Humboldt, Alexander von: Neueste Beschlüsse der mexikoschen Regierung über einen Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec. In: Hertha, Bd. 9 (1827), S. 5-28.Neueste Beschlüsse über einen recht schnell von dem unterrichtet zu werden, was von dem der-maligen Zustande der Landeskultur hat ergründet werden können. Die Verengerung der mexiko'schen Halbinsel zwischen der Neueſte Beſchlüſſe über einen recht ſchnell von dem unterrichtet zu werden, was von dem der-maligen Zuſtande der Landeskultur hat ergründet werden können. Die Verengerung der mexiko'ſchen Halbinſel zwiſchen der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="6"/><fw place="top" type="header">Neueſte Beſchlüſſe über einen</fw><lb/> recht ſchnell von dem unterrichtet zu werden, was von dem der-<lb/> maligen Zuſtande der Landeskultur hat ergründet werden können.</p><lb/> <p>Die Verengerung der mexiko'ſchen Halbinſel zwiſchen der<lb/> Boca de Goazacoalco und dem Hafen Tehuantepec hatte bereits<lb/> die Einbildungskraft des Hernan Cortes lebhaft beſchäftigt. Der<lb/> große Mann nennt dieſe Verengerung in ſeinen Briefen an Kai-<lb/> ſer Karl <hi rendition="#aq">V.</hi> „das Geheimniß der Landenge″ <hi rendition="#aq">(el ſegreto del<lb/> Isthmo)</hi>. Jn meinem <hi rendition="#aq">Essai politique sur le Royaume de la Nouvelle<lb/> Espagne</hi> ſind dem Publikum die erſten ausführlichen Nachrichten<lb/> über die <hi rendition="#aq">divortia aquarum</hi> zwiſchen den Flüſſen Chimalapa und<lb/> Goazacoalco aus Berichten des Jngenieurs Cramer mitgetheilt wor-<lb/> den, die ich in dem Archiv des Vicekönigthums <hi rendition="#aq">(archivo del Vir-<lb/> eynato)</hi> von Mexiko aufgefunden hatte. Nach den, an den Vi-<lb/> cekönig, Conde de Revillagigedo, gerichteten Jtinerarien, in denen<lb/> leider! oft die Ausdrücke „rechtes und linkes Ufer, Einmündung<lb/> an der Oſt- oder Weſt-Seite″ ſehr unbeſtimmt gebraucht werden,<lb/> habe ich ſelbſt gewagt, eine kleine Karte des Jſthmus zuſammen-<lb/> zutragen. Durch dieſe Bemühungen und öffentlichen Mittheilun-<lb/> gen iſt die Aufmerkſamkeit des aufgeklärten Theils der mexiko'-<lb/> ſchen Nation von neuem auf die Projekte des Grafen Revillagi-<lb/> gedo geheftet worden. Mein Freund, Don Lucas Alaman, nach-<lb/> mals Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten in Mexiko, ver-<lb/> anlaßte vor der Erklärung der mexiko'ſchen Unabhängigkeit ein<lb/> Dekret der ſpaniſchen Cortes über Eröffnung einer Flußverbin-<lb/> dung in dem Jſthmus von Tehuantepec und Goazacoalco. Spä-<lb/> terhin ließ ſich das neue Gobierno der Vereinigten Staaten von<lb/> Mexiko über den zu eröffnenden Kanal einen weitläufigen Be-<lb/> richt von einem, des Landes ſehr kundigen Manne, Don Tadeo<lb/> Ortiz abſtatten, und da dieſer Bericht, den ich beſitze und der<lb/> zum Theil in den mexiko'ſchen Tageblättern abgedruckt iſt, zu<lb/> unbeſtimmt ſchien, ſo wurde auf Befehl des Präſidenten der<lb/> Konföderation, Guadalupe Vittoria, eine Kommiſſion ernannt, an<lb/> deren Spitze der General Orbégoſo ſtand. Die Reſultate der<lb/> neuen Unterſuchung ſind mir ſo eben von Mexiko aus offiziell<lb/> und im Manuſcript zugeſandt worden. Jch glaube, daß es den<lb/> Leſern der Hertha angenehm ſein wird, die Ueberſetzung des letz-<lb/> ten Berichts <hi rendition="#aq">(Resultado del reconocimiento hecho del ystmo<lb/> da Tehuantepec en 1825 per order del Supremo Govierno)</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0005]
Neueſte Beſchlüſſe über einen
recht ſchnell von dem unterrichtet zu werden, was von dem der-
maligen Zuſtande der Landeskultur hat ergründet werden können.
Die Verengerung der mexiko'ſchen Halbinſel zwiſchen der
Boca de Goazacoalco und dem Hafen Tehuantepec hatte bereits
die Einbildungskraft des Hernan Cortes lebhaft beſchäftigt. Der
große Mann nennt dieſe Verengerung in ſeinen Briefen an Kai-
ſer Karl V. „das Geheimniß der Landenge″ (el ſegreto del
Isthmo). Jn meinem Essai politique sur le Royaume de la Nouvelle
Espagne ſind dem Publikum die erſten ausführlichen Nachrichten
über die divortia aquarum zwiſchen den Flüſſen Chimalapa und
Goazacoalco aus Berichten des Jngenieurs Cramer mitgetheilt wor-
den, die ich in dem Archiv des Vicekönigthums (archivo del Vir-
eynato) von Mexiko aufgefunden hatte. Nach den, an den Vi-
cekönig, Conde de Revillagigedo, gerichteten Jtinerarien, in denen
leider! oft die Ausdrücke „rechtes und linkes Ufer, Einmündung
an der Oſt- oder Weſt-Seite″ ſehr unbeſtimmt gebraucht werden,
habe ich ſelbſt gewagt, eine kleine Karte des Jſthmus zuſammen-
zutragen. Durch dieſe Bemühungen und öffentlichen Mittheilun-
gen iſt die Aufmerkſamkeit des aufgeklärten Theils der mexiko'-
ſchen Nation von neuem auf die Projekte des Grafen Revillagi-
gedo geheftet worden. Mein Freund, Don Lucas Alaman, nach-
mals Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten in Mexiko, ver-
anlaßte vor der Erklärung der mexiko'ſchen Unabhängigkeit ein
Dekret der ſpaniſchen Cortes über Eröffnung einer Flußverbin-
dung in dem Jſthmus von Tehuantepec und Goazacoalco. Spä-
terhin ließ ſich das neue Gobierno der Vereinigten Staaten von
Mexiko über den zu eröffnenden Kanal einen weitläufigen Be-
richt von einem, des Landes ſehr kundigen Manne, Don Tadeo
Ortiz abſtatten, und da dieſer Bericht, den ich beſitze und der
zum Theil in den mexiko'ſchen Tageblättern abgedruckt iſt, zu
unbeſtimmt ſchien, ſo wurde auf Befehl des Präſidenten der
Konföderation, Guadalupe Vittoria, eine Kommiſſion ernannt, an
deren Spitze der General Orbégoſo ſtand. Die Reſultate der
neuen Unterſuchung ſind mir ſo eben von Mexiko aus offiziell
und im Manuſcript zugeſandt worden. Jch glaube, daß es den
Leſern der Hertha angenehm ſein wird, die Ueberſetzung des letz-
ten Berichts (Resultado del reconocimiento hecho del ystmo
da Tehuantepec en 1825 per order del Supremo Govierno)
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