Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]nördlich geführt wird, so habe ich in dem Stillen Meere und zwar in Abgesehen von diesen Strömungen habe ich die Temperatur des atlantischen Diese Temperatur des Oceans begründet hauptsächlich den Unterschied der Verändert wird die Temperatur des Oceans temporär durch den nördlich geführt wird, so habe ich in dem Stillen Meere und zwar in Abgesehen von diesen Strömungen habe ich die Temperatur des atlantischen Diese Temperatur des Oceans begründet hauptsächlich den Unterschied der Verändert wird die Temperatur des Oceans temporär durch den <TEI> <text> <body> <div type="session" n="7"> <p><pb facs="#f0062" n="56"/> nördlich geführt wird, so habe ich in dem Stillen Meere und zwar in<lb/> der südlichen Hemisphäre, einen Strom erkannt, der längs dem Littoral<lb/> von Chili <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Peru kälteres Wasser hoher Breiten unter die Wendekrei-<lb/> se führt. In diesem Strome habe ich bei dem Hafen <hi rendition="#aq">Callao</hi> das Ther-<lb/> mometer bis auf 12°+ sinken sehen, während ausserhalb der Strömung<lb/> bei dem Vorgebirge <hi rendition="#aq">Parina</hi>, das ruhige Meer, wie gewöhnlich, un-<lb/> ter solchen Breiten, die große Wärme von 21 bis 22° zeigte. Ein<lb/> junger keñtnißreicher dänischer Seeoffizier <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="https://www.wikidata.org/wiki/Q12343570">Dirkink von Holmfeldt</persName></hi><lb/> hat im Jahre 1825 auf meine Bitte dieses sonderbare, so lange un-<lb/> beachtete Phänomen von <choice><sic>neüem</sic><corr resp="#CT">neuem</corr></choice> untersucht, und meine Beobachtung<lb/> durch sorgfältigen Vergleich bestätigt.</p><lb/> <p>Abgesehen von diesen Strömungen habe ich die Temperatur des atlantischen<lb/> Oceans, ausserhalb des Golfstroms, zwischen dem 40<hi rendition="#sup #uu">t</hi> <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> 50<hi rendition="#sup #uu">t</hi> Grade der Breite<lb/> einer besondern Untersuchung werth gehalten. Ich habe gefunden, daß im<lb/> Monat Januar das Meerwasser im 40° Br. nicht unter 10°,7; im 45° Br.<lb/> nicht unter 9,8° herabsinkt. Im 50°, also in der Zone des nördlichen Teutsch-<lb/> lands findet eine Wintertemperatur des Meerwassers statt, welche die<lb/> Luftschichten, selbst in dem glücklichen Clima von Marseille im <hi rendition="#aq">Januar</hi><lb/> nicht erreichen.</p><lb/> <p>Diese <hi rendition="#u">Temperatur des Oceans</hi> begründet hauptsächlich den Unterschied der<lb/> Climate an den <choice><orig>Ost</orig><reg resp="#TK">Ost-</reg></choice> <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> Westküsten desselben Continents, nach dem Vor-<lb/> herrschen der Westwinde in den gemässigten <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> kalten Himmelsstrichen.<lb/> Westliche Winde führen nehmlich zu den westlichen Küsten Luftschichten<lb/> herbei, die sich im strengsten Winter in Berührung mit der großen<lb/> oceanischen Wasserfläche erwärmt haben.</p><lb/> <p>Verändert wird die Temperatur des Oceans temporär durch den<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0062]
nördlich geführt wird, so habe ich in dem Stillen Meere und zwar in
der südlichen Hemisphäre, einen Strom erkannt, der längs dem Littoral
von Chili u Peru kälteres Wasser hoher Breiten unter die Wendekrei-
se führt. In diesem Strome habe ich bei dem Hafen Callao das Ther-
mometer bis auf 12°+ sinken sehen, während ausserhalb der Strömung
bei dem Vorgebirge Parina, das ruhige Meer, wie gewöhnlich, un-
ter solchen Breiten, die große Wärme von 21 bis 22° zeigte. Ein
junger keñtnißreicher dänischer Seeoffizier Dirkink von Holmfeldt
hat im Jahre 1825 auf meine Bitte dieses sonderbare, so lange un-
beachtete Phänomen von neuem untersucht, und meine Beobachtung
durch sorgfältigen Vergleich bestätigt.
Abgesehen von diesen Strömungen habe ich die Temperatur des atlantischen
Oceans, ausserhalb des Golfstroms, zwischen dem 40t u 50t Grade der Breite
einer besondern Untersuchung werth gehalten. Ich habe gefunden, daß im
Monat Januar das Meerwasser im 40° Br. nicht unter 10°,7; im 45° Br.
nicht unter 9,8° herabsinkt. Im 50°, also in der Zone des nördlichen Teutsch-
lands findet eine Wintertemperatur des Meerwassers statt, welche die
Luftschichten, selbst in dem glücklichen Clima von Marseille im Januar
nicht erreichen.
Diese Temperatur des Oceans begründet hauptsächlich den Unterschied der
Climate an den Ost u Westküsten desselben Continents, nach dem Vor-
herrschen der Westwinde in den gemässigten u kalten Himmelsstrichen.
Westliche Winde führen nehmlich zu den westlichen Küsten Luftschichten
herbei, die sich im strengsten Winter in Berührung mit der großen
oceanischen Wasserfläche erwärmt haben.
Verändert wird die Temperatur des Oceans temporär durch den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
A. M. Celâl Şengör: Besitz
Nalan Lom: Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription von [N. N.]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1827/28] anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |