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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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und Zorn ausrufen: "Der Teufel hat diesem Treiben den
Stempel der Gewohnheit und Sitte aufgedrückt."
Von
diesen Bekanntschaften kann also nicht die Rede sein.

Aber was ist denn eine Bekanntschaft. Ein Ver-
hältniß zweier ledigen Personen, welche sich bald ehelichen
können und wirklich sich ehelichen wollen. Sich ehelichen
können. Also nicht diese Kinder von 14 bis 16 Jahren,
welche durch die Schule, durch die Erziehung, früh reif
geworden, nicht diese Kränklichen, welche übermorgen schon
an der Auszehrung sterben, nicht die Leichtfertigen,
welche eine Familie unmöglich ernähren und die Kinder
nicht erziehen können; nicht diese, welche durch die Bande
des Blutes und der Verschwägerung einander zu nahe
stehen, nicht solche, welche verschiedener Religion sind. Denn
alle diese können sich nicht heirathen, ohne gewöhnlich in
großes, unheilbares Unglück zu fallen. Sich ehelichen
können! Personen, welche an Leib und Seele so beschaffen
sind, daß sie vor Gott und der Kirche glückliche Eheleute
und Väter und Mütter werden können. Sich ehelichen
können und zwar nicht erst nach vier, fünf und sechs und
mehr Jahren, sondern bald.

Aber ebenso wichtig ist der zweite Punkt, daß solche
Leute sich wirklich Heirathen wollen. Denn es gibt eben
nur zu viele Verhältnisse, wo das eine oder andere oder
vielleicht gar beide gar nicht an die Ehe denken, sondern
nur an die eigentliche Sinnenlust. Oder gibt es heute,
wo in Folge der Arbeit und Verbindungsmittel die Leute
so untereinander gewürfelt werden, nicht gar viele Burschen,
welche bald da bald dort arbeiten und überall eine Weibs-
person haben müssen, und nur zu oft auch finden?
Gibt's nicht andere, welche mit jedem Mädchen anbinden?
Aber gibt's nicht auch Mädchen, die an jeden sich hängen?

Aber denket ihr vielleicht, wenn auch diese beiden
Leute sich wirklich ehelichen können und wollen, scheint es

und Zorn ausrufen: „Der Teufel hat diesem Treiben den
Stempel der Gewohnheit und Sitte aufgedrückt.“
Von
diesen Bekanntschaften kann also nicht die Rede sein.

Aber was ist denn eine Bekanntschaft. Ein Ver-
hältniß zweier ledigen Personen, welche sich bald ehelichen
können und wirklich sich ehelichen wollen. Sich ehelichen
können. Also nicht diese Kinder von 14 bis 16 Jahren,
welche durch die Schule, durch die Erziehung, früh reif
geworden, nicht diese Kränklichen, welche übermorgen schon
an der Auszehrung sterben, nicht die Leichtfertigen,
welche eine Familie unmöglich ernähren und die Kinder
nicht erziehen können; nicht diese, welche durch die Bande
des Blutes und der Verschwägerung einander zu nahe
stehen, nicht solche, welche verschiedener Religion sind. Denn
alle diese können sich nicht heirathen, ohne gewöhnlich in
großes, unheilbares Unglück zu fallen. Sich ehelichen
können! Personen, welche an Leib und Seele so beschaffen
sind, daß sie vor Gott und der Kirche glückliche Eheleute
und Väter und Mütter werden können. Sich ehelichen
können und zwar nicht erst nach vier, fünf und sechs und
mehr Jahren, sondern bald.

Aber ebenso wichtig ist der zweite Punkt, daß solche
Leute sich wirklich Heirathen wollen. Denn es gibt eben
nur zu viele Verhältnisse, wo das eine oder andere oder
vielleicht gar beide gar nicht an die Ehe denken, sondern
nur an die eigentliche Sinnenlust. Oder gibt es heute,
wo in Folge der Arbeit und Verbindungsmittel die Leute
so untereinander gewürfelt werden, nicht gar viele Burschen,
welche bald da bald dort arbeiten und überall eine Weibs-
person haben müssen, und nur zu oft auch finden?
Gibt's nicht andere, welche mit jedem Mädchen anbinden?
Aber gibt's nicht auch Mädchen, die an jeden sich hängen?

Aber denket ihr vielleicht, wenn auch diese beiden
Leute sich wirklich ehelichen können und wollen, scheint es

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[66/0078] und Zorn ausrufen: „Der Teufel hat diesem Treiben den Stempel der Gewohnheit und Sitte aufgedrückt.“ Von diesen Bekanntschaften kann also nicht die Rede sein. Aber was ist denn eine Bekanntschaft. Ein Ver- hältniß zweier ledigen Personen, welche sich bald ehelichen können und wirklich sich ehelichen wollen. Sich ehelichen können. Also nicht diese Kinder von 14 bis 16 Jahren, welche durch die Schule, durch die Erziehung, früh reif geworden, nicht diese Kränklichen, welche übermorgen schon an der Auszehrung sterben, nicht die Leichtfertigen, welche eine Familie unmöglich ernähren und die Kinder nicht erziehen können; nicht diese, welche durch die Bande des Blutes und der Verschwägerung einander zu nahe stehen, nicht solche, welche verschiedener Religion sind. Denn alle diese können sich nicht heirathen, ohne gewöhnlich in großes, unheilbares Unglück zu fallen. Sich ehelichen können! Personen, welche an Leib und Seele so beschaffen sind, daß sie vor Gott und der Kirche glückliche Eheleute und Väter und Mütter werden können. Sich ehelichen können und zwar nicht erst nach vier, fünf und sechs und mehr Jahren, sondern bald. Aber ebenso wichtig ist der zweite Punkt, daß solche Leute sich wirklich Heirathen wollen. Denn es gibt eben nur zu viele Verhältnisse, wo das eine oder andere oder vielleicht gar beide gar nicht an die Ehe denken, sondern nur an die eigentliche Sinnenlust. Oder gibt es heute, wo in Folge der Arbeit und Verbindungsmittel die Leute so untereinander gewürfelt werden, nicht gar viele Burschen, welche bald da bald dort arbeiten und überall eine Weibs- person haben müssen, und nur zu oft auch finden? Gibt's nicht andere, welche mit jedem Mädchen anbinden? Aber gibt's nicht auch Mädchen, die an jeden sich hängen? Aber denket ihr vielleicht, wenn auch diese beiden Leute sich wirklich ehelichen können und wollen, scheint es

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/78>, abgerufen am 27.11.2024.