Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.Periode 3. Quellen. §. 111. Nach 12 Jahren einer, erst aus Schwä- ten
Periode 3. Quellen. §. 111. Nach 12 Jahren einer, erſt aus Schwaͤ- ten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0137" n="125"/> <fw place="top" type="header">Periode 3. Quellen.</fw><lb/> <div n="4"> <head>§. 111.</head><lb/> <p>Nach 12 Jahren einer, erſt aus Schwaͤ-<lb/> che und dann aus Gewohnheit, grauſamen<lb/> Regierung ward er ermordet, und nun muß-<lb/> te wieder ein buͤrgerlicher Krieg entſcheiden<lb/> wer Auguſt werden ſollte, denn von dem<lb/> Stamm der <hi rendition="#fr">Antonine</hi> war niemand mehr<lb/> uͤbrig. <hi rendition="#fr">Pertinar</hi> und <hi rendition="#fr">Didius Julianus,</hi><lb/> der <hi rendition="#aq">praefectus urbis</hi> und der reichſte Senator<lb/> fallen beyde durch die Praͤtorianer. <hi rendition="#fr">Septi-<lb/> mius Severus</hi> uͤberwindet zwey Nebenbuler,<lb/> tyranniſirt uͤber den Senat, der ihm abge-<lb/> neigt geweſen war, und vernichtet die alte<lb/> Garde. Von den Legionen aller Provinzen<lb/> hebt er die tapferſten Veteranen aus, und<lb/> ſie bilden die neue Garde von 50000 Mann,<lb/> da die alte nur den vierten Theil ſo ſtark ge-<lb/> weſen war. Er bereitete das Ungluͤck ſeiner<lb/> Nachfolger durch ſeinen Grundſatz, nur den<lb/> Truppen zu ſchmeicheln, nur ſie, durch Ge-<lb/> ſchenke und ausſchweifende Nachſicht, fuͤr<lb/> ſich zu gewinnen, vor. Es iſt weit richtiger,<lb/> mit den Hiſtorikern bey ihm die Epoche des<lb/> militairiſchen Deſpotismus zu ſetzen, als mit<lb/> den heutigen Juriſten bey <hi rendition="#fr">Auguſt</hi> oder <hi rendition="#fr">Sa-<lb/> drian</hi>. Auch ein Großvezir erſcheint jetzt;<lb/> der neue <hi rendition="#aq">praefectus praetorio</hi> bekam auch die<lb/> Finanzen und die Juſtiz unter ſich, und die<lb/> perſoͤnlichen Verhaͤltniſſe von <hi rendition="#fr">Plautian</hi> hat-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0137]
Periode 3. Quellen.
§. 111.
Nach 12 Jahren einer, erſt aus Schwaͤ-
che und dann aus Gewohnheit, grauſamen
Regierung ward er ermordet, und nun muß-
te wieder ein buͤrgerlicher Krieg entſcheiden
wer Auguſt werden ſollte, denn von dem
Stamm der Antonine war niemand mehr
uͤbrig. Pertinar und Didius Julianus,
der praefectus urbis und der reichſte Senator
fallen beyde durch die Praͤtorianer. Septi-
mius Severus uͤberwindet zwey Nebenbuler,
tyranniſirt uͤber den Senat, der ihm abge-
neigt geweſen war, und vernichtet die alte
Garde. Von den Legionen aller Provinzen
hebt er die tapferſten Veteranen aus, und
ſie bilden die neue Garde von 50000 Mann,
da die alte nur den vierten Theil ſo ſtark ge-
weſen war. Er bereitete das Ungluͤck ſeiner
Nachfolger durch ſeinen Grundſatz, nur den
Truppen zu ſchmeicheln, nur ſie, durch Ge-
ſchenke und ausſchweifende Nachſicht, fuͤr
ſich zu gewinnen, vor. Es iſt weit richtiger,
mit den Hiſtorikern bey ihm die Epoche des
militairiſchen Deſpotismus zu ſetzen, als mit
den heutigen Juriſten bey Auguſt oder Sa-
drian. Auch ein Großvezir erſcheint jetzt;
der neue praefectus praetorio bekam auch die
Finanzen und die Juſtiz unter ſich, und die
perſoͤnlichen Verhaͤltniſſe von Plautian hat-
ten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |