Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49.
1) Vergl. Annalen, XVI, 394, und IV, 144) Der Wind war westlich, führte also keine erhitzte Luft der nahen afrikanischen Wüsten herbei, wie das der Fall war, als Labillardiere den 17ten Oct. 1791 am Rande des Kraters bei Südsüdostwind, das Thermometer auf 15° und kaum 7°,5 niedriger als in Santa Cruz stehen sah. Beobachtungen in Santa Cruz geben die Wärmeabnahme um 21 Toisen klei- ner, weil hier das Thermometer wegen der Nähe wärmestrahlender Felsmassen immer 3 bis 4° höher als in der Orotava im Niveau des Meeres steht. G. 2) Diese beiden mexikanischen Beobachtungen er- klärt Hr. von Humboldt für vorzüglich sicher,[Spaltenumbruch] da sie auf schroffen thurmähnlichen Bergen ange- stellt wurden, und die verglichenen Luftschichten fast senkrecht über einander lagen. Ein heftiger nördlicher Seewind erniedrigte bei der ersten die Temperatur der obern Luftschicht ein wenig. G. 3) Zwei berühmte Wallfahrtskapellen auf der steilen Felswand der Andeskette, östlich von St. Fe de Bogota. Die Thermometerstände in der Ebene des Meeres beruhen auf der Erfahrung, dass sie um die- se Jahrszeit sich dort um keine 2° ändern. G. 4) Beide Gipfel stehen am westlichen Rande der An- deskette, auf dem lang gestreckten mit einzelnen grotesken Klippen besetzten Gebirgsrücken des Pi- chincha, am schauderhaft jähen Absturze nach den Ebenen an der Südsee. Der höchste Gipfel, (Ru- cu-Pichincha,) enthält den Krater. Beide Tage waren überaus heiter und schön. Bei der mit einem * bezeichneten Beobachtung bemerkt Herr von Humboldt, dass in dieser Zone damahls ein Irr- thum von 6° F., (2 2/3 ° R.,) in der [bloss geschlos- senen?] Temperatur an der Meeresküste wohl mög- lich gewesen sey; ein solcher Irrthum würde aber doch nur 16 Toisen Unterschied im Resultate be- wirkt haben. G. 5) (Vergl. Annalen, XVI, 469.) Zu Calpi, einem in-
dianischen Dorfe in einer weiten Gebirgsebene am Fusse des Kolosses, 1630t über dem Meere, stand zu gleicher Zeit das Thermometer auf 12°; ein Be- weis, dass diese Ebene eine höhere Temperatur annahm, als ihr nach ihrer Lage zukam. Der Tag war neblig. G.
1) Vergl. Annalen, XVI, 394, und IV, 144) Der Wind war weſtlich, führte alſo keine erhitzte Luft der nahen afrikaniſchen Wüſten herbei, wie das der Fall war, als Labillardiere den 17ten Oct. 1791 am Rande des Kraters bei Südſüdoſtwind, das Thermometer auf 15° und kaum 7°,5 niedriger als in Santa Cruz ſtehen ſah. Beobachtungen in Santa Cruz geben die Wärmeabnahme um 21 Toiſen klei- ner, weil hier das Thermometer wegen der Nähe wärmeſtrahlender Felsmaſſen immer 3 bis 4° höher als in der Orotava im Niveau des Meeres ſteht. G. 2) Dieſe beiden mexikaniſchen Beobachtungen er- klärt Hr. von Humboldt für vorzüglich ſicher,[Spaltenumbruch] da ſie auf ſchroffen thurmähnlichen Bergen ange- ſtellt wurden, und die verglichenen Luftſchichten faſt ſenkrecht über einander lagen. Ein heftiger nördlicher Seewind erniedrigte bei der erſten die Temperatur der obern Luftſchicht ein wenig. G. 3) Zwei berühmte Wallfahrtskapellen auf der ſteilen Felswand der Andeskette, öſtlich von St. Fé de Bogota. Die Thermometerſtände in der Ebene des Meeres beruhen auf der Erfahrung, daſs ſie um die- ſe Jahrszeit ſich dort um keine 2° ändern. G. 4) Beide Gipfel ſtehen am weſtlichen Rande der An- deskette, auf dem lang geſtreckten mit einzelnen grotesken Klippen beſetzten Gebirgsrücken des Pi- chincha, am ſchauderhaft jähen Abſturze nach den Ebenen an der Südſee. Der höchſte Gipfel, (Ru- cu-Pichincha,) enthält den Krater. Beide Tage waren überaus heiter und ſchön. Bei der mit einem * bezeichneten Beobachtung bemerkt Herr von Humboldt, daſs in dieſer Zone damahls ein Irr- thum von 6° F., (2⅔° R.,) in der [bloſs geſchloſ- ſenen?] Temperatur an der Meeresküſte wohl mög- lich geweſen ſey; ein ſolcher Irrthum würde aber doch nur 16 Toiſen Unterſchied im Reſultate be- wirkt haben. G. 5) (Vergl. Annalen, XVI, 469.) Zu Calpi, einem in-
dianiſchen Dorfe in einer weiten Gebirgsebene am Fuſse des Koloſſes, 1630t über dem Meere, ſtand zu gleicher Zeit das Thermometer auf 12°; ein Be- weis, daſs dieſe Ebene eine höhere Temperatur annahm, als ihr nach ihrer Lage zukam. Der Tag war neblig. 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Name der Orte. Geographiſche
Breite. Höhe
über
dem
Meere. Thermometerſt. Wärme-
unterſchied. Wärmeabnah-
me oder Hö-
henverände-
rung für 1° R.
Wärme. Beobachter.
oben. im Niv.
des
Meers.
Pic von Teneriffa 28° 17′ n. 1901t 2°,2 R. 18°,3 R. 16°,1 R 118t,3 Ht. Jun. 22. 1799 1)
9,3 24°,5 15,2 125,3 Lamanon Aug. 24. 1785
Cofre de Perote 19 29 n. 2066 1,7 19,4 17,7 116,3 Ht. Febr. 7. 1804 2)
Nevada de Toluca 19 6 n. 2364 3,5 22 18,5 127,8 Ht. Sept. 29. 1803 2)
Silla de Caraccas 10 37 n. 1336 11 22 11 121,4 Ht. Jan. 1. 1801
Fuerta de la Cuchilla 10 33 n. 776 15,2 22 6,8 114,1 Ht.
Guadaloupe 4 36 n. 1646 8,5 22 12 137* Ht. Jul. 25. 1801 3)
Montſerrate 4 36 n. 1692 10 22 13,5 124,6 Ht. Aug. 15. 1801 3)
Gipfel des Pichincha 0 14 ſ. 2415 3 22 19 130,9 Ht. Apr. 14. 1802 4)
2488 4,1 22 17,9 139* Ht. Mai 28. 1802 4)
Chimboraço 1 28 ſ. 3012 −1,3 23,3 23,3 129,3 Ht. Jun. 23. 1802 5)
[Über Paris 48 50 n. 3580 −7,6 24,5 32,1 111,5 Gay-Luſſac Sept. 16. 1804]
üb. P. [ 22,2 29,8 120,1]
i. P.
[Aetna 38 n. 1713 +3,5 18,5 15 114 Sauſſure Jun. 5, 1773]
[Das Mittel mit Ausſchluſs der beiden * iſt 121,1]
1) Vergl. Annalen, XVI, 394, und IV, 144) Der
Wind war weſtlich, führte alſo keine erhitzte Luft
der nahen afrikaniſchen Wüſten herbei, wie das
der Fall war, als Labillardiere den 17ten Oct.
1791 am Rande des Kraters bei Südſüdoſtwind,
das Thermometer auf 15° und kaum 7°,5 niedriger
als in Santa Cruz ſtehen ſah. Beobachtungen in Santa
Cruz geben die Wärmeabnahme um 21 Toiſen klei-
ner, weil hier das Thermometer wegen der Nähe
wärmeſtrahlender Felsmaſſen immer 3 bis 4° höher
als in der Orotava im Niveau des Meeres ſteht. G.
2) Dieſe beiden mexikaniſchen Beobachtungen er-
klärt Hr. von Humboldt für vorzüglich ſicher,
da ſie auf ſchroffen thurmähnlichen Bergen ange-
ſtellt wurden, und die verglichenen Luftſchichten
faſt ſenkrecht über einander lagen. Ein heftiger
nördlicher Seewind erniedrigte bei der erſten die
Temperatur der obern Luftſchicht ein wenig. G.
2)
3) Zwei berühmte Wallfahrtskapellen auf der ſteilen
Felswand der Andeskette, öſtlich von St. Fé de
Bogota. Die Thermometerſtände in der Ebene des
Meeres beruhen auf der Erfahrung, daſs ſie um die-
ſe Jahrszeit ſich dort um keine 2° ändern. G.
3)
4) Beide Gipfel ſtehen am weſtlichen Rande der An-
deskette, auf dem lang geſtreckten mit einzelnen
grotesken Klippen beſetzten Gebirgsrücken des Pi-
chincha, am ſchauderhaft jähen Abſturze nach den
Ebenen an der Südſee. Der höchſte Gipfel, (Ru-
cu-Pichincha,) enthält den Krater. Beide Tage
waren überaus heiter und ſchön. Bei der mit einem
* bezeichneten Beobachtung bemerkt Herr von
Humboldt, daſs in dieſer Zone damahls ein Irr-
thum von 6° F., (2⅔° R.,) in der [bloſs geſchloſ-
ſenen?] Temperatur an der Meeresküſte wohl mög-
lich geweſen ſey; ein ſolcher Irrthum würde aber
doch nur 16 Toiſen Unterſchied im Reſultate be-
wirkt haben. G.
4)
5) (Vergl. Annalen, XVI, 469.) Zu Calpi, einem in-
dianiſchen Dorfe in einer weiten Gebirgsebene am
Fuſse des Koloſſes, 1630t über dem Meere, ſtand
zu gleicher Zeit das Thermometer auf 12°; ein Be-
weis, daſs dieſe Ebene eine höhere Temperatur
annahm, als ihr nach ihrer Lage zukam. Der Tag
war neblig. G.
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