Humboldt, Alexander von: Ueber den Manati des Orinoko. In: Archiv für Naturgeschichte, 4 Jg., Bd. 1 (1838), S. 1-18, [397], [399].2. p. 10.), und obgleich Herr v. Humboldt (Voyag. aux Nachträgliche Bemerkung zu S. 8. Note 6. Eben nach Abdruck des ersten Bogens erhalte ich durch die 2. p. 10.), und obgleich Herr v. Humboldt (Voyag. aux Nachträgliche Bemerkung zu S. 8. Note 6. Eben nach Abdruck des ersten Bogens erhalte ich durch die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0019" n="18"/> 2. <hi rendition="#i">p.</hi> 10.), und obgleich Herr <hi rendition="#g">v. Humboldt</hi> (<hi rendition="#i">Voyag. aux<lb/> rég. éq. p. 235. not. 1.</hi>) die erstere Ableitung als ganz irrig<lb/> nachgewiesen hatte. Auch <hi rendition="#g">Roulin</hi> (<hi rendition="#i">sur le Tapir p. 7. note</hi>)<lb/> führt an, daſs der Name indisch sei und schon als ein solcher<lb/> von <hi rendition="#g">Fernando Colon</hi>, Sohn des Entdeckers, erwähnt werde.<lb/> Nach ihm bedeutet in mehreren Dialecten der Antillen und in<lb/> der Galibisprache von Guiana, welche ein Gemisch dieser<lb/> Sprachen und der Guaranisprache sei, das Wort <hi rendition="#g">Manati</hi> so<lb/> viel als Brüste (<hi rendition="#i">mamelles</hi>). Er setzt noch hinzu: „<hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Manati<lb/> de keirou</hi>, ses mamelles 'ne sont point encore abattues</hi>,<lb/> sagt <hi rendition="#g">P. Raymond Breton</hi> (<hi rendition="#i">Dict. Car. p. 349.</hi>). <hi rendition="#i">Manattoui</hi><lb/> ist nach diesem der Name des Thieres. Nach <hi rendition="#g">Harcourt</hi> trägt<lb/> es in der Sprache der Yaios von Guiana den Namen <hi rendition="#i">Coju-<lb/> mero</hi>, aber in dieser Sprache bezeichnet <hi rendition="#i">Manatii</hi> ebenfalls<lb/><hi rendition="#g">die Brüste</hi>.“ — Nach Hrn. <hi rendition="#g">v. Humboldt</hi> (<hi rendition="#i">l. c. </hi>) nennen<lb/> die Indianer am Orinoko den Manati <hi rendition="#i">Apcia</hi> und <hi rendition="#i">Avia</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Nachträgliche Bemerkung zu S. 8. Note 6.</hi> </head><lb/> <p>Eben nach Abdruck des ersten Bogens erhalte ich durch die<lb/> Güte des Hrn. Prof. <hi rendition="#g">J. A. Wagner</hi> in München über die beiden dor-<lb/> tigen Manati-Skelete einige Mittheilungen, welche die in obiger Note<lb/> ausgesprochene Ansicht, daſs die Wirbelzahl des Manati variabel sei,<lb/> bestätigen. Nach Hrn. <hi rendition="#g">Wagner</hi> besitzen <hi rendition="#g">beide</hi> Skelete 6 Halswir-<lb/> bel, aber nur 15 Rückenwirbel und Rippenpaare, und das eine der-<lb/> selben 27 Lenden- und Schwanzwirbel, von denen die 6 letzten keine<lb/> Apophysen haben; bei den andern ist der Schwanz defect. Ueber<lb/> die Nägel schreibt mir derselbe: „Nägel der Flossen nehme ich an<lb/> unsern 3 ausgestopften Exemplaren nicht wahr. Da man indessen<lb/> bei der Präparation derselben, wie der Augenschein lehrt, nicht sehr<lb/> säuberlich verfahren sein mag, so können dieselben leicht ursprüng-<lb/> lich vorhanden gewesen sein.“</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div><lb/> </body> <back> </back> </text> </TEI> [18/0019]
2. p. 10.), und obgleich Herr v. Humboldt (Voyag. aux
rég. éq. p. 235. not. 1.) die erstere Ableitung als ganz irrig
nachgewiesen hatte. Auch Roulin (sur le Tapir p. 7. note)
führt an, daſs der Name indisch sei und schon als ein solcher
von Fernando Colon, Sohn des Entdeckers, erwähnt werde.
Nach ihm bedeutet in mehreren Dialecten der Antillen und in
der Galibisprache von Guiana, welche ein Gemisch dieser
Sprachen und der Guaranisprache sei, das Wort Manati so
viel als Brüste (mamelles). Er setzt noch hinzu: „Manati
de keirou, ses mamelles 'ne sont point encore abattues,
sagt P. Raymond Breton (Dict. Car. p. 349.). Manattoui
ist nach diesem der Name des Thieres. Nach Harcourt trägt
es in der Sprache der Yaios von Guiana den Namen Coju-
mero, aber in dieser Sprache bezeichnet Manatii ebenfalls
die Brüste.“ — Nach Hrn. v. Humboldt (l. c. ) nennen
die Indianer am Orinoko den Manati Apcia und Avia.
Nachträgliche Bemerkung zu S. 8. Note 6.
Eben nach Abdruck des ersten Bogens erhalte ich durch die
Güte des Hrn. Prof. J. A. Wagner in München über die beiden dor-
tigen Manati-Skelete einige Mittheilungen, welche die in obiger Note
ausgesprochene Ansicht, daſs die Wirbelzahl des Manati variabel sei,
bestätigen. Nach Hrn. Wagner besitzen beide Skelete 6 Halswir-
bel, aber nur 15 Rückenwirbel und Rippenpaare, und das eine der-
selben 27 Lenden- und Schwanzwirbel, von denen die 6 letzten keine
Apophysen haben; bei den andern ist der Schwanz defect. Ueber
die Nägel schreibt mir derselbe: „Nägel der Flossen nehme ich an
unsern 3 ausgestopften Exemplaren nicht wahr. Da man indessen
bei der Präparation derselben, wie der Augenschein lehrt, nicht sehr
säuberlich verfahren sein mag, so können dieselben leicht ursprüng-
lich vorhanden gewesen sein.“
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Ueber den Manati des Orinoko. In: Archiv für Naturgeschichte, 4 Jg., Bd. 1 (1838), S. 1-18, [397], [399], S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_manati_1838/19>, abgerufen am 16.07.2024. |