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Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

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zähne wegen, für Reste fleischfressender Elephanten erklärt. - Eine besondere
und auffallende Eigenthümlichkeit ist, daß man an einigen Orten Elephanten-
knochen entdeckt hat, die noch mit Fleisch und andern Weichgebilden beklei-
det waren. Die constatirte Thatsache der Art liefert der von Adams
nach Petersburg gesandte Elephant, dessen Erhaltung fast wunderbar voll-
kommen zu nennen ist. Im Jahre 1799 bemerkte ein schiffender Jakute
an der Küste des Eismeers bei der Mündung der Lena mitten zwischen
Eisschollen einen unförmlichen Block, den er nicht näher erkennen konnte.
Im folgenden Jahre sah er die Masse etwas freier liegen und gegen
Mitte des Sommers war eine ganze Seite des Thiers mit einem
Stoßzahne ganz deutlich aus dem Eise hervorgetreten. Erst nach dem 5ten
Jahre ward die Masse an die Küste auf eine Sandbank geworfen;
Der Fischer nahm dem Thiere die Stoßzähne ab und verkaufte sie. Erst 2
Jahr später, also 7 Jahre nach der Entdeckung wurde der Engländer A-
dams
, welcher den Grafen Golovkin auf einer Reise nach China be-
gleitete, in Jakutzk davon unterrichtet und begab sich an Ort und Stelle.
Er fand das Thier schon sehr verstümmelt. Die Jakuten in der Nachbar-
schaft hatten das Fleisch in Stücke geschnitten, um ihre Hunde damit zu
füttern. Wilde Thiere hatten auch davon gefressen; indessen fand sich
doch das Skelett noch ganz. Ein wohlerhaltenes Ohr zeigte einen Haar-
büschel, man konnte den Augapfel noch unterscheiden. Die Haut war
mit schwarzen steifen 18 Zoll langen und mit zarteren Haaren oder
einer Wolle von röthlicher Farbe bedeckt. - Im feuchten Boden fand
man mehr, als 30 Lb jener steifen und zarten Haare, welche die
Eisbären verscharrt hatten. Der Kaiser von Russland kaufte das
wunderbare Denkmal einer ältern Schöpfung und ließ es bei der

zähne wegen, für Reste fleischfressender Elephanten erklärt. – Eine besondere
und auffallende Eigenthümlichkeit ist, daß man an einigen Orten Elephanten-
knochen entdeckt hat, die noch mit Fleisch und andern Weichgebilden beklei-
det waren. Die constatirte Thatsache der Art liefert der von Adams
nach Petersburg gesandte Elephant, dessen Erhaltung fast wunderbar voll-
kommen zu nennen ist. Im Jahre 1799 bemerkte ein schiffender Jakute
an der Küste des Eismeers bei der Mündung der Lena mitten zwischen
Eisschollen einen unförmlichen Block, den er nicht näher erkeñen koñte.
Im folgenden Jahre sah er die Masse etwas freier liegen und gegen
Mitte des Sommers war eine ganze Seite des Thiers mit einem
Stoßzahne ganz deutlich aus dem Eise hervorgetreten. Erst nach dem 5ten
Jahre ward die Masse an die Küste auf eine Sandbank geworfen;
Der Fischer nahm dem Thiere die Stoßzähne ab und verkaufte sie. Erst 2
Jahr später, also 7 Jahre nach der Entdeckung wurde der Engländer A-
dams
, welcher den Grafen Golovkin auf einer Reise nach China be-
gleitete, in Jakutzk davon unterrichtet und begab sich an Ort und Stelle.
Er fand das Thier schon sehr verstüm̃elt. Die Jakuten in der Nachbar-
schaft hatten das Fleisch in Stücke geschnitten, um ihre Hunde damit zu
füttern. Wilde Thiere hatten auch davon gefressen; indessen fand sich
doch das Skelett noch ganz. Ein wohlerhaltenes Ohr zeigte einen Haar-
büschel, man konnte den Augapfel noch unterscheiden. Die Haut war
mit schwarzen steifen 18 Zoll langen und mit zarteren Haaren oder
einer Wolle von röthlicher Farbe bedeckt. – Im feuchten Boden fand
man mehr, als 30 ℔ jener steifen und zarten Haare, welche die
Eisbären verscharrt hatten. Der Kaiser von Russland kaufte das
wunderbare Denkmal einer ältern Schöpfung und ließ es bei der

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[43/0047] zähne wegen, für Reste fleischfressender Elephanten erklärt. – Eine besondere und auffallende Eigenthümlichkeit ist, daß man an einigen Orten Elephanten- knochen entdeckt hat, die noch mit Fleisch u andern Weichgebilden beklei- det waren. Die constatirte Thatsache der Art liefert der von Adams nach Petersburg gesandte Elephant, dessen Erhaltung fast wunderbar voll- kommen zu nennen ist. Im Jahre 1799 bemerkte ein schiffender Jakute an der Küste des Eismeers bei der Mündung der Lena mitten zwischen Eisschollen einen unförmlichen Block, den er nicht näher erkeñen koñte. Im folgenden Jahre sah er die Masse etwas freier liegen und gegen Mitte des Sommers war eine ganze Seite des Thiers mit einem Stoßzahne ganz deutlich aus dem Eise hervorgetreten. Erst nach dem 5t Jahre ward die Masse an die Küste auf eine Sandbank geworfen; Der Fischer nahm dem Thiere die Stoßzähne ab u verkaufte sie. Erst 2 Jahr später, also 7 Jahre nach der Entdeckung wurde der Engländer A- dams, welcher den Grafen Golovkin auf einer Reise nach China be- gleitete, in Jakutzk davon unterrichtet und begab sich an Ort u Stelle. Er fand das Thier schon sehr verstüm̃elt. Die Jakuten in der Nachbar- schaft hatten das Fleisch in Stücke geschnitten, um ihre Hunde damit zu füttern. Wilde Thiere hatten auch davon gefressen; indessen fand sich doch das Skelett noch ganz. Ein wohlerhaltenes Ohr zeigte einen Haar- büschel, man konnte den Augapfel noch unterscheiden. Die Haut war mit schwarzen steifen 18 Zoll langen u mit zarteren Haaren oder einer Wolle von röthlicher Farbe bedeckt. – Im feuchten Boden fand man mehr, als 30 ℔ jener steifen und zarten Haare, welche die Eisbären verscharrt hatten. Der Kaiser von Russland kaufte das wunderbare Denkmal einer ältern Schöpfung und ließ es bei der

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Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Nalan Lom: Bilddigitalisierung

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Zitationshilfe: Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_privatbesitz_1829/47>, abgerufen am 23.11.2024.