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Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.

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Periode 3. Quellen.
folgt nun einer der schönsten und seltensten
Anblicke in der Geschichte, 5 Regenten hin-
ter einander, welche gar nicht unumschränkt
regieren, ob sie gleich die Macht dazu, und
das Beyspiel mancher von ihren Vorgängern
für sich gehabt hätten. Dies ist der Zeit-
raum wo das menschliche Geschlecht das Glück
einer sanften und weisen Staatsverwaltung
im vollsten Maaße genoß, der Zeitraum,
dem wir die letzte Ausbildung des Römischen
Rechts verdanken.

§. 103.

Von Nerva, dem Sohne und Enkel
großer Rechtsgelehrten, kommt eine lex agra-
ria
vor, gegen Verfälschung der Grenzsteine,
und ein Edict, wodurch das Testament über
das peculium castrense gestattet ward.

Sein adoptirter Sohn Vlpius Trajanus
war der letzte August, der ganz neue Pro-
vinzen eroberte, und sein Nahme blieb noch
nach Jahrhunderten das höchste Ideal eines
gütigen Monarchen. -- Unter ihm machte
der Senat drey Schlüsse über fideicommissa-
riae libertates,
einen über fideicommissa civi-
tati relicta,
einen über die subsidiarische Klage
gegen die Obrigkeit, welche einen Vormund
ernannt hat, und wahrscheinlich die lex Ve-

ctibu-
H 2

Periode 3. Quellen.
folgt nun einer der ſchoͤnſten und ſeltenſten
Anblicke in der Geſchichte, 5 Regenten hin-
ter einander, welche gar nicht unumſchraͤnkt
regieren, ob ſie gleich die Macht dazu, und
das Beyſpiel mancher von ihren Vorgaͤngern
fuͤr ſich gehabt haͤtten. Dies iſt der Zeit-
raum wo das menſchliche Geſchlecht das Gluͤck
einer ſanften und weiſen Staatsverwaltung
im vollſten Maaße genoß, der Zeitraum,
dem wir die letzte Ausbildung des Roͤmiſchen
Rechts verdanken.

§. 103.

Von Nerva, dem Sohne und Enkel
großer Rechtsgelehrten, kommt eine lex agra-
ria
vor, gegen Verfaͤlſchung der Grenzſteine,
und ein Edict, wodurch das Teſtament uͤber
das peculium caſtrenſe geſtattet ward.

Sein adoptirter Sohn Vlpius Trajanus
war der letzte Auguſt, der ganz neue Pro-
vinzen eroberte, und ſein Nahme blieb noch
nach Jahrhunderten das hoͤchſte Ideal eines
guͤtigen Monarchen. — Unter ihm machte
der Senat drey Schluͤſſe uͤber fideicommiſſa-
riae libertates,
einen uͤber fideicommiſſa civi-
tati relicta,
einen uͤber die ſubſidiariſche Klage
gegen die Obrigkeit, welche einen Vormund
ernannt hat, und wahrſcheinlich die lex Ve-

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[115/0127] Periode 3. Quellen. folgt nun einer der ſchoͤnſten und ſeltenſten Anblicke in der Geſchichte, 5 Regenten hin- ter einander, welche gar nicht unumſchraͤnkt regieren, ob ſie gleich die Macht dazu, und das Beyſpiel mancher von ihren Vorgaͤngern fuͤr ſich gehabt haͤtten. Dies iſt der Zeit- raum wo das menſchliche Geſchlecht das Gluͤck einer ſanften und weiſen Staatsverwaltung im vollſten Maaße genoß, der Zeitraum, dem wir die letzte Ausbildung des Roͤmiſchen Rechts verdanken. §. 103. Von Nerva, dem Sohne und Enkel großer Rechtsgelehrten, kommt eine lex agra- ria vor, gegen Verfaͤlſchung der Grenzſteine, und ein Edict, wodurch das Teſtament uͤber das peculium caſtrenſe geſtattet ward. Sein adoptirter Sohn Vlpius Trajanus war der letzte Auguſt, der ganz neue Pro- vinzen eroberte, und ſein Nahme blieb noch nach Jahrhunderten das hoͤchſte Ideal eines guͤtigen Monarchen. — Unter ihm machte der Senat drey Schluͤſſe uͤber fideicommiſſa- riae libertates, einen uͤber fideicommiſſa civi- tati relicta, einen uͤber die ſubſidiariſche Klage gegen die Obrigkeit, welche einen Vormund ernannt hat, und wahrſcheinlich die lex Ve- ctibu- H 2

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Zitationshilfe: Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/127>, abgerufen am 24.11.2024.