Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.Theil I. bis Justinian. Die alten magistratus blieben, nicht weil Die Consuln wurden nun fast immer noch Schon weniger sanken die Prätoren, weil Die
Theil I. bis Juſtinian. Die alten magiſtratus blieben, nicht weil Die Conſuln wurden nun faſt immer noch Schon weniger ſanken die Praͤtoren, weil Die
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Theil I. bis Juſtinian.
Die alten magiſtratus blieben, nicht weil
Auguſt die Roͤmer wollte glauben machen,
es ſey noch ganz die alte Verfaſſung, ſondern
weil er keinen Grund hatte, alles zu aͤndern.
Selbſt die Wahl derſelben (comitia) ließ er
dem Volke, und obgleich ſeine Empfehlung
eben ſo viel vermochte, als ſeines Groß-
Oncle’s Empfehlung vermocht hatte, ſo uͤber-
ließ er doch auch manches dem guten Willen
des Volks, bey dem jeder Candidat ſich noch
wie ehemahls beliebt machen mußte a). Je
wichtiger die Rechte einer Stelle geweſen wa-
ren, deſto mehr verlor ſie durch den Monar-
chen b).
Die Conſuln wurden nun faſt immer noch
waͤhrend des Jahrs, das von ihnen den Nah-
men hatte, durch ſuffecti abgeloͤst; wohl
nicht deswegen weil Auguſt ſich fuͤrchtete, je-
mand, deſſen Wahl er dirigirt hatte, ein
Jahr lang im Senate praͤſidiren zu laſſen,
ſondern weil er deſto mehr Gnadenbezeugun-
gen austheilen konnte; eben dadurch entſtan-
den ja auch die bloßen ornamenta conſularia.
Uebrigens hatten jetzt die Conſuln mehr Zeit,
ihre jurisdictio und legis actio auszuuͤben.
Schon weniger ſanken die Praͤtoren, weil
ſie nicht ſo hoch ſtanden. Ihrer wurden meiſt
zwoͤlf ernannt, und zur jurisdictio und quae-
ſtio bekamen ſie auch das aerarium.
Die
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