durch eine wunderbare Vorsehung mit einander dennoch verbunden.
Welche Schwierigkeiten möget ihr noch haben? Etwa daß Gott nicht für euch und für euere Verehelichung sorge? Allerdings wenn ihr durch Sünde und Ausschweifungen euch den Weg zur Ehe bahnet, kann Gott nicht mit euch sein; wenn ihr aber in aller Unschuld, in wahrer Frömmigkeit wandelt, nicht bloß vor den Menschen, sondern auch vor dem Himmel, so wird Gott euch wunderbar leiten, wie Maria und Joseph, wie Tobias und Sara.
Folget also Maria und Joseph in der Unschuld, em- pfehlet euch ihrem Schutze und Schirm - dann wird euch die Vorsehung Gottes - falls ihr wirklich berufen seid - derart leiten, daß ihr auf dem Wege der Unschuld zu einer glücklichen Ehe in den Himmel gelanget.
VII. Die Bewachung der Kinder.
Die Unschuld ist also der von Gott gewollte Weg zur Ehe. Daß nun die Jugend die Pfade der Unschuld wandle, liegt den Eltern die heilige Pflicht ob, ihre Kin- der zu bewachen. Damit ihr nun Alle den ganzen Ernst dieser Wahrheit auffasset, wollen wir an der Hand des hl. Evangelisten Lucas sehen, wie die Eltern ihre Kinder zu bewachen, und wie die Kinder sich da zu fügen haben.
"Und da sie am Ende der Festtage wieder zurückkehrten blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, ohne daß es seine Eltern wußten. Da sie aber meinten, er sei bei der Reisegesellschaft, so machten sie eine Tagreise und suchten ihn unter den Bekannten und Verwandten" (Luc. II. 44.) So berichtet das Evangelium des hl. Lucas.
durch eine wunderbare Vorsehung mit einander dennoch verbunden.
Welche Schwierigkeiten möget ihr noch haben? Etwa daß Gott nicht für euch und für euere Verehelichung sorge? Allerdings wenn ihr durch Sünde und Ausschweifungen euch den Weg zur Ehe bahnet, kann Gott nicht mit euch sein; wenn ihr aber in aller Unschuld, in wahrer Frömmigkeit wandelt, nicht bloß vor den Menschen, sondern auch vor dem Himmel, so wird Gott euch wunderbar leiten, wie Maria und Joseph, wie Tobias und Sara.
Folget also Maria und Joseph in der Unschuld, em- pfehlet euch ihrem Schutze und Schirm – dann wird euch die Vorsehung Gottes – falls ihr wirklich berufen seid – derart leiten, daß ihr auf dem Wege der Unschuld zu einer glücklichen Ehe in den Himmel gelanget.
VII. Die Bewachung der Kinder.
Die Unschuld ist also der von Gott gewollte Weg zur Ehe. Daß nun die Jugend die Pfade der Unschuld wandle, liegt den Eltern die heilige Pflicht ob, ihre Kin- der zu bewachen. Damit ihr nun Alle den ganzen Ernst dieser Wahrheit auffasset, wollen wir an der Hand des hl. Evangelisten Lucas sehen, wie die Eltern ihre Kinder zu bewachen, und wie die Kinder sich da zu fügen haben.
„Und da sie am Ende der Festtage wieder zurückkehrten blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, ohne daß es seine Eltern wußten. Da sie aber meinten, er sei bei der Reisegesellschaft, so machten sie eine Tagreise und suchten ihn unter den Bekannten und Verwandten“ (Luc. II. 44.) So berichtet das Evangelium des hl. Lucas.
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durch eine wunderbare Vorsehung mit einander dennoch
verbunden.
Welche Schwierigkeiten möget ihr noch haben? Etwa
daß Gott nicht für euch und für euere Verehelichung sorge?
Allerdings wenn ihr durch Sünde und Ausschweifungen
euch den Weg zur Ehe bahnet, kann Gott nicht mit euch
sein; wenn ihr aber in aller Unschuld, in wahrer Frömmigkeit
wandelt, nicht bloß vor den Menschen, sondern auch vor dem
Himmel, so wird Gott euch wunderbar leiten, wie Maria
und Joseph, wie Tobias und Sara.
Folget also Maria und Joseph in der Unschuld, em-
pfehlet euch ihrem Schutze und Schirm – dann wird euch
die Vorsehung Gottes – falls ihr wirklich berufen seid –
derart leiten, daß ihr auf dem Wege der Unschuld zu
einer glücklichen Ehe in den Himmel gelanget.
VII.
Die Bewachung der Kinder.
Die Unschuld ist also der von Gott gewollte Weg
zur Ehe. Daß nun die Jugend die Pfade der Unschuld
wandle, liegt den Eltern die heilige Pflicht ob, ihre Kin-
der zu bewachen. Damit ihr nun Alle den ganzen Ernst
dieser Wahrheit auffasset, wollen wir an der Hand des hl.
Evangelisten Lucas sehen, wie die Eltern ihre Kinder zu
bewachen, und wie die Kinder sich da zu fügen haben.
„Und da sie am Ende der Festtage wieder zurückkehrten
blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, ohne daß es seine
Eltern wußten. Da sie aber meinten, er sei bei der
Reisegesellschaft, so machten sie eine Tagreise und suchten
ihn unter den Bekannten und Verwandten“ (Luc. II. 44.)
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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/67>, abgerufen am 26.11.2024.
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