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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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der auf seiner Fahrt nach Pfäffers in einem Eisenbahn-
wagen sich zu mir heranschlich - tiefe Geistesstörung lag
auf seinem Angesicht wie finstere Nacht. - "Ach, seufzte
er, ich bin selbst daran Schuld; ich habe meinen Leib
nicht heilig gehalten, sondern mißbraucht"
- ich könnte
Töchter anführen, die bei all ihren wüsten Krankheiten
doch keine Spur von Reue und gutem Willem zeigten;
doch was ich über diese traurige Verwüstung angedeutet,
soll genügen zur Warnung - zur Warnung für die Un-
schuldigen, daß sie vor diesem Würgengel sich hüten, zur
Warnung für die Sünder, daß sie wie Maria Magdalena
die bösen Geister der Sünde noch zur rechten Zeit aus
ihrer Seele verbannen. Damit aber Alle, Schuldige wie
Unschuldige, voll Muth und Vertrauen werden, will ich
nun zeigen, wie durch das Blut des göttlichen Oster-
lammes dieser Würgengel voll uns ferne gehalten werde.

Als Pharao trotz aller Plagen sein Herz verhärtete
und das Volk Israel nicht ausziehen ließ, da beschloß
Gott den Tod aller Erstgeburt. Um Israel vor diesem
Unglücke zu bewahren, befahl er dem Moses, jede Familie
solle ein Lamm schlachten, essen, dessen Blut mit Ysop an
die Oberschwelle und die Pfosten der Hausthüre sprengen.
Warum? Gott werde in jener Nacht in Aegypten herum-
gehen und die Erstgeburt schlagen, wo immer aber das
Blut an der Thürschwelle gesehen werde, da werde der
Verderber nicht in das Haus kommen, sondern vorbei-
gehen. (II. Mos. XII.) In jener Nacht wurde wirklich
die Erstgeburt in jedem Hause der Aegypter getötet, nur
Israel blieb verschont. Zum Andenken an dies Ereigniß
mußten dann die Israeliten zur Osterzeit jedes Jahr ein
Lamm schlachten und essen. Das that auch der Heiland
mit fernen Aposteln am Vorabende seines Leidens - es
war das Abendroth des untergehenden alten Bundes; dann
opferte er sich selbst, das wahre Opferlamm unter den

der auf seiner Fahrt nach Pfäffers in einem Eisenbahn-
wagen sich zu mir heranschlich – tiefe Geistesstörung lag
auf seinem Angesicht wie finstere Nacht. – „Ach, seufzte
er, ich bin selbst daran Schuld; ich habe meinen Leib
nicht heilig gehalten, sondern mißbraucht“
– ich könnte
Töchter anführen, die bei all ihren wüsten Krankheiten
doch keine Spur von Reue und gutem Willem zeigten;
doch was ich über diese traurige Verwüstung angedeutet,
soll genügen zur Warnung – zur Warnung für die Un-
schuldigen, daß sie vor diesem Würgengel sich hüten, zur
Warnung für die Sünder, daß sie wie Maria Magdalena
die bösen Geister der Sünde noch zur rechten Zeit aus
ihrer Seele verbannen. Damit aber Alle, Schuldige wie
Unschuldige, voll Muth und Vertrauen werden, will ich
nun zeigen, wie durch das Blut des göttlichen Oster-
lammes dieser Würgengel voll uns ferne gehalten werde.

Als Pharao trotz aller Plagen sein Herz verhärtete
und das Volk Israel nicht ausziehen ließ, da beschloß
Gott den Tod aller Erstgeburt. Um Israel vor diesem
Unglücke zu bewahren, befahl er dem Moses, jede Familie
solle ein Lamm schlachten, essen, dessen Blut mit Ysop an
die Oberschwelle und die Pfosten der Hausthüre sprengen.
Warum? Gott werde in jener Nacht in Aegypten herum-
gehen und die Erstgeburt schlagen, wo immer aber das
Blut an der Thürschwelle gesehen werde, da werde der
Verderber nicht in das Haus kommen, sondern vorbei-
gehen. (II. Mos. XII.) In jener Nacht wurde wirklich
die Erstgeburt in jedem Hause der Aegypter getötet, nur
Israel blieb verschont. Zum Andenken an dies Ereigniß
mußten dann die Israeliten zur Osterzeit jedes Jahr ein
Lamm schlachten und essen. Das that auch der Heiland
mit fernen Aposteln am Vorabende seines Leidens – es
war das Abendroth des untergehenden alten Bundes; dann
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[270/0282] der auf seiner Fahrt nach Pfäffers in einem Eisenbahn- wagen sich zu mir heranschlich – tiefe Geistesstörung lag auf seinem Angesicht wie finstere Nacht. – „Ach, seufzte er, ich bin selbst daran Schuld; ich habe meinen Leib nicht heilig gehalten, sondern mißbraucht“ – ich könnte Töchter anführen, die bei all ihren wüsten Krankheiten doch keine Spur von Reue und gutem Willem zeigten; doch was ich über diese traurige Verwüstung angedeutet, soll genügen zur Warnung – zur Warnung für die Un- schuldigen, daß sie vor diesem Würgengel sich hüten, zur Warnung für die Sünder, daß sie wie Maria Magdalena die bösen Geister der Sünde noch zur rechten Zeit aus ihrer Seele verbannen. Damit aber Alle, Schuldige wie Unschuldige, voll Muth und Vertrauen werden, will ich nun zeigen, wie durch das Blut des göttlichen Oster- lammes dieser Würgengel voll uns ferne gehalten werde. Als Pharao trotz aller Plagen sein Herz verhärtete und das Volk Israel nicht ausziehen ließ, da beschloß Gott den Tod aller Erstgeburt. Um Israel vor diesem Unglücke zu bewahren, befahl er dem Moses, jede Familie solle ein Lamm schlachten, essen, dessen Blut mit Ysop an die Oberschwelle und die Pfosten der Hausthüre sprengen. Warum? Gott werde in jener Nacht in Aegypten herum- gehen und die Erstgeburt schlagen, wo immer aber das Blut an der Thürschwelle gesehen werde, da werde der Verderber nicht in das Haus kommen, sondern vorbei- gehen. (II. Mos. XII.) In jener Nacht wurde wirklich die Erstgeburt in jedem Hause der Aegypter getötet, nur Israel blieb verschont. Zum Andenken an dies Ereigniß mußten dann die Israeliten zur Osterzeit jedes Jahr ein Lamm schlachten und essen. Das that auch der Heiland mit fernen Aposteln am Vorabende seines Leidens – es war das Abendroth des untergehenden alten Bundes; dann opferte er sich selbst, das wahre Opferlamm unter den

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/282>, abgerufen am 22.11.2024.