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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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entlassen dürfe. Auf diese Frage antwortet Christus.
Zuerst erzählt er die Schöpfung der Stammeltern, dann
die Rede Adams und schließt: "So sind sie also nicht
mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was Gott verbunden,
soll der Mensch nicht trennen."

Aber hiemit waren die Pharisäer nicht zufrieden und
frugen weiter: "Warum hat denn Moses befohlen, einen
Scheidebrief zu geben und das Weib zu entlassen?"
Schon
glauben die Pharisäer, den Heiland als einen Feind des
Gesetzes ausposaunen zu können; allein die ewige Weisheit
welche durch Moses gesprochen, findet auch für diese
Heuchler die richtige Antwort: "Moses hat euerer Herzens-
härtigkeit wegen euch erlaubt, euere Weiber zu entlassen,
aber im Anfange war es nicht so."
Im Anfange also
war der Ehebund unauflöslich; weil ihr aber so hart und
gefühllos wäret, hat euch Moses erlaubt, euere Weiber zu
entlassen, aber ja nicht jeder Ursache willen, wie ihr
glaubet, sondern nur wenn das Weib eine Ehebrecherin
geworden. Denn betrachtet nur was der Heiland beifügt:
"Ich aber sage euch, wer immer sein Weib entläßt, es
sei denn um des Ehebruches willen, und eine andere
heirathet, der bricht die Ehe, und wer die Geschiedene
nimmt, der bricht die Ehe."

Also um des Ehebruches willen, aber täuschet euch
da ja nicht. Das ist nur die Erklärung des mosaischen
Gesetzes, welches die Scheidung nicht jeder Ursache, sondern
nur des Ehebruches wegen gestattete; für den neuen Bund
gilt ein ganz anderes Gesetz, das der Heiland beim hl.
Lucas (16, 16 u. s. w.) feierlich verkündet. Ihr aber be-
haltet für diese Zeit der Verwirrung aller Begriffe, der
Auflösung aller Familienverhältnisse ein jedes Wort.

"Das Gesetz und die Propheten reichen bis auf
Johannes; von da an wird die frohe Botschaft des
Reiches Gottes verkündet, und jeder wendet Gewalt an,

entlassen dürfe. Auf diese Frage antwortet Christus.
Zuerst erzählt er die Schöpfung der Stammeltern, dann
die Rede Adams und schließt: „So sind sie also nicht
mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was Gott verbunden,
soll der Mensch nicht trennen.“

Aber hiemit waren die Pharisäer nicht zufrieden und
frugen weiter: „Warum hat denn Moses befohlen, einen
Scheidebrief zu geben und das Weib zu entlassen?“
Schon
glauben die Pharisäer, den Heiland als einen Feind des
Gesetzes ausposaunen zu können; allein die ewige Weisheit
welche durch Moses gesprochen, findet auch für diese
Heuchler die richtige Antwort: „Moses hat euerer Herzens-
härtigkeit wegen euch erlaubt, euere Weiber zu entlassen,
aber im Anfange war es nicht so.“
Im Anfange also
war der Ehebund unauflöslich; weil ihr aber so hart und
gefühllos wäret, hat euch Moses erlaubt, euere Weiber zu
entlassen, aber ja nicht jeder Ursache willen, wie ihr
glaubet, sondern nur wenn das Weib eine Ehebrecherin
geworden. Denn betrachtet nur was der Heiland beifügt:
„Ich aber sage euch, wer immer sein Weib entläßt, es
sei denn um des Ehebruches willen, und eine andere
heirathet, der bricht die Ehe, und wer die Geschiedene
nimmt, der bricht die Ehe.“

Also um des Ehebruches willen, aber täuschet euch
da ja nicht. Das ist nur die Erklärung des mosaischen
Gesetzes, welches die Scheidung nicht jeder Ursache, sondern
nur des Ehebruches wegen gestattete; für den neuen Bund
gilt ein ganz anderes Gesetz, das der Heiland beim hl.
Lucas (16, 16 u. s. w.) feierlich verkündet. Ihr aber be-
haltet für diese Zeit der Verwirrung aller Begriffe, der
Auflösung aller Familienverhältnisse ein jedes Wort.

„Das Gesetz und die Propheten reichen bis auf
Johannes; von da an wird die frohe Botschaft des
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[96/0108] entlassen dürfe. Auf diese Frage antwortet Christus. Zuerst erzählt er die Schöpfung der Stammeltern, dann die Rede Adams und schließt: „So sind sie also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was Gott verbunden, soll der Mensch nicht trennen.“ Aber hiemit waren die Pharisäer nicht zufrieden und frugen weiter: „Warum hat denn Moses befohlen, einen Scheidebrief zu geben und das Weib zu entlassen?“ Schon glauben die Pharisäer, den Heiland als einen Feind des Gesetzes ausposaunen zu können; allein die ewige Weisheit welche durch Moses gesprochen, findet auch für diese Heuchler die richtige Antwort: „Moses hat euerer Herzens- härtigkeit wegen euch erlaubt, euere Weiber zu entlassen, aber im Anfange war es nicht so.“ Im Anfange also war der Ehebund unauflöslich; weil ihr aber so hart und gefühllos wäret, hat euch Moses erlaubt, euere Weiber zu entlassen, aber ja nicht jeder Ursache willen, wie ihr glaubet, sondern nur wenn das Weib eine Ehebrecherin geworden. Denn betrachtet nur was der Heiland beifügt: „Ich aber sage euch, wer immer sein Weib entläßt, es sei denn um des Ehebruches willen, und eine andere heirathet, der bricht die Ehe, und wer die Geschiedene nimmt, der bricht die Ehe.“ Also um des Ehebruches willen, aber täuschet euch da ja nicht. Das ist nur die Erklärung des mosaischen Gesetzes, welches die Scheidung nicht jeder Ursache, sondern nur des Ehebruches wegen gestattete; für den neuen Bund gilt ein ganz anderes Gesetz, das der Heiland beim hl. Lucas (16, 16 u. s. w.) feierlich verkündet. Ihr aber be- haltet für diese Zeit der Verwirrung aller Begriffe, der Auflösung aller Familienverhältnisse ein jedes Wort. „Das Gesetz und die Propheten reichen bis auf Johannes; von da an wird die frohe Botschaft des Reiches Gottes verkündet, und jeder wendet Gewalt an,

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/108>, abgerufen am 28.11.2024.