Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

Bild:
<< vorherige Seite

Denn an der Spitze des neuen Bundes steht eine Jung-
frau wie das Morgenroth des werdenden Tages; über diese
Jungfrau, welche nach den Gesetzen der Natur nicht
Mutter werden kann, kommt der hl. Geist mit seiner
ganzen Herrlichkeit, daß sie in ihrer jungfräulichen Schöne
die wunderbarliche Mutter Gottes wird.

Wenn ihr doch das Geheimniß der Menschwerdung
Jesu Christi tiefer betrachtet, wie würdet ihr bitterlich
weinen über die Bildung und Erziehung und die Grund-
sätze der christusfernen Welt, wo die Mutter, lange bevor
sie Mutter wird, ihre Würde und Hoheit verlieren muß.
Ist man ja so tief gesunken, daß sogenannte Gelehrte
die Mutter nur das menschliche Mutterthier nennen. Mit
dem Abfalle von Jesus Christus und seiner Kirche greifen
diese abscheulichen Irrthümer immer mehr und mehr um
sich und tragen ihre Verwüstung nicht bloß in das Heilig-
thum der Mutterwürde, sondern sogar in den Tempel der
Unschuld heranwachsender Mädchen. Daher ist es hohe
Zeit, das Geheimniß der Menschwerdung Jesu Christi
nach allen Seiten zu entwickeln, die Herrlichkeit der Mutter
Gottes zu verkünden und euch auf das Vorbild der heiligen
Familie hinzuweisen.

Unbefleckt empfangene Jungfrau, jungfräuliche Mutter
Gottes, dir gelobe ich es feierlich, diese Geheimnisse hier
zu entwickeln, ohne Furcht in das Leben einzugreifen,
damit zu deiner Verherrlichung die Würde der christlichen
Mutter und die Unschuld der Jugend immer schöner sich
entfalte. Aber Mutter des ewigen Wortes gib du mir
das rechte Wort und diesen deinen Kindern das rechte
Verständniß und den guten Willen!

So blicket denn alle auf die wunderbarliche Mutter,
das Vorbild aller Mütter, welche in den Himmel gelangen.
Sie hatte die Fülle des heiligen Geistes in sich!

Euch, christliche Jungfrauen, ist der heilige Geist ge-

Denn an der Spitze des neuen Bundes steht eine Jung-
frau wie das Morgenroth des werdenden Tages; über diese
Jungfrau, welche nach den Gesetzen der Natur nicht
Mutter werden kann, kommt der hl. Geist mit seiner
ganzen Herrlichkeit, daß sie in ihrer jungfräulichen Schöne
die wunderbarliche Mutter Gottes wird.

Wenn ihr doch das Geheimniß der Menschwerdung
Jesu Christi tiefer betrachtet, wie würdet ihr bitterlich
weinen über die Bildung und Erziehung und die Grund-
sätze der christusfernen Welt, wo die Mutter, lange bevor
sie Mutter wird, ihre Würde und Hoheit verlieren muß.
Ist man ja so tief gesunken, daß sogenannte Gelehrte
die Mutter nur das menschliche Mutterthier nennen. Mit
dem Abfalle von Jesus Christus und seiner Kirche greifen
diese abscheulichen Irrthümer immer mehr und mehr um
sich und tragen ihre Verwüstung nicht bloß in das Heilig-
thum der Mutterwürde, sondern sogar in den Tempel der
Unschuld heranwachsender Mädchen. Daher ist es hohe
Zeit, das Geheimniß der Menschwerdung Jesu Christi
nach allen Seiten zu entwickeln, die Herrlichkeit der Mutter
Gottes zu verkünden und euch auf das Vorbild der heiligen
Familie hinzuweisen.

Unbefleckt empfangene Jungfrau, jungfräuliche Mutter
Gottes, dir gelobe ich es feierlich, diese Geheimnisse hier
zu entwickeln, ohne Furcht in das Leben einzugreifen,
damit zu deiner Verherrlichung die Würde der christlichen
Mutter und die Unschuld der Jugend immer schöner sich
entfalte. Aber Mutter des ewigen Wortes gib du mir
das rechte Wort und diesen deinen Kindern das rechte
Verständniß und den guten Willen!

So blicket denn alle auf die wunderbarliche Mutter,
das Vorbild aller Mütter, welche in den Himmel gelangen.
Sie hatte die Fülle des heiligen Geistes in sich!

Euch, christliche Jungfrauen, ist der heilige Geist ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <p><pb facs="#f0025" xml:id="H891_001_1896_pb0013_0001" n="13"/>
Denn an der Spitze des neuen Bundes steht eine Jung-<lb/>
frau wie das Morgenroth des werdenden Tages; über diese<lb/>
Jungfrau, welche nach den Gesetzen der Natur nicht<lb/>
Mutter werden kann, kommt der hl. Geist mit seiner<lb/>
ganzen Herrlichkeit, daß sie in ihrer jungfräulichen Schöne<lb/>
die wunderbarliche Mutter Gottes wird.</p>
        <p>Wenn ihr doch das Geheimniß der Menschwerdung<lb/>
Jesu Christi tiefer betrachtet, wie würdet ihr bitterlich<lb/>
weinen über die Bildung und Erziehung und die Grund-<lb/>
sätze der christusfernen Welt, wo die Mutter, lange bevor<lb/>
sie Mutter wird, ihre Würde und Hoheit verlieren muß.<lb/>
Ist man ja so tief gesunken, daß sogenannte Gelehrte<lb/>
die Mutter nur das menschliche Mutterthier nennen. Mit<lb/>
dem Abfalle von Jesus Christus und seiner Kirche greifen<lb/>
diese abscheulichen Irrthümer immer mehr und mehr um<lb/>
sich und tragen ihre Verwüstung nicht bloß in das Heilig-<lb/>
thum der Mutterwürde, sondern sogar in den Tempel der<lb/>
Unschuld heranwachsender Mädchen. Daher ist es hohe<lb/>
Zeit, das Geheimniß der Menschwerdung Jesu Christi<lb/>
nach allen Seiten zu entwickeln, die Herrlichkeit der Mutter<lb/>
Gottes zu verkünden und euch auf das Vorbild der heiligen<lb/>
Familie hinzuweisen.</p>
        <p>Unbefleckt empfangene Jungfrau, jungfräuliche Mutter<lb/>
Gottes, dir gelobe ich es feierlich, diese Geheimnisse hier<lb/>
zu entwickeln, ohne Furcht in das Leben einzugreifen,<lb/>
damit zu deiner Verherrlichung die Würde der christlichen<lb/>
Mutter und die Unschuld der Jugend immer schöner sich<lb/>
entfalte. Aber Mutter des ewigen Wortes gib du mir<lb/>
das rechte Wort und diesen deinen Kindern das rechte<lb/>
Verständniß und den guten Willen!</p>
        <p>So blicket denn alle auf die wunderbarliche Mutter,<lb/>
das Vorbild aller Mütter, welche in den Himmel gelangen.<lb/>
Sie hatte die Fülle des heiligen Geistes in sich!</p>
        <p>Euch, christliche Jungfrauen, ist der heilige Geist ge-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0025] Denn an der Spitze des neuen Bundes steht eine Jung- frau wie das Morgenroth des werdenden Tages; über diese Jungfrau, welche nach den Gesetzen der Natur nicht Mutter werden kann, kommt der hl. Geist mit seiner ganzen Herrlichkeit, daß sie in ihrer jungfräulichen Schöne die wunderbarliche Mutter Gottes wird. Wenn ihr doch das Geheimniß der Menschwerdung Jesu Christi tiefer betrachtet, wie würdet ihr bitterlich weinen über die Bildung und Erziehung und die Grund- sätze der christusfernen Welt, wo die Mutter, lange bevor sie Mutter wird, ihre Würde und Hoheit verlieren muß. Ist man ja so tief gesunken, daß sogenannte Gelehrte die Mutter nur das menschliche Mutterthier nennen. Mit dem Abfalle von Jesus Christus und seiner Kirche greifen diese abscheulichen Irrthümer immer mehr und mehr um sich und tragen ihre Verwüstung nicht bloß in das Heilig- thum der Mutterwürde, sondern sogar in den Tempel der Unschuld heranwachsender Mädchen. Daher ist es hohe Zeit, das Geheimniß der Menschwerdung Jesu Christi nach allen Seiten zu entwickeln, die Herrlichkeit der Mutter Gottes zu verkünden und euch auf das Vorbild der heiligen Familie hinzuweisen. Unbefleckt empfangene Jungfrau, jungfräuliche Mutter Gottes, dir gelobe ich es feierlich, diese Geheimnisse hier zu entwickeln, ohne Furcht in das Leben einzugreifen, damit zu deiner Verherrlichung die Würde der christlichen Mutter und die Unschuld der Jugend immer schöner sich entfalte. Aber Mutter des ewigen Wortes gib du mir das rechte Wort und diesen deinen Kindern das rechte Verständniß und den guten Willen! So blicket denn alle auf die wunderbarliche Mutter, das Vorbild aller Mütter, welche in den Himmel gelangen. Sie hatte die Fülle des heiligen Geistes in sich! Euch, christliche Jungfrauen, ist der heilige Geist ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/25
Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/25>, abgerufen am 21.11.2024.