seit aber falsche Grundsätze und eine Affenliebe dieselbe vielerorts verdrängt haben, wird sie nur zu oft von den Kindern gegen die Eltern gebraucht. Und doch verlangt gerade die wahre Liebe nach der Ruthe. Daher sagt der hl. Geist im Buche Sirach: "Wer seinen Sohn liebt, halt ihn beständig unter der Ruthe." Die Ruthe beein- trächtigt also die Liebe nicht bloß nicht, sondern die Liebe bindet die Ruthe an die Wand und nimmt sie rechtzeitig in die Hand.
Weil nun in diesem Punkte unglaublich viel gefehlt und gesündigt wird, sollen die Aussprüche des hl. Geistes uns drei Fragen beantworten:
1) Soll man die Ruthe überhaupt gebrauchen?
2) Wie soll man sie gebrauchen?
3) Was soll man damit bestrafen?
Die erste Frage ist bald gelöst. Denn im Buche der Sprichwörter mahnt der hl. Geist: "Entziehe einem Knaben die Züchtigung nicht; denn wenn du ihn mit der Ruthe schlägst, wird er nicht sterben. Schlägst du ihn mit der Ruthe, wirst du seine Seele von der Hölle er- lösen." (Prov. XXIII. 13.) geachtet wohl die Worte, welche der hl. Geist gewählt hat. Also entziehe einem Kinde die Züchtigung nicht - entziehe. Also be- trachtet Gott die Züchtigung als Wohlthat, welche man den Kindern ebenso wenig als die nothwendige Nahrung entziehen darf. Er wird nicht sterben! d. h. die Ruthe vernünftig gebraucht, wird seinem Leibe nicht schaden und seine Seele vor Todsünden und so vor dem ewigen Tode in der Hölle bewahren.
"Denn," sagt der hl. Geist, "die Thorheit ist fest- gebunden an das Herz des Knaben; aber die Zuchtruthe treibt sie davon." (Prov. XXII.) Wenn aber die heilige Schrift von Knaben redet, so dürfet ihr ja nicht glauben, daß sie die Mädchen verschollt wissen wolle. Wenn näm-
seit aber falsche Grundsätze und eine Affenliebe dieselbe vielerorts verdrängt haben, wird sie nur zu oft von den Kindern gegen die Eltern gebraucht. Und doch verlangt gerade die wahre Liebe nach der Ruthe. Daher sagt der hl. Geist im Buche Sirach: „Wer seinen Sohn liebt, halt ihn beständig unter der Ruthe.“ Die Ruthe beein- trächtigt also die Liebe nicht bloß nicht, sondern die Liebe bindet die Ruthe an die Wand und nimmt sie rechtzeitig in die Hand.
Weil nun in diesem Punkte unglaublich viel gefehlt und gesündigt wird, sollen die Aussprüche des hl. Geistes uns drei Fragen beantworten:
1) Soll man die Ruthe überhaupt gebrauchen?
2) Wie soll man sie gebrauchen?
3) Was soll man damit bestrafen?
Die erste Frage ist bald gelöst. Denn im Buche der Sprichwörter mahnt der hl. Geist: „Entziehe einem Knaben die Züchtigung nicht; denn wenn du ihn mit der Ruthe schlägst, wird er nicht sterben. Schlägst du ihn mit der Ruthe, wirst du seine Seele von der Hölle er- lösen.“ (Prov. XXIII. 13.) geachtet wohl die Worte, welche der hl. Geist gewählt hat. Also entziehe einem Kinde die Züchtigung nicht – entziehe. Also be- trachtet Gott die Züchtigung als Wohlthat, welche man den Kindern ebenso wenig als die nothwendige Nahrung entziehen darf. Er wird nicht sterben! d. h. die Ruthe vernünftig gebraucht, wird seinem Leibe nicht schaden und seine Seele vor Todsünden und so vor dem ewigen Tode in der Hölle bewahren.
„Denn,“ sagt der hl. Geist, „die Thorheit ist fest- gebunden an das Herz des Knaben; aber die Zuchtruthe treibt sie davon.“ (Prov. XXII.) Wenn aber die heilige Schrift von Knaben redet, so dürfet ihr ja nicht glauben, daß sie die Mädchen verschollt wissen wolle. Wenn näm-
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seit aber falsche Grundsätze und eine Affenliebe dieselbe
vielerorts verdrängt haben, wird sie nur zu oft von den
Kindern gegen die Eltern gebraucht. Und doch verlangt
gerade die wahre Liebe nach der Ruthe. Daher sagt der
hl. Geist im Buche Sirach: „Wer seinen Sohn liebt,
halt ihn beständig unter der Ruthe.“ Die Ruthe beein-
trächtigt also die Liebe nicht bloß nicht, sondern die Liebe
bindet die Ruthe an die Wand und nimmt sie rechtzeitig
in die Hand.
Weil nun in diesem Punkte unglaublich viel gefehlt
und gesündigt wird, sollen die Aussprüche des hl. Geistes
uns drei Fragen beantworten:
1) Soll man die Ruthe überhaupt gebrauchen?
2) Wie soll man sie gebrauchen?
3) Was soll man damit bestrafen?
Die erste Frage ist bald gelöst. Denn im Buche
der Sprichwörter mahnt der hl. Geist: „Entziehe einem
Knaben die Züchtigung nicht; denn wenn du ihn mit der
Ruthe schlägst, wird er nicht sterben. Schlägst du ihn
mit der Ruthe, wirst du seine Seele von der Hölle er-
lösen.“ (Prov. XXIII. 13.) geachtet wohl die Worte,
welche der hl. Geist gewählt hat. Also entziehe
einem Kinde die Züchtigung nicht – entziehe. Also be-
trachtet Gott die Züchtigung als Wohlthat, welche man
den Kindern ebenso wenig als die nothwendige Nahrung
entziehen darf. Er wird nicht sterben! d. h. die Ruthe
vernünftig gebraucht, wird seinem Leibe nicht schaden und
seine Seele vor Todsünden und so vor dem ewigen Tode
in der Hölle bewahren.
„Denn,“ sagt der hl. Geist, „die Thorheit ist fest-
gebunden an das Herz des Knaben; aber die Zuchtruthe
treibt sie davon.“ (Prov. XXII.) Wenn aber die heilige
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daß sie die Mädchen verschollt wissen wolle. Wenn näm-
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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/219>, abgerufen am 23.11.2024.
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