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Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.

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Theil I. bis Justinian.
länder. -- Nimmt man noch einen gewissen
Grad von Pedanterey und Steifheit dazu,
der in dem guten National-Character, der an
strenge Kriegszucht gewöhnten, nicht durch
Industrie abgeschliffenen Römer lag, so kann
es wohl nicht schwer seyn, die Entstehung der
legis actiones zu begreifen, man mag diese
mit actus legitimi a) für gleichbedeutend hal-
ten, oder auf das, was im jus vorgenom-
men werden mußte, einschränken.

a) In einem andern Sinne wird actio legis
sehr häufig für das Recht genommen (wie
jurisdictio, testamenti factio) gewisse Hand-
lungen zu autorisiren, oder etwas anzuord-
nen, was eine Lex von gewissen Regenten
angeordnet haben will. Es fragt sich als-
dann: ob ein magistratus gerade diese oder
jene legis actio habe. Brisson sel. antiqu.
IV.
20. -- Wer legis actio dem actus legi-
timus
zu sehr entgegensetzt, der scheint lege
und judicio agere zu verwechseln, was die
Alten unterscheiden Vlpian. XI. §. 27.
und die actio, die der Prätor gibt, für ei-
nerley zu halten, mit dem, was man bey
ihm selbst braucht.


System

Theil I. bis Juſtinian.
laͤnder. — Nimmt man noch einen gewiſſen
Grad von Pedanterey und Steifheit dazu,
der in dem guten National-Character, der an
ſtrenge Kriegszucht gewoͤhnten, nicht durch
Induſtrie abgeſchliffenen Roͤmer lag, ſo kann
es wohl nicht ſchwer ſeyn, die Entſtehung der
legis actiones zu begreifen, man mag dieſe
mit actus legitimi a) fuͤr gleichbedeutend hal-
ten, oder auf das, was im jus vorgenom-
men werden mußte, einſchraͤnken.

a) In einem andern Sinne wird actio legis
ſehr haͤufig fuͤr das Recht genommen (wie
jurisdictio, teſtamenti factio) gewiſſe Hand-
lungen zu autoriſiren, oder etwas anzuord-
nen, was eine Lex von gewiſſen Regenten
angeordnet haben will. Es fragt ſich als-
dann: ob ein magiſtratus gerade dieſe oder
jene legis actio habe. Briſſon ſel. antiqu.
IV.
20. — Wer legis actio dem actus legi-
timus
zu ſehr entgegenſetzt, der ſcheint lege
und judicio agere zu verwechſeln, was die
Alten unterſcheiden Vlpian. XI. §. 27.
und die actio, die der Praͤtor gibt, fuͤr ei-
nerley zu halten, mit dem, was man bey
ihm ſelbſt braucht.


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[54/0066] Theil I. bis Juſtinian. laͤnder. — Nimmt man noch einen gewiſſen Grad von Pedanterey und Steifheit dazu, der in dem guten National-Character, der an ſtrenge Kriegszucht gewoͤhnten, nicht durch Induſtrie abgeſchliffenen Roͤmer lag, ſo kann es wohl nicht ſchwer ſeyn, die Entſtehung der legis actiones zu begreifen, man mag dieſe mit actus legitimi a) fuͤr gleichbedeutend hal- ten, oder auf das, was im jus vorgenom- men werden mußte, einſchraͤnken. a⁾ In einem andern Sinne wird actio legis ſehr haͤufig fuͤr das Recht genommen (wie jurisdictio, teſtamenti factio) gewiſſe Hand- lungen zu autoriſiren, oder etwas anzuord- nen, was eine Lex von gewiſſen Regenten angeordnet haben will. Es fragt ſich als- dann: ob ein magiſtratus gerade dieſe oder jene legis actio habe. Briſſon ſel. antiqu. IV. 20. — Wer legis actio dem actus legi- timus zu ſehr entgegenſetzt, der ſcheint lege und judicio agere zu verwechſeln, was die Alten unterſcheiden Vlpian. XI. §. 27. und die actio, die der Praͤtor gibt, fuͤr ei- nerley zu halten, mit dem, was man bey ihm ſelbſt braucht. Syſtem

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Zitationshilfe: Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hugo_rechtsgeschichte_1790/66>, abgerufen am 21.11.2024.