Humboldt, Alexander von: Ideen zu einer Physiognomik der Gewächse. [Tübingen], [1806].ihnen ewig unbekannt. Die krankenden Gewäch- ihnen ewig unbekannt. Die krankenden Gewäch- <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0028" n="29"/> ihnen ewig unbekannt. Die krankenden Gewäch-<lb/> se, welche unsere Treibhäuser einschließen, ge-<lb/> währen nur ein schwaches Bild von der Majestät<lb/> der Tropenvegetation. Aber in der Ausbildung<lb/> unserer Sprache, in der glühenden Phantasie des<lb/> Dichters, in der darstellenden Kunst der Maler,<lb/> ist uns eine reiche Quelle des Ersatzes geöfnet.<lb/> Aus ihr schöpft unsere Einbildungskraft die leben-<lb/> digen Bilder einer exotischen Natur. Im kalten<lb/> Norden, in der öden Heide, kann der einsame<lb/> Mensch sich aneignen, was in den fernsten Erd-<lb/> strichen erforscht wird, und so in seinem Innern<lb/> eine Welt sich schaffen, welche das Werk seines<lb/> Geistes, frei und unvergänglich, wie dieser, ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [29/0028]
ihnen ewig unbekannt. Die krankenden Gewäch-
se, welche unsere Treibhäuser einschließen, ge-
währen nur ein schwaches Bild von der Majestät
der Tropenvegetation. Aber in der Ausbildung
unserer Sprache, in der glühenden Phantasie des
Dichters, in der darstellenden Kunst der Maler,
ist uns eine reiche Quelle des Ersatzes geöfnet.
Aus ihr schöpft unsere Einbildungskraft die leben-
digen Bilder einer exotischen Natur. Im kalten
Norden, in der öden Heide, kann der einsame
Mensch sich aneignen, was in den fernsten Erd-
strichen erforscht wird, und so in seinem Innern
eine Welt sich schaffen, welche das Werk seines
Geistes, frei und unvergänglich, wie dieser, ist.
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