am 22.11.2024.