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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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derben gibt - was wird dieser erst sein? Christliche
Herrschaften und Familien, wo denket ihr hin? - wo
denket ihr hin? Seid ihr Väter oder Mütter, Söhne
oder Töchter, denket ihr an den Abend des Lebens,
wo kein Ansehen der Person vor Gottes Richterstuhl
gelten wird? Denket ihr an die Ewigkeit mit dem
Denar des Himmelreiches, oder mit dem Feuer des Ab-
grundes?

Oder zürnen mir vielleicht Manche, daß ich diesen
Gegenstand mit dem Lichte der Ewigkeit beleuchte? Denn
manches Auge, in Sünden schwach geworden, erträgt das
Licht nicht mehr. Aber wehe mir, wenn ich das Evan-
gelium nicht predige - muß ich mit dem hl. Paulus
sagen - und wehe mir, wenn ich es nicht predige, wie
es unsere Zeit verlangt, ich könnte das weder vor Gott,
noch vor den Menschen verantworten.

Oder lasset einmal das Herz reden! So viele be-
sorgte Väter und Mütter, welche in Deutschland oder in
unserm weitern Vaterlande leben und ihre Kinder hier in
Arbeit haben - würden sie mir für diese Rede - nicht
mit den Lippen - sondern mit thränenvollem Auge
danken? Antwortet, ihr Söhne und Töchter, die ihr euere
Eltern in naher oder weiter Ferne habet! - Oder ihr
Väter und Mütter, die ihr vielleicht auch Söhne und
Töchter in der Fremde habet, wie froh wäret ihr, wenn
diese Wahrheiten euern Kindern und ihren Herrschaften
mit allem Nachdruck aus Herz gelegt würden? Ja oder
nein! Ist es nicht so! Ihr müßtet ja kein Herz haben
für euere Kinder, für euer Liebstes auf Erden. Und wenn
ich daher heute bewegter als sonst zu euch gesprochen, so
wundert euch nicht - denn der Kummer, die Angst, die
Liebe, die Begeisterung so vieler Vater- und Mutter-
herzen hat sich gleichsam in diesem Herzen wie Strahlen
in einem Brennpunkte gesammelt, und mir all die Ge-

derben gibt – was wird dieser erst sein? Christliche
Herrschaften und Familien, wo denket ihr hin? – wo
denket ihr hin? Seid ihr Väter oder Mütter, Söhne
oder Töchter, denket ihr an den Abend des Lebens,
wo kein Ansehen der Person vor Gottes Richterstuhl
gelten wird? Denket ihr an die Ewigkeit mit dem
Denar des Himmelreiches, oder mit dem Feuer des Ab-
grundes?

Oder zürnen mir vielleicht Manche, daß ich diesen
Gegenstand mit dem Lichte der Ewigkeit beleuchte? Denn
manches Auge, in Sünden schwach geworden, erträgt das
Licht nicht mehr. Aber wehe mir, wenn ich das Evan-
gelium nicht predige – muß ich mit dem hl. Paulus
sagen – und wehe mir, wenn ich es nicht predige, wie
es unsere Zeit verlangt, ich könnte das weder vor Gott,
noch vor den Menschen verantworten.

Oder lasset einmal das Herz reden! So viele be-
sorgte Väter und Mütter, welche in Deutschland oder in
unserm weitern Vaterlande leben und ihre Kinder hier in
Arbeit haben – würden sie mir für diese Rede – nicht
mit den Lippen – sondern mit thränenvollem Auge
danken? Antwortet, ihr Söhne und Töchter, die ihr euere
Eltern in naher oder weiter Ferne habet! – Oder ihr
Väter und Mütter, die ihr vielleicht auch Söhne und
Töchter in der Fremde habet, wie froh wäret ihr, wenn
diese Wahrheiten euern Kindern und ihren Herrschaften
mit allem Nachdruck aus Herz gelegt würden? Ja oder
nein! Ist es nicht so! Ihr müßtet ja kein Herz haben
für euere Kinder, für euer Liebstes auf Erden. Und wenn
ich daher heute bewegter als sonst zu euch gesprochen, so
wundert euch nicht – denn der Kummer, die Angst, die
Liebe, die Begeisterung so vieler Vater- und Mutter-
herzen hat sich gleichsam in diesem Herzen wie Strahlen
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[372/0384] derben gibt – was wird dieser erst sein? Christliche Herrschaften und Familien, wo denket ihr hin? – wo denket ihr hin? Seid ihr Väter oder Mütter, Söhne oder Töchter, denket ihr an den Abend des Lebens, wo kein Ansehen der Person vor Gottes Richterstuhl gelten wird? Denket ihr an die Ewigkeit mit dem Denar des Himmelreiches, oder mit dem Feuer des Ab- grundes? Oder zürnen mir vielleicht Manche, daß ich diesen Gegenstand mit dem Lichte der Ewigkeit beleuchte? Denn manches Auge, in Sünden schwach geworden, erträgt das Licht nicht mehr. Aber wehe mir, wenn ich das Evan- gelium nicht predige – muß ich mit dem hl. Paulus sagen – und wehe mir, wenn ich es nicht predige, wie es unsere Zeit verlangt, ich könnte das weder vor Gott, noch vor den Menschen verantworten. Oder lasset einmal das Herz reden! So viele be- sorgte Väter und Mütter, welche in Deutschland oder in unserm weitern Vaterlande leben und ihre Kinder hier in Arbeit haben – würden sie mir für diese Rede – nicht mit den Lippen – sondern mit thränenvollem Auge danken? Antwortet, ihr Söhne und Töchter, die ihr euere Eltern in naher oder weiter Ferne habet! – Oder ihr Väter und Mütter, die ihr vielleicht auch Söhne und Töchter in der Fremde habet, wie froh wäret ihr, wenn diese Wahrheiten euern Kindern und ihren Herrschaften mit allem Nachdruck aus Herz gelegt würden? Ja oder nein! Ist es nicht so! Ihr müßtet ja kein Herz haben für euere Kinder, für euer Liebstes auf Erden. Und wenn ich daher heute bewegter als sonst zu euch gesprochen, so wundert euch nicht – denn der Kummer, die Angst, die Liebe, die Begeisterung so vieler Vater- und Mutter- herzen hat sich gleichsam in diesem Herzen wie Strahlen in einem Brennpunkte gesammelt, und mir all die Ge-

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/384>, abgerufen am 22.11.2024.