Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.Theil I. bis Justinian. Der Gonverneur der Hauptstadt (prae- Die Commandeurs der Garde (praefecti Minder wichtig sind der neue praefectus In den Provinzen waren entweder noch gust
Theil I. bis Juſtinian. Der Gonverneur der Hauptſtadt (prae- Die Commandeurs der Garde (praefecti Minder wichtig ſind der neue praefectus In den Provinzen waren entweder noch guſt
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Theil I. bis Juſtinian.
Der Gonverneur der Hauptſtadt (prae-
fectus vrbi) immer ein ehemahliger Conſul,
hatte eine Gewalt in Polizey-Sachen, die
ſich ſogar auf Criminal-Unterſuchungen er-
weiterte, worin er mit den Praͤtoren und dem
Senate, der nun auch ein Criminalgericht
ward, concurrirte.
Die Commandeurs der Garde (praefecti
praetorio) waren urſpruͤnglich nur zwey equi-
tes. Aber Tiber’s Favorit Sejan war ei-
ner von dieſen Officieren; dieſer Umſtand
fing an, die Gewalt der Praͤfecten zu ver-
groͤßern, und je mehr der Staat ſich in der
Folge zum militairiſchen Deſpotismus neigte,
deſto wichtiger waren die Garderegimenter,
und deſto natuͤrlicher war es, ihren Chef als
Premier-Miniſter anzuſehen. Papinian,
Ulptan und Paulus erhielten dieſe gefaͤhrli-
che Stelle.
Minder wichtig ſind der neue praefectus
vigilum, praefectus annonae, und die Adju-
tanten des Auguſts Quaeſtores candidati prin-
cipis.
In den Provinzen waren entweder noch
Proconſules im Nahmen des Volks, oder
Legati im Nahmen des Auguſts. Neben
beyden Arten von Gouverneurs war noch ein
Intendant: procurator. Egypten hatte Au-
guſt
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