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Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49.

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giebt sich, dass von der Ebene an bis zu der Höhe
von 1900t, also bis zur Höhe des Pic von Tene-
riffa
, die Wärmeabnahme volle 123t auf 1° R. be-
trug, dass aber von dieser Höhe bis über den Gipfel
des Chimboraco hinaus oder bis 3600t, die Wärme-
abnahme so schnell war, dass 91t zu 1° veränderter
Temperatur gehörten.*)

Diese
*) Als Herr Gay-Lussac in seinem Aerostate die
Erde um 9U. 40' Morgens verliess, stand das Cente-
simalthermometer auf 273/4°, (Annalen, XX, 23,
26,) und war, als er sich um 3U. 11' Nachmittags
in der grössten Höhe, 3580t über Paris befand, in
Paris bis 303/4° gestiegen, (das., S. 27, wo man
Zeile 5 statt nicht merklich, nicht bedeutend, und
Zeile 11 statt 31/2°, 3° lese; und S. 28, wo man in
Zeile 15 die Worte: bei meiner Abfahrt, wegstrei-
che.) In jener grössten Höhe stand es auf 91/2°.
Nach der Reaumür'schen Scale betragen diese
Thermometerstände 22°,2; 24°,5; 7°,6; aus den
beiden letzten folgt die obige Wärmeabnahme 111t,5
für 1° R. - In 1894t Höhe über Paris stand bei
dem Ansteigen das Thermometer auf 6°,8 R.; und
diesem Sinken um 15°,4 R. entspricht eine Höhe
von 123t für jeden Grad Reaum. Wärmeabnahme.
Die Ursachen, welche die Temperatur der Luft an
der Erdfläche von 10 bis 3 Uhr allmählig um 2°,3 R.
erhöhten, wirkten schwerlich in so kurzer Zeit bis
zu einer Höhe von 3580t merklich erwärmend in
der Atmosphäre hinauf. Sollte daher die Tempera-
tur hier nicht auch um 10 Uhr wie um 3 Uhr nahe
7°,6 R. betragen haben? und sollte diese Vormit-
tagsstunde, wo die Temperatur der mittlern des
Tages

giebt ſich, daſs von der Ebene an bis zu der Höhe
von 1900t, alſo bis zur Höhe des Pic von Tene-
riffa
, die Wärmeabnahme volle 123t auf 1° R. be-
trug, daſs aber von dieſer Höhe bis über den Gipfel
des Chimboraço hinaus oder bis 3600t, die Wärme-
abnahme ſo ſchnell war, daſs 91t zu 1° veränderter
Temperatur gehörten.*)

Dieſe
*) Als Herr Gay-Luſſac in ſeinem Aeroſtate die
Erde um 9U. 40′ Morgens verlieſs, ſtand das Cente-
ſimalthermometer auf 27¾°, (Annalen, XX, 23,
26,) und war, als er ſich um 3U. 11′ Nachmittags
in der gröſsten Höhe, 3580t über Paris befand, in
Paris bis 30¾° geſtiegen, (daſ., S. 27, wo man
Zeile 5 ſtatt nicht merklich, nicht bedeutend, und
Zeile 11 ſtatt 3½°, 3° leſe; und S. 28, wo man in
Zeile 15 die Worte: bei meiner Abfahrt, wegſtrei-
che.) In jener gröſsten Höhe ſtand es auf −9½°.
Nach der Reaumür'ſchen Scale betragen dieſe
Thermometerſtände 22°,2; 24°,5; −7°,6; aus den
beiden letzten folgt die obige Wärmeabnahme 111t,5
für 1° R. – In 1894t Höhe über Paris ſtand bei
dem Anſteigen das Thermometer auf 6°,8 R.; und
dieſem Sinken um 15°,4 R. entſpricht eine Höhe
von 123t für jeden Grad Reaum. Wärmeabnahme.
Die Urſachen, welche die Temperatur der Luft an
der Erdfläche von 10 bis 3 Uhr allmählig um 2°,3 R.
erhöhten, wirkten ſchwerlich in ſo kurzer Zeit bis
zu einer Höhe von 3580t merklich erwärmend in
der Atmoſphäre hinauf. Sollte daher die Tempera-
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[32/0032] giebt ſich, daſs von der Ebene an bis zu der Höhe von 1900t, alſo bis zur Höhe des Pic von Tene- riffa, die Wärmeabnahme volle 123t auf 1° R. be- trug, daſs aber von dieſer Höhe bis über den Gipfel des Chimboraço hinaus oder bis 3600t, die Wärme- abnahme ſo ſchnell war, daſs 91t zu 1° veränderter Temperatur gehörten. *) Dieſe *) Als Herr Gay-Luſſac in ſeinem Aeroſtate die Erde um 9U. 40′ Morgens verlieſs, ſtand das Cente- ſimalthermometer auf 27¾°, (Annalen, XX, 23, 26,) und war, als er ſich um 3U. 11′ Nachmittags in der gröſsten Höhe, 3580t über Paris befand, in Paris bis 30¾° geſtiegen, (daſ., S. 27, wo man Zeile 5 ſtatt nicht merklich, nicht bedeutend, und Zeile 11 ſtatt 3½°, 3° leſe; und S. 28, wo man in Zeile 15 die Worte: bei meiner Abfahrt, wegſtrei- che.) In jener gröſsten Höhe ſtand es auf −9½°. Nach der Reaumür'ſchen Scale betragen dieſe Thermometerſtände 22°,2; 24°,5; −7°,6; aus den beiden letzten folgt die obige Wärmeabnahme 111t,5 für 1° R. – In 1894t Höhe über Paris ſtand bei dem Anſteigen das Thermometer auf 6°,8 R.; und dieſem Sinken um 15°,4 R. entſpricht eine Höhe von 123t für jeden Grad Reaum. Wärmeabnahme. Die Urſachen, welche die Temperatur der Luft an der Erdfläche von 10 bis 3 Uhr allmählig um 2°,3 R. erhöhten, wirkten ſchwerlich in ſo kurzer Zeit bis zu einer Höhe von 3580t merklich erwärmend in der Atmoſphäre hinauf. Sollte daher die Tempera- tur hier nicht auch um 10 Uhr wie um 3 Uhr nahe −7°,6 R. betragen haben? und ſollte dieſe Vormit- tagsſtunde, wo die Temperatur der mittlern des Tageſ

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Athmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees. In: Annalen der Physik, Bd. 24, St. 9 (1806), S. 1-49, hier S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_gesetz_1806/32>, abgerufen am 21.11.2024.