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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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das noch auffallend oder leicht erklärbar? Diese Ge-
fahr wird um so drohender, je mehr die religiöse Gleich-
gültigkeit und der eigentliche Unglaube ihre Verwüstungen
ausdehnt.

Endlich ist noch eine Gefahr. Wenn alljährlich die
Ehesatzungen verlesen werden, so höret ihr, wie die katho-
lische Kirche ihr Verbot der gemischten Ehe auf die über-
wiegenden Gründe der Religion, des Seelenheiles, des
ehelichen Glückes und der Erfahrung stützt. Wenn die
Brautleute das Versprechen ablegen, all' ihre Kinder ohne
Ausnahme im katholischen Glauben zu erziehen, so gibt
zwar die Kirche bei überwiegenden Gründen aber auch
dann nur ungerne Dispens vom Verbote. Warum
noch ungern? Diese Dispens kann nämlich die Natur
der gemischten Ehe nicht ändern, deren Uebelstände nicht
entfernen, ebensowenig als sie bei nahen Verwandtschafts-
graben die rächenden Gesetze der Natur aufheben kann.

Aber wie manche Söhne und Töchter, - sogar
fromm sein wollende, kümmern sich um diese Gesetze der
Kirche rein bichts? Warum sage ich fromm sein wollende?
Ob nämlich die Frömmigkeit der Töchter Schein oder
Wirklichkeit, Wahrheit oder Heuchelei, die gesunde Frucht
eines kräftigen Glaubens oder eine Seifenblase der Ge-
fühlsduselei, offenbart sich vor Allem, wenn es sich um
die Eingehung und Heilighaltung einer Bekanntschaft, um
den Abschluß der Ehe handelt.

Was geschieht aber, leider Gott nur zu oft, wenn
eine katholische Tochter mit einem Protestanten, einem
Stündler, einem Altkatholik sich verehelicht? Die katho-
lische Kindererziehung können oder wollen sie nicht ver-
sprechen. Dispens können sie nicht erhalten, aber geheirathet
muß doch sein - geheirathet. Ist das etwa eine Kleinig-
keit? Das ist nach den Entscheidungen der katholischen
Kirche eine Sünde wider den Glauben, und wer sie begeht,

das noch auffallend oder leicht erklärbar? Diese Ge-
fahr wird um so drohender, je mehr die religiöse Gleich-
gültigkeit und der eigentliche Unglaube ihre Verwüstungen
ausdehnt.

Endlich ist noch eine Gefahr. Wenn alljährlich die
Ehesatzungen verlesen werden, so höret ihr, wie die katho-
lische Kirche ihr Verbot der gemischten Ehe auf die über-
wiegenden Gründe der Religion, des Seelenheiles, des
ehelichen Glückes und der Erfahrung stützt. Wenn die
Brautleute das Versprechen ablegen, all' ihre Kinder ohne
Ausnahme im katholischen Glauben zu erziehen, so gibt
zwar die Kirche bei überwiegenden Gründen aber auch
dann nur ungerne Dispens vom Verbote. Warum
noch ungern? Diese Dispens kann nämlich die Natur
der gemischten Ehe nicht ändern, deren Uebelstände nicht
entfernen, ebensowenig als sie bei nahen Verwandtschafts-
graben die rächenden Gesetze der Natur aufheben kann.

Aber wie manche Söhne und Töchter, – sogar
fromm sein wollende, kümmern sich um diese Gesetze der
Kirche rein bichts? Warum sage ich fromm sein wollende?
Ob nämlich die Frömmigkeit der Töchter Schein oder
Wirklichkeit, Wahrheit oder Heuchelei, die gesunde Frucht
eines kräftigen Glaubens oder eine Seifenblase der Ge-
fühlsduselei, offenbart sich vor Allem, wenn es sich um
die Eingehung und Heilighaltung einer Bekanntschaft, um
den Abschluß der Ehe handelt.

Was geschieht aber, leider Gott nur zu oft, wenn
eine katholische Tochter mit einem Protestanten, einem
Stündler, einem Altkatholik sich verehelicht? Die katho-
lische Kindererziehung können oder wollen sie nicht ver-
sprechen. Dispens können sie nicht erhalten, aber geheirathet
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[120/0132] das noch auffallend oder leicht erklärbar? Diese Ge- fahr wird um so drohender, je mehr die religiöse Gleich- gültigkeit und der eigentliche Unglaube ihre Verwüstungen ausdehnt. Endlich ist noch eine Gefahr. Wenn alljährlich die Ehesatzungen verlesen werden, so höret ihr, wie die katho- lische Kirche ihr Verbot der gemischten Ehe auf die über- wiegenden Gründe der Religion, des Seelenheiles, des ehelichen Glückes und der Erfahrung stützt. Wenn die Brautleute das Versprechen ablegen, all' ihre Kinder ohne Ausnahme im katholischen Glauben zu erziehen, so gibt zwar die Kirche bei überwiegenden Gründen aber auch dann nur ungerne Dispens vom Verbote. Warum noch ungern? Diese Dispens kann nämlich die Natur der gemischten Ehe nicht ändern, deren Uebelstände nicht entfernen, ebensowenig als sie bei nahen Verwandtschafts- graben die rächenden Gesetze der Natur aufheben kann. Aber wie manche Söhne und Töchter, – sogar fromm sein wollende, kümmern sich um diese Gesetze der Kirche rein bichts? Warum sage ich fromm sein wollende? Ob nämlich die Frömmigkeit der Töchter Schein oder Wirklichkeit, Wahrheit oder Heuchelei, die gesunde Frucht eines kräftigen Glaubens oder eine Seifenblase der Ge- fühlsduselei, offenbart sich vor Allem, wenn es sich um die Eingehung und Heilighaltung einer Bekanntschaft, um den Abschluß der Ehe handelt. Was geschieht aber, leider Gott nur zu oft, wenn eine katholische Tochter mit einem Protestanten, einem Stündler, einem Altkatholik sich verehelicht? Die katho- lische Kindererziehung können oder wollen sie nicht ver- sprechen. Dispens können sie nicht erhalten, aber geheirathet muß doch sein – geheirathet. Ist das etwa eine Kleinig- keit? Das ist nach den Entscheidungen der katholischen Kirche eine Sünde wider den Glauben, und wer sie begeht,

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/132>, abgerufen am 26.11.2024.