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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Lehrzeit, wieder andere sind mit 16, 17 Jahren in
Arbeitslokalen Ehebrecherinnen geworden, ihre Verführer
liegen schon drunten, oder stürzen nach - und der fürchter-
liche, ewige Gruß? Sei verflucht! Du bist allem die Schuld
an meinem Verderben: ich kam unschuldig zu dir; deinen
Schmeicheleien, deinen Drohungen erlag ich; ich wollte
mich bekehren, du lachtest nur; mich erschütterte das Wort
Gottes, du höhntest darüber; ich wollte beichten, du
spottetest - sei verflucht - versinke in die Untiefen!

Sei verflucht, lautet der Gegengruß unter dem Hohn-
gelächter der Hölle. Warum ließest du dich verführen?
Warum bist du keine Märtyrin geworden für deine Un-
schuld? Warum machtest du keine Anzeige bei der Herr-
schaft, bei meiner Frau? Ich hätte mich bekehrt! Ver-
sinke in die Untiefen! Doch der Anblick bleibt - in
alle Ewigkeit bleibt er. Denn was auf Erden die Sünde
zum Genuß und zur Lust verbunden, das schmiedet die
Verdammniß zur Pein und Strafe ewiglich zusammen.
Steiget im Geiste hinab in diese ewigen Flammen!
Sehet Männer, sehet Jünglinge! Ungläubig sind sie
geworden, die einen als Lehrlinge, andere als Gesellen,
als Knechte, als Fabrikarbeiter. Unzüchtige, Ehebrecher
sind sie geworden durch gefallsüchtige, ausgelassene Mäd-
chen! Sie stürzen hinab, treffen zusammen mit den Ur-
hebern und Mitgenossen ihres traurigen Lebens. Und
der Gruß? "Sei verflucht! Du gabst mir schlechte
Bücher und Schriften in die Hand, du höhntest über die
Religion, du hieltest mich ab von dem Besuche des
Gottesdienstes, vom Empfange der hl. Sakramente, du
führtest mich in schlechte Gesellschaften! Du reiztest
meine Begierlichkeit durch deine Frechheit. Sei ver-
flucht."
"Sei verflucht, so tönt der Gegengruß durch die
ewigen Flammen. Warum widerstandest du nicht? Warum
erinnertest du mich nicht an die ewigen Wahrheiten?"
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Lehrzeit, wieder andere sind mit 16, 17 Jahren in
Arbeitslokalen Ehebrecherinnen geworden, ihre Verführer
liegen schon drunten, oder stürzen nach – und der fürchter-
liche, ewige Gruß? Sei verflucht! Du bist allem die Schuld
an meinem Verderben: ich kam unschuldig zu dir; deinen
Schmeicheleien, deinen Drohungen erlag ich; ich wollte
mich bekehren, du lachtest nur; mich erschütterte das Wort
Gottes, du höhntest darüber; ich wollte beichten, du
spottetest – sei verflucht – versinke in die Untiefen!

Sei verflucht, lautet der Gegengruß unter dem Hohn-
gelächter der Hölle. Warum ließest du dich verführen?
Warum bist du keine Märtyrin geworden für deine Un-
schuld? Warum machtest du keine Anzeige bei der Herr-
schaft, bei meiner Frau? Ich hätte mich bekehrt! Ver-
sinke in die Untiefen! Doch der Anblick bleibt – in
alle Ewigkeit bleibt er. Denn was auf Erden die Sünde
zum Genuß und zur Lust verbunden, das schmiedet die
Verdammniß zur Pein und Strafe ewiglich zusammen.
Steiget im Geiste hinab in diese ewigen Flammen!
Sehet Männer, sehet Jünglinge! Ungläubig sind sie
geworden, die einen als Lehrlinge, andere als Gesellen,
als Knechte, als Fabrikarbeiter. Unzüchtige, Ehebrecher
sind sie geworden durch gefallsüchtige, ausgelassene Mäd-
chen! Sie stürzen hinab, treffen zusammen mit den Ur-
hebern und Mitgenossen ihres traurigen Lebens. Und
der Gruß? „Sei verflucht! Du gabst mir schlechte
Bücher und Schriften in die Hand, du höhntest über die
Religion, du hieltest mich ab von dem Besuche des
Gottesdienstes, vom Empfange der hl. Sakramente, du
führtest mich in schlechte Gesellschaften! Du reiztest
meine Begierlichkeit durch deine Frechheit. Sei ver-
flucht.“
„Sei verflucht, so tönt der Gegengruß durch die
ewigen Flammen. Warum widerstandest du nicht? Warum
erinnertest du mich nicht an die ewigen Wahrheiten?“

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[370/0382] Lehrzeit, wieder andere sind mit 16, 17 Jahren in Arbeitslokalen Ehebrecherinnen geworden, ihre Verführer liegen schon drunten, oder stürzen nach – und der fürchter- liche, ewige Gruß? Sei verflucht! Du bist allem die Schuld an meinem Verderben: ich kam unschuldig zu dir; deinen Schmeicheleien, deinen Drohungen erlag ich; ich wollte mich bekehren, du lachtest nur; mich erschütterte das Wort Gottes, du höhntest darüber; ich wollte beichten, du spottetest – sei verflucht – versinke in die Untiefen! Sei verflucht, lautet der Gegengruß unter dem Hohn- gelächter der Hölle. Warum ließest du dich verführen? Warum bist du keine Märtyrin geworden für deine Un- schuld? Warum machtest du keine Anzeige bei der Herr- schaft, bei meiner Frau? Ich hätte mich bekehrt! Ver- sinke in die Untiefen! Doch der Anblick bleibt – in alle Ewigkeit bleibt er. Denn was auf Erden die Sünde zum Genuß und zur Lust verbunden, das schmiedet die Verdammniß zur Pein und Strafe ewiglich zusammen. Steiget im Geiste hinab in diese ewigen Flammen! Sehet Männer, sehet Jünglinge! Ungläubig sind sie geworden, die einen als Lehrlinge, andere als Gesellen, als Knechte, als Fabrikarbeiter. Unzüchtige, Ehebrecher sind sie geworden durch gefallsüchtige, ausgelassene Mäd- chen! Sie stürzen hinab, treffen zusammen mit den Ur- hebern und Mitgenossen ihres traurigen Lebens. Und der Gruß? „Sei verflucht! Du gabst mir schlechte Bücher und Schriften in die Hand, du höhntest über die Religion, du hieltest mich ab von dem Besuche des Gottesdienstes, vom Empfange der hl. Sakramente, du führtest mich in schlechte Gesellschaften! Du reiztest meine Begierlichkeit durch deine Frechheit. Sei ver- flucht.“ „Sei verflucht, so tönt der Gegengruß durch die ewigen Flammen. Warum widerstandest du nicht? Warum erinnertest du mich nicht an die ewigen Wahrheiten?“ –

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/382>, abgerufen am 18.06.2024.