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Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

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(das Aes der Alten) eine größere Härte zu geben, ohnerachtet diese
Mischung in der Natur nicht vorkommt.

Die wahre Steinkohle ist dem Uebergangs-Gebirge eigen, aber die große
Kohlenstoffniederlage findet sich auf der Grenze der Uebergangs- und Flötz-Gebirge. Diese Lagerungsweise hat zur Folge, daß die Kohlen zuweilen mit
sandsteinartigen Schichten, wahrhafter Grauwacke verbunden, untermengt
vorkommen. In diesen Lagern sind die vegetabilischen Petrefacten sehr zahlreich,
aber es zeigen sich nur Reste von Monocotyledonen und Acotyledonen, und
weit später kommen Diykotyledonen vor, unsern Waldbäumen ähnlich. Es fragt
sich, auf welche Weise wir im Stande sind, diese zum Theil undeutlichen Ue-
berbleibsel zu unterscheiden? Desfontaines hat uns zuerst auf einen
wesentlichen Characterunterschied der Pflanzen aufmerksam gemacht,
demgemäß aus der Physionomie des Holzes selbst die Pflanzenfamilie
bestimmt werden kann. Es findet sich die merkwürdige Uebereinstimmung,
daß bei allen mit einem Saamenlappen keimenden Pflanzen Monoco-
tyledones
die Gefässe nicht in concentrischen Ringen, die jüngern nach aussen
zu, sondern in Bündeln vertheilt, die jüngern im Mittelpunkt Endogenen
des Stammes liegen. Diese haben keine wahre Rinde, wachsen von innen
nach aussen, der ganze Stamm ist markig und das Holz liegt in Längen-
bündeln, gleichsam zerstreut umher in der Marksubstanz. - Bei den mit
zwei Saamenlappen keimenden Pflanzen Dycotyledones liegen die Ge-
fässe in concentrischen Lagen, die jüngern nach aussen und sie wachsen,
indem dem verhärteten Jahrtrieb sich immer ein neuer oben ansetzt,
Exogenen. - Der Stamm der baumartigen Endogenen ist gewöhnlich schlank
und lang, fast ungetheilt, astlos und cylindrisch; jener der Exogenen
gewöhnlich ästig und conisch. - Was das nNumerische betrifft so findet
man in den wesentlichen Blüthentheilen der Monocotyledonen

(das Aes der Alten) eine größere Härte zu geben, ohnerachtet diese
Mischung in der Natur nicht vorkom̃t.

Die wahre Steinkohle ist dem Uebergangs-Gebirge eigen, aber die große
Kohlenstoffniederlage findet sich auf der Grenze der Uebergangs- und Flötz-Gebirge. Diese Lagerungsweise hat zur Folge, daß die Kohlen zuweilen mit
sandsteinartigen Schichten, wahrhafter Grauwacke verbunden, untermengt
vorkommen. In diesen Lagern sind die vegetabilischen Petrefacten sehr zahlreich,
aber es zeigen sich nur Reste von Monocotyledonen und Acotyledonen, und
weit später kom̃en Diykotyledonen vor, unsern Waldbäumen ähnlich. Es fragt
sich, auf welche Weise wir im Stande sind, diese zum Theil undeutlichen Ue-
berbleibsel zu unterscheiden? Desfontaines hat uns zuerst auf einen
wesentlichen Characterunterschied der Pflanzen aufmerksam gemacht,
demgemäß aus der Physionomie des Holzes selbst die Pflanzenfamilie
bestim̃t werden kann. Es findet sich die merkwürdige Uebereinstim̃ung,
daß bei allen mit einem Saamenlappen keimenden Pflanzen Monoco-
tyledones
die Gefässe nicht in concentrischen Ringen, die jüngern nach aussen
zu, sondern in Bündeln vertheilt, die jüngern im Mittelpunkt Endogenen
des Stammes liegen. Diese haben keine wahre Rinde, wachsen von innen
nach aussen, der ganze Stam̃ ist markig und das Holz liegt in Längen-
bündeln, gleichsam zerstreut umher in der Marksubstanz. – Bei den mit
zwei Saamenlappen keimenden Pflanzen Dycotyledones liegen die Ge-
fässe in concentrischen Lagen, die jüngern nach aussen und sie wachsen,
indem dem verhärteten Jahrtrieb sich immer ein neuer oben ansetzt,
Exogenen. – Der Stam̃ der baumartigen Endogenen ist gewöhnlich schlank
und lang, fast ungetheilt, astlos und cylindrisch; jener der Exogenen
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[39/0043] /das Aes der Alten/ eine größere Härte zu geben, ohnerachtet diese Mischung in der Natur nicht vorkom̃t. Die wahre Steinkohle ist dem Uebergangs Gebirge eigen, aber die große Kohlenstoffniederlage findet sich auf der Grenze der Uebergangs u Flötz Ge- birge. Diese Lagerungsweise hat zur Folge, daß die Kohlen zuweilen mit sandsteinartigen Schichten, wahrhafter Grauwacke verbunden, untermengt vorkommen. In diesen Lagern sind die vegetabilischen Petrefacten sehr zahlreich, aber es zeigen sich nur Reste von Monocotyledonen u Acotyledonen, und weit später kom̃en Dykotyledonen vor, unsern Waldbäumen ähnlich. Es fragt sich, auf welche Weise wir im Stande sind, diese zum Theil undeutlichen Ue- berbleibsel zu unterscheiden? Desfontaines hat uns zuerst auf einen wesentlichen Characterunterschied der Pflanzen aufmerksam gemacht, demgemäß aus der Physionomie des Holzes selbst die Pflanzenfamilie bestim̃t werden kann. Es findet sich die merkwürdige Uebereinstim̃ung, daß bei allen mit einem Saamenlappen keimenden Pflanzen Monoco- tyledones die Gefässe nicht in concentrischen Ringen, die jüngern nach aussen zu, sondern in Bündeln vertheilt, die jüngern im Mittelpunkt Endogenen des Stammes liegen. Diese haben keine wahre Rinde, wachsen von innen nach aussen, der ganze Stam̃ ist markig und das Holz liegt in Längen- bündeln, gleichsam zerstreut umher in der Marksubstanz. – Bei den mit zwei Saamenlappen keimenden Pflanzen Dycotyledones liegen die Ge- fässe in concentrischen Lagen, die jüngern nach aussen u sie wachsen, indem dem verhärteten Jahrtrieb sich immer ein neuer oben ansetzt, Exogenen. – Der Stam̃ der baumartigen Endogenen ist gewöhnlich schlank u lang, fast ungetheilt, astlos u cylindrisch; jener der Exogenen gewöhnlich ästig u conisch. – Was das Numerische betrifft so findet man in den wesentlichen Blüthentheilen der Monocotyledonen

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Nalan Lom: Bilddigitalisierung

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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription von [N. N.]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1827/28] anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_privatbesitz_1829/43>, abgerufen am 03.12.2024.