Verehrung Gottes, von welchem die ewigen Güter zu hoffen sind, für alle Glieder des Hauses mit gleicher Liebe besorgt waren. Die wahren Väter sorgen für Alle in der Familie wie für ihre eigenen Kinder, daß doch Alle Gott verherrlichen und einst im Himmel besitzen mögen."
Wenn also zuerst der Vater und dann mit ihm die Familie die hl. Pflicht hat, für das Seelenheil der Arbeiter besorgt zu sein, so sollet ihr, christliche Eltern, auch bedacht sein, euere Kinder in guten Familien unterzubringen. Was euere Lehrlinge, Gesellen, Dienstboten anbelangt, geht euch der Pius-Verein durch das Lehrlingspatronat an die Hand. Aber gerade dies Patronat ist eben auch ein Beweis, daß wahrhaft christliche Familien immer seltener werden - sonst wäre es ja gar nicht nothwendig - und bei aller Vorsicht kommt doch mancher Sohn und besonders manche Tochter in ein Haus, wo lange nicht alles Gold ist, was glänzt. Ihr Alle aber, die ihr in Familien arbeitet, wo man wirklich für euer Seelenheil besorgt ist, wo ihr keinen Gefahren ausgesetzt seid, danket Gott täglich für diese große Gnade; wenn daneben auch manches euch mißfällt, bleibet doch in einem solchen Hause. Denn es ist doch besser, hier etwas mehr zu leiden und in den Himmel zu gelangen, als hier es bequemer und lustiger zu haben und dann in die Hölle zu stürzen.
Doch wir müssen noch mehr in das Einzelne ein- gehen. Denn, daß die Familie für das Seelenheil der Arbeiter zu sorgen habe, ist wohl Allen klar; was sie aber in Folge davon zu thun oder auch nicht zu thun habe, das scheint Manchem unbekannt zu sein. Für's erste also dürfet ihr niemals verdorbene Menschen weder in euer Haus, noch in euere Geschäfte aufnehmen. Denn so würdet ihr ja euch selbst oder euere Kinder oder andere Arbeiter den Gefahren der Aergernisse und Verführung aussetzen. Da könnet ihr nie strenge und vorsichtig genug
Verehrung Gottes, von welchem die ewigen Güter zu hoffen sind, für alle Glieder des Hauses mit gleicher Liebe besorgt waren. Die wahren Väter sorgen für Alle in der Familie wie für ihre eigenen Kinder, daß doch Alle Gott verherrlichen und einst im Himmel besitzen mögen.“
Wenn also zuerst der Vater und dann mit ihm die Familie die hl. Pflicht hat, für das Seelenheil der Arbeiter besorgt zu sein, so sollet ihr, christliche Eltern, auch bedacht sein, euere Kinder in guten Familien unterzubringen. Was euere Lehrlinge, Gesellen, Dienstboten anbelangt, geht euch der Pius-Verein durch das Lehrlingspatronat an die Hand. Aber gerade dies Patronat ist eben auch ein Beweis, daß wahrhaft christliche Familien immer seltener werden – sonst wäre es ja gar nicht nothwendig – und bei aller Vorsicht kommt doch mancher Sohn und besonders manche Tochter in ein Haus, wo lange nicht alles Gold ist, was glänzt. Ihr Alle aber, die ihr in Familien arbeitet, wo man wirklich für euer Seelenheil besorgt ist, wo ihr keinen Gefahren ausgesetzt seid, danket Gott täglich für diese große Gnade; wenn daneben auch manches euch mißfällt, bleibet doch in einem solchen Hause. Denn es ist doch besser, hier etwas mehr zu leiden und in den Himmel zu gelangen, als hier es bequemer und lustiger zu haben und dann in die Hölle zu stürzen.
Doch wir müssen noch mehr in das Einzelne ein- gehen. Denn, daß die Familie für das Seelenheil der Arbeiter zu sorgen habe, ist wohl Allen klar; was sie aber in Folge davon zu thun oder auch nicht zu thun habe, das scheint Manchem unbekannt zu sein. Für's erste also dürfet ihr niemals verdorbene Menschen weder in euer Haus, noch in euere Geschäfte aufnehmen. Denn so würdet ihr ja euch selbst oder euere Kinder oder andere Arbeiter den Gefahren der Aergernisse und Verführung aussetzen. Da könnet ihr nie strenge und vorsichtig genug
<TEI><text><body><divn="38"><p><q><pbfacs="#f0377"xml:id="H891_001_1896_pb0365_0001"n="365"/>
Verehrung Gottes, von welchem die ewigen Güter zu<lb/>
hoffen sind, für alle Glieder des Hauses mit gleicher Liebe<lb/>
besorgt waren. Die wahren Väter sorgen für Alle in der<lb/>
Familie wie für ihre eigenen Kinder, daß doch Alle Gott<lb/>
verherrlichen und einst im Himmel besitzen mögen.“</q></p><p>Wenn also zuerst der Vater und dann mit ihm die<lb/>
Familie die hl. Pflicht hat, für das Seelenheil der Arbeiter<lb/>
besorgt zu sein, so sollet ihr, christliche Eltern, auch bedacht<lb/>
sein, euere Kinder in guten Familien unterzubringen. Was<lb/>
euere Lehrlinge, Gesellen, Dienstboten anbelangt, geht euch<lb/>
der Pius-Verein durch das Lehrlingspatronat an die Hand.<lb/>
Aber gerade dies Patronat ist eben auch ein Beweis, daß<lb/>
wahrhaft christliche Familien immer seltener werden –<lb/>
sonst wäre es ja gar nicht nothwendig – und bei aller<lb/>
Vorsicht kommt doch mancher Sohn und besonders manche<lb/>
Tochter in ein Haus, wo lange nicht alles Gold ist, was<lb/>
glänzt. Ihr Alle aber, die ihr in Familien arbeitet, wo<lb/>
man wirklich für euer Seelenheil besorgt ist, wo ihr keinen<lb/>
Gefahren ausgesetzt seid, danket Gott täglich für diese<lb/>
große Gnade; wenn daneben auch manches euch mißfällt,<lb/>
bleibet doch in einem solchen Hause. Denn es ist doch<lb/>
besser, hier etwas mehr zu leiden und in den Himmel zu<lb/>
gelangen, als hier es bequemer und lustiger zu haben<lb/>
und dann in die Hölle zu stürzen.</p><p>Doch wir müssen noch mehr in das Einzelne ein-<lb/>
gehen. Denn, daß die Familie für das Seelenheil der<lb/>
Arbeiter zu sorgen habe, ist wohl Allen klar; was sie aber<lb/>
in Folge davon zu thun oder auch nicht zu thun habe,<lb/>
das scheint Manchem unbekannt zu sein. Für's erste also<lb/>
dürfet ihr niemals verdorbene Menschen weder in euer<lb/>
Haus, noch in euere Geschäfte aufnehmen. Denn so<lb/>
würdet ihr ja euch selbst oder euere Kinder oder andere<lb/>
Arbeiter den Gefahren der Aergernisse und Verführung<lb/>
aussetzen. Da könnet ihr nie strenge und vorsichtig genug<lb/></p></div></body></text></TEI>
[365/0377]
Verehrung Gottes, von welchem die ewigen Güter zu
hoffen sind, für alle Glieder des Hauses mit gleicher Liebe
besorgt waren. Die wahren Väter sorgen für Alle in der
Familie wie für ihre eigenen Kinder, daß doch Alle Gott
verherrlichen und einst im Himmel besitzen mögen.“
Wenn also zuerst der Vater und dann mit ihm die
Familie die hl. Pflicht hat, für das Seelenheil der Arbeiter
besorgt zu sein, so sollet ihr, christliche Eltern, auch bedacht
sein, euere Kinder in guten Familien unterzubringen. Was
euere Lehrlinge, Gesellen, Dienstboten anbelangt, geht euch
der Pius-Verein durch das Lehrlingspatronat an die Hand.
Aber gerade dies Patronat ist eben auch ein Beweis, daß
wahrhaft christliche Familien immer seltener werden –
sonst wäre es ja gar nicht nothwendig – und bei aller
Vorsicht kommt doch mancher Sohn und besonders manche
Tochter in ein Haus, wo lange nicht alles Gold ist, was
glänzt. Ihr Alle aber, die ihr in Familien arbeitet, wo
man wirklich für euer Seelenheil besorgt ist, wo ihr keinen
Gefahren ausgesetzt seid, danket Gott täglich für diese
große Gnade; wenn daneben auch manches euch mißfällt,
bleibet doch in einem solchen Hause. Denn es ist doch
besser, hier etwas mehr zu leiden und in den Himmel zu
gelangen, als hier es bequemer und lustiger zu haben
und dann in die Hölle zu stürzen.
Doch wir müssen noch mehr in das Einzelne ein-
gehen. Denn, daß die Familie für das Seelenheil der
Arbeiter zu sorgen habe, ist wohl Allen klar; was sie aber
in Folge davon zu thun oder auch nicht zu thun habe,
das scheint Manchem unbekannt zu sein. Für's erste also
dürfet ihr niemals verdorbene Menschen weder in euer
Haus, noch in euere Geschäfte aufnehmen. Denn so
würdet ihr ja euch selbst oder euere Kinder oder andere
Arbeiter den Gefahren der Aergernisse und Verführung
aussetzen. Da könnet ihr nie strenge und vorsichtig genug
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/377>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.