Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49.theilung des Resultats in jedem einzelnen Falle zu Den 1sten Januar 1800 bestiegen wir, Herr theilung des Reſultats in jedem einzelnen Falle zu Den 1ſten Januar 1800 beſtiegen wir, Herr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0026" n="25"/> theilung des Reſultats in jedem einzelnen Falle zu<lb/> wiſſen nöthig iſt. Jeden ſtörenden Einfluſs, Wind,<lb/> Wärmeſtrahlung, Seeluft und andere, zieht er, ſo<lb/> weit ſie ſich beobachten lieſsen, ſorgfältig zu Rathe,<lb/> und hierdurch wird dieſer Auszug aus ſeinen Beob-<lb/> achtungsregiſtern nicht wenig belehrend. Als ein<lb/> Beiſpiel der Behandlung mag hier eine einzige ſei-<lb/> ner Beobachtungen ſtehen, nämlich die auf der ho-<lb/> hen Bergſpitze bei <placeName>Caraccas</placeName> an der Nordküſte des<lb/><placeName>ſüdlichen Amerika</placeName>. <hi rendition="#i"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/116623284">G.</persName></hi>]</p><lb/> <p>Den 1ſten Januar 1800 beſtiegen wir, Herr<lb/><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118661604">Bonpland</persName></hi> und ich, den <placeName>groſsen Sattelberg von<lb/> Caraccas</placeName>, <hi rendition="#g"><placeName>la Silla</placeName></hi> oder <hi rendition="#g"><placeName>Cerro de Avila</placeName></hi> ge-<lb/> nannt; ein ungeheures Glimmerſchiefergebirge,<lb/> welches den Seefahrern in 30 bis 35 Seemeilen Ent-<lb/> fernung, die nördlichen Küſten von <placeName>Südamerika</placeName>,<lb/> und die Lage des Hafens von <hi rendition="#g"><placeName>La Guayra</placeName></hi> kennt-<lb/> lich macht. Auſser der mit ewigem Schnee bedeck-<lb/> ten <hi rendition="#g"><placeName>Sierra de Santa Martha</placeName></hi>, öſtlich von<lb/><placeName>Carthagena de Indias</placeName>, giebt es an der ganzen Küſte<lb/> der <placeName>Terra Firma</placeName> kein höheres Gebirge als die <placeName>Silla</placeName>.<lb/> Das Thermometer, nahe an dem berufenen fürch-<lb/> terlichen Abſturze gegen <placeName>Caravalleda</placeName>, (einem faſt<lb/> ſenkrechten Abgrunde von 9800 Fuſs,) zeigte 11° R.<lb/> In der <placeName>Guayra</placeName>, am Meeresufer, war, nach der Be-<lb/> ſtimmung des <persName>Don Joſeph Herera</persName>, die gleichzeitige<lb/> Temperatur 22°. Höhe des Bergs nach meiner ba-<lb/> rometriſchen Meſſung, (die trigonometriſche habe<lb/> ich noch nicht Zeit gehabt zu berechnen,) wenig-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0026]
theilung des Reſultats in jedem einzelnen Falle zu
wiſſen nöthig iſt. Jeden ſtörenden Einfluſs, Wind,
Wärmeſtrahlung, Seeluft und andere, zieht er, ſo
weit ſie ſich beobachten lieſsen, ſorgfältig zu Rathe,
und hierdurch wird dieſer Auszug aus ſeinen Beob-
achtungsregiſtern nicht wenig belehrend. Als ein
Beiſpiel der Behandlung mag hier eine einzige ſei-
ner Beobachtungen ſtehen, nämlich die auf der ho-
hen Bergſpitze bei Caraccas an der Nordküſte des
ſüdlichen Amerika. G.]
Den 1ſten Januar 1800 beſtiegen wir, Herr
Bonpland und ich, den groſsen Sattelberg von
Caraccas, la Silla oder Cerro de Avila ge-
nannt; ein ungeheures Glimmerſchiefergebirge,
welches den Seefahrern in 30 bis 35 Seemeilen Ent-
fernung, die nördlichen Küſten von Südamerika,
und die Lage des Hafens von La Guayra kennt-
lich macht. Auſser der mit ewigem Schnee bedeck-
ten Sierra de Santa Martha, öſtlich von
Carthagena de Indias, giebt es an der ganzen Küſte
der Terra Firma kein höheres Gebirge als die Silla.
Das Thermometer, nahe an dem berufenen fürch-
terlichen Abſturze gegen Caravalleda, (einem faſt
ſenkrechten Abgrunde von 9800 Fuſs,) zeigte 11° R.
In der Guayra, am Meeresufer, war, nach der Be-
ſtimmung des Don Joſeph Herera, die gleichzeitige
Temperatur 22°. Höhe des Bergs nach meiner ba-
rometriſchen Meſſung, (die trigonometriſche habe
ich noch nicht Zeit gehabt zu berechnen,) wenig-
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