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Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über die Stärke und über die Neigung der magnetischen Kräfte, angestellt in Frankreich, der Schweiz, Italien und Deutschland. In: Annalen der Physik, Bd. 28, St. 3, (1808), S. 257-276.

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am südlichen und zu Ursern am nördlichen Ab-
hange des Gotthards gefunden haben.

Auch den Einfluss der Alpen auf die Stärke der
magnetischen Kräfte finden wir im Allgemeinen sehr
geringe, ist anders überhaupt ein solcher Einfluss
vorhanden. Zu Lyon ist die Stärke fast dieselbe
als zu Turin; auf dem Mont Cenis ist sie
ein wenig grösser, zu Lanslebourg dagegen
ein wenig kleiner als in jenen beiden Städten. Im
Hospiz auf dem St. Gotthard fanden wir sie
ungefähr um 0,005 grösser als zu Airolo und
zu Ursern, und 0,01 kleiner als zu Altorf.
Auch muss man etwas auf die Fehler der Beobach-
tung rechnen; denn ein Fehler von einigen Minu-
ten in der Neigung hat einen Irrthum von einigen
Tausendteln in der Stärke der magnetischen Kräfte
zur Folge. Es lässt sich ferner glauben, bevor nicht
das Gegentheil bewiesen seyn wird, dass in der Nei-
gung ähnliche Variationen als in der Abweichung
zu verschiedenen Stunden des Tages und der Nacht
Statt finden. Aber selbst, wenn wir zugeben wol-
len, dass eine Verschiedenheit Statt findet, welche
von den Alpen herrührt, so geht sie doch nur auf
ein Hunderttel, wenn man einige Orte, die mitten
in der Kette liegen, mit andern weit davon ent-
fernten vergleicht, und für andere ist sie noch klei-
ner. Wir glauben folglich zu dem Schlusse berech-
tigt zu seyn, dass die Kette der Alpen, wenigstens
an den Orten, wo wir über sie gekommen sind, ei-

am ſüdlichen und zu Urſern am nördlichen Ab-
hange des Gotthards gefunden haben.

Auch den Einfluſs der Alpen auf die Stärke der
magnetiſchen Kräfte finden wir im Allgemeinen ſehr
geringe, iſt anders überhaupt ein ſolcher Einfluſs
vorhanden. Zu Lyon iſt die Stärke faſt dieſelbe
als zu Turin; auf dem Mont Cenis iſt ſie
ein wenig gröſser, zu Lanslebourg dagegen
ein wenig kleiner als in jenen beiden Städten. Im
Hospiz auf dem St. Gotthard fanden wir ſie
ungefähr um 0,005 gröſser als zu Airolo und
zu Urſern, und 0,01 kleiner als zu Altorf.
Auch muſs man etwas auf die Fehler der Beobach-
tung rechnen; denn ein Fehler von einigen Minu-
ten in der Neigung hat einen Irrthum von einigen
Tauſendteln in der Stärke der magnetiſchen Kräfte
zur Folge. Es läſst ſich ferner glauben, bevor nicht
das Gegentheil bewieſen ſeyn wird, daſs in der Nei-
gung ähnliche Variationen als in der Abweichung
zu verſchiedenen Stunden des Tages und der Nacht
Statt finden. Aber ſelbſt, wenn wir zugeben wol-
len, daſs eine Verſchiedenheit Statt findet, welche
von den Alpen herrührt, ſo geht ſie doch nur auf
ein Hunderttel, wenn man einige Orte, die mitten
in der Kette liegen, mit andern weit davon ent-
fernten vergleicht, und für andere iſt ſie noch klei-
ner. Wir glauben folglich zu dem Schluſſe berech-
tigt zu ſeyn, daſs die Kette der Alpen, wenigſtens
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[270/0014] am ſüdlichen und zu Urſern am nördlichen Ab- hange des Gotthards gefunden haben. Auch den Einfluſs der Alpen auf die Stärke der magnetiſchen Kräfte finden wir im Allgemeinen ſehr geringe, iſt anders überhaupt ein ſolcher Einfluſs vorhanden. Zu Lyon iſt die Stärke faſt dieſelbe als zu Turin; auf dem Mont Cenis iſt ſie ein wenig gröſser, zu Lanslebourg dagegen ein wenig kleiner als in jenen beiden Städten. Im Hospiz auf dem St. Gotthard fanden wir ſie ungefähr um 0,005 gröſser als zu Airolo und zu Urſern, und 0,01 kleiner als zu Altorf. Auch muſs man etwas auf die Fehler der Beobach- tung rechnen; denn ein Fehler von einigen Minu- ten in der Neigung hat einen Irrthum von einigen Tauſendteln in der Stärke der magnetiſchen Kräfte zur Folge. Es läſst ſich ferner glauben, bevor nicht das Gegentheil bewieſen ſeyn wird, daſs in der Nei- gung ähnliche Variationen als in der Abweichung zu verſchiedenen Stunden des Tages und der Nacht Statt finden. Aber ſelbſt, wenn wir zugeben wol- len, daſs eine Verſchiedenheit Statt findet, welche von den Alpen herrührt, ſo geht ſie doch nur auf ein Hunderttel, wenn man einige Orte, die mitten in der Kette liegen, mit andern weit davon ent- fernten vergleicht, und für andere iſt ſie noch klei- ner. Wir glauben folglich zu dem Schluſſe berech- tigt zu ſeyn, daſs die Kette der Alpen, wenigſtens an den Orten, wo wir über ſie gekommen ſind, ei-

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über die Stärke und über die Neigung der magnetischen Kräfte, angestellt in Frankreich, der Schweiz, Italien und Deutschland. In: Annalen der Physik, Bd. 28, St. 3, (1808), S. 257-276, hier S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_beobachtungen_1808/14>, abgerufen am 21.11.2024.