Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.Theil I. bis Justinian. duca, in Ansehung des Zuwachses und derZinsen einer Erbschaft, -- das Tertullianum zum Besten einer Mutter mit jus liberorum, deren Kinder nicht testirt hatten, und auch oft nicht testiren konnten, -- das Kind eines Latinus und einer Römerinn ward ein Rö- mer, -- die Städte konnten Legate erhalten. Unter seine merkwürdigern constitutiones ge- hört das bekannte Edictum D. Hadriani, daß der Testaments-Erbe einstweilen in Besitz gesetzt werden soll, -- das Verbot Güter der Schiffbrüchigen zu plündern, -- die Strafen der relegati und deportati, die vor der Zeit wieder kämen, -- das beneficium divisionis unter Bürgen, -- der Zwölftel für die Kin- der eines proscriptus, -- das Recht des the- saurus, -- und die Sicherung der Sklaven vor willkührlicher Hinrichtung oder Mißhand- lung. §. 108. Die 22 Jahre der Regierung von Anto- gatio
Theil I. bis Juſtinian. duca, in Anſehung des Zuwachſes und derZinſen einer Erbſchaft, — das Tertullianum zum Beſten einer Mutter mit jus liberorum, deren Kinder nicht teſtirt hatten, und auch oft nicht teſtiren konnten, — das Kind eines Latinus und einer Roͤmerinn ward ein Roͤ- mer, — die Staͤdte konnten Legate erhalten. Unter ſeine merkwuͤrdigern conſtitutiones ge- hoͤrt das bekannte Edictum D. Hadriani, daß der Teſtaments-Erbe einſtweilen in Beſitz geſetzt werden ſoll, — das Verbot Guͤter der Schiffbruͤchigen zu pluͤndern, — die Strafen der relegati und deportati, die vor der Zeit wieder kaͤmen, — das beneficium diviſionis unter Buͤrgen, — der Zwoͤlftel fuͤr die Kin- der eines proſcriptus, — das Recht des the- ſaurus, — und die Sicherung der Sklaven vor willkuͤhrlicher Hinrichtung oder Mißhand- lung. §. 108. Die 22 Jahre der Regierung von Anto- gatio
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Theil I. bis Juſtinian.
duca, in Anſehung des Zuwachſes und der
Zinſen einer Erbſchaft, — das Tertullianum
zum Beſten einer Mutter mit jus liberorum,
deren Kinder nicht teſtirt hatten, und auch
oft nicht teſtiren konnten, — das Kind eines
Latinus und einer Roͤmerinn ward ein Roͤ-
mer, — die Staͤdte konnten Legate erhalten.
Unter ſeine merkwuͤrdigern conſtitutiones ge-
hoͤrt das bekannte Edictum D. Hadriani, daß
der Teſtaments-Erbe einſtweilen in Beſitz
geſetzt werden ſoll, — das Verbot Guͤter der
Schiffbruͤchigen zu pluͤndern, — die Strafen
der relegati und deportati, die vor der Zeit
wieder kaͤmen, — das beneficium diviſionis
unter Buͤrgen, — der Zwoͤlftel fuͤr die Kin-
der eines proſcriptus, — das Recht des the-
ſaurus, — und die Sicherung der Sklaven
vor willkuͤhrlicher Hinrichtung oder Mißhand-
lung.
§. 108.
Die 22 Jahre der Regierung von Anto-
ninus Pius waren ſo gluͤcklich, daß ſie zur
Geſchichte wohl wenig Stoff lieferten, auch
wenn unſre Nachrichten beſſer waͤren. Se-
natus-Conſulte wurden unter ihm gewiß ge-
macht, weil wir wiſſen, daß er die Rechte
des Senats noch vermehrte. Aber wir ba-
ben nur Edicte von ihm, eines uͤber die arro-
gatio
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Zitationshilfe: | Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/134>, abgerufen am 16.02.2025. |