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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Größe! Ja selbst wenn er im hl. Zorne gegen Sünde
und Unordnung sich erheben muß, wie einst der Heiland,
als er mit Stricken die Tempelschänder vor sich her
jagte - entfaltet er nur Hoheit und Würde. Diese
Männer sind wirklich groß, und haben deshalb nicht
nothwendig, sich aufzublähen und mit Kleinigkeiten zu
prahlen, Zeitungslob zu betteln, wie es die kleinen Gern
Groß treiben; sie sind wirklich groß und suchen deshalb
nicht Würden, nicht Aemter, nicht Auszeichnungen; sondern
sie müssen vielmehr gesucht werden und gestoßen und ge-
drängt, bis sie ein Amt, eine Stelle übernehmen; sie sind
wirklich groß, und kennen deßhalb keine Schmeichelei und
Kriecherei, sondern auch Großen und Mächtigen und
Reichen und Vornehmen gegenüber bewahren sie sich die
volle Freiheit des Wortes und der That - sie sind
wirklich groß und verkehren am liebsten mit Armen, mit
Niedern, mit Verlassenen, mit gewöhnlichen Arbeitern und
verlieren dabei nichts an Adel, sondern gewinnen nur
an Hoheit. -

Doch, um viele andere Züge zu übergehen, wessen
ist dies Bild? Ist es nicht das Bild Gottes, nicht das
Bild Christi, von der Ehrfurcht in der Menschenseele
ausgemalt? Wenn daher die Jugend allgemein und
kräftig in der Ehrfurcht erzogen wird, welche Umwand-
lung muß in den Familien, in den Gemeinden, in den
Völkern vor sich gehen? Damit wir nun noch tiefer in
diesen so hochwichtigen Gegenstand eindringen, wollen
wir die Erziehung ohne Ehrfurcht betrachten - wenn
eine solche überhaupt möglich ist.

Was ist denn der Gegensatz der Ehrfurcht? Die
Verachtung. Wer keine Ehrfurcht mehr hat vor Gott,
vor Christus, vor der hl. Kirche, vor den hl. Sakramenten,
vor den Priestern, vor den Eltern, vor Tuend und Recht,
der ist vielleicht einige Augenblicke gegen dies Alles gleich-

Größe! Ja selbst wenn er im hl. Zorne gegen Sünde
und Unordnung sich erheben muß, wie einst der Heiland,
als er mit Stricken die Tempelschänder vor sich her
jagte – entfaltet er nur Hoheit und Würde. Diese
Männer sind wirklich groß, und haben deshalb nicht
nothwendig, sich aufzublähen und mit Kleinigkeiten zu
prahlen, Zeitungslob zu betteln, wie es die kleinen Gern
Groß treiben; sie sind wirklich groß und suchen deshalb
nicht Würden, nicht Aemter, nicht Auszeichnungen; sondern
sie müssen vielmehr gesucht werden und gestoßen und ge-
drängt, bis sie ein Amt, eine Stelle übernehmen; sie sind
wirklich groß, und kennen deßhalb keine Schmeichelei und
Kriecherei, sondern auch Großen und Mächtigen und
Reichen und Vornehmen gegenüber bewahren sie sich die
volle Freiheit des Wortes und der That – sie sind
wirklich groß und verkehren am liebsten mit Armen, mit
Niedern, mit Verlassenen, mit gewöhnlichen Arbeitern und
verlieren dabei nichts an Adel, sondern gewinnen nur
an Hoheit. –

Doch, um viele andere Züge zu übergehen, wessen
ist dies Bild? Ist es nicht das Bild Gottes, nicht das
Bild Christi, von der Ehrfurcht in der Menschenseele
ausgemalt? Wenn daher die Jugend allgemein und
kräftig in der Ehrfurcht erzogen wird, welche Umwand-
lung muß in den Familien, in den Gemeinden, in den
Völkern vor sich gehen? Damit wir nun noch tiefer in
diesen so hochwichtigen Gegenstand eindringen, wollen
wir die Erziehung ohne Ehrfurcht betrachten – wenn
eine solche überhaupt möglich ist.

Was ist denn der Gegensatz der Ehrfurcht? Die
Verachtung. Wer keine Ehrfurcht mehr hat vor Gott,
vor Christus, vor der hl. Kirche, vor den hl. Sakramenten,
vor den Priestern, vor den Eltern, vor Tuend und Recht,
der ist vielleicht einige Augenblicke gegen dies Alles gleich-

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[240/0252] Größe! Ja selbst wenn er im hl. Zorne gegen Sünde und Unordnung sich erheben muß, wie einst der Heiland, als er mit Stricken die Tempelschänder vor sich her jagte – entfaltet er nur Hoheit und Würde. Diese Männer sind wirklich groß, und haben deshalb nicht nothwendig, sich aufzublähen und mit Kleinigkeiten zu prahlen, Zeitungslob zu betteln, wie es die kleinen Gern Groß treiben; sie sind wirklich groß und suchen deshalb nicht Würden, nicht Aemter, nicht Auszeichnungen; sondern sie müssen vielmehr gesucht werden und gestoßen und ge- drängt, bis sie ein Amt, eine Stelle übernehmen; sie sind wirklich groß, und kennen deßhalb keine Schmeichelei und Kriecherei, sondern auch Großen und Mächtigen und Reichen und Vornehmen gegenüber bewahren sie sich die volle Freiheit des Wortes und der That – sie sind wirklich groß und verkehren am liebsten mit Armen, mit Niedern, mit Verlassenen, mit gewöhnlichen Arbeitern und verlieren dabei nichts an Adel, sondern gewinnen nur an Hoheit. – Doch, um viele andere Züge zu übergehen, wessen ist dies Bild? Ist es nicht das Bild Gottes, nicht das Bild Christi, von der Ehrfurcht in der Menschenseele ausgemalt? Wenn daher die Jugend allgemein und kräftig in der Ehrfurcht erzogen wird, welche Umwand- lung muß in den Familien, in den Gemeinden, in den Völkern vor sich gehen? Damit wir nun noch tiefer in diesen so hochwichtigen Gegenstand eindringen, wollen wir die Erziehung ohne Ehrfurcht betrachten – wenn eine solche überhaupt möglich ist. Was ist denn der Gegensatz der Ehrfurcht? Die Verachtung. Wer keine Ehrfurcht mehr hat vor Gott, vor Christus, vor der hl. Kirche, vor den hl. Sakramenten, vor den Priestern, vor den Eltern, vor Tuend und Recht, der ist vielleicht einige Augenblicke gegen dies Alles gleich-

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/252>, abgerufen am 22.11.2024.