Humboldt, Alexander von: Notizen Alex. von Humboldt's von seinen Reisen in der Kordillere der Anden und von seinen physikalischen Beobachtungen in Quito und Mexico. In: Annalen der Physik, Bd. 16 (1804), S. 450-493.unangenehm ist es, in Zweifel zu bleiben, ob diese Meine Gesundheit hat fortdauernd den gro- *) Beide Sendungen hat das Nationalinstitut vor kur- zem erhalten. d. H. **) Das heisst, von Karthagena ab gerechnet. d. H.
unangenehm iſt es, in Zweifel zu bleiben, ob dieſe Meine Geſundheit hat fortdauernd den gro- *) Beide Sendungen hat das Nationalinſtitut vor kur- zem erhalten. d. H. **) Das heiſst, von Karthagena ab gerechnet. d. H.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0029" n="478"/> unangenehm iſt es, in Zweifel zu bleiben, ob dieſe<lb/> Sendungen gehörig angekommen ſind. <note place="foot" n="*)">Beide Sendungen hat das Nationalinſtitut vor kur-<lb/> zem erhalten. <space dim="horizontal"/><hi rendition="#i">d. H.</hi></note> — — —</p><lb/> <p>Meine Geſundheit hat fortdauernd den gro-<lb/> ſsen Temperaturveränderungen, denen man auf<lb/> dem höchſt beſchwerlichen Wege von Sta Fé über<lb/> den Berg von Quiridiu, und über Popayan und Pa-<lb/> ſtos nach Quito ausgeſetzt iſt, auf eine bewunderns-<lb/> würdige Art widerſtanden. Täglich ſtiegen wir<lb/> von Schneefeldern, die 2460 Toiſen über dem<lb/> Meere liegen, in brennend heiſse Thäler hinab,<lb/> wo das Thermometer auf 24 bis 26° R. ſtand. Da-<lb/> gegen litt mein Gefährte <hi rendition="#g">Bonpland</hi>, deſſen<lb/> Kenntniſſe, Muth und unendliche Thätigkeit mir<lb/> bei den botaniſchen und anatomiſchen Unterſuchun-<lb/> gen vom gröſsten Nutzen ſind, 2 Monate lang am<lb/> 3tägigen Fieber. Die Regenzeit überfiel uns auf<lb/> der miſslichſten Stelle, auf dem hohen Plateau von<lb/> Paſtos. Endlich, nach einer Reiſe von 8 Monaten, <note place="foot" n="**)">Das heiſst, von Karthagena ab gerechnet. <space dim="horizontal"/><hi rendition="#i">d. H.</hi></note><lb/> kamen wir in <hi rendition="#g">Quito</hi> an, und erfuhren hier, daſs<lb/><hi rendition="#g">Baudin</hi> ſeinen Weg öſtlich um das Vorgebirge<lb/> der guten Hoffnung genommen habe. Des Miſs-<lb/> geſchicks gewohnt, tröſteten wir uns mit dem Ge-<lb/> danken, ſo groſse Opfer einem guten Zwecke ge-<lb/> bracht zu haben, und ein Blick auf unſer Herba-<lb/> rium, unſre barometriſchen und geodätiſchen Meſ-<lb/> ſungen, unſre Zeichnungen, unſre Verſuche mit<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [478/0029]
unangenehm iſt es, in Zweifel zu bleiben, ob dieſe
Sendungen gehörig angekommen ſind. *) — — —
Meine Geſundheit hat fortdauernd den gro-
ſsen Temperaturveränderungen, denen man auf
dem höchſt beſchwerlichen Wege von Sta Fé über
den Berg von Quiridiu, und über Popayan und Pa-
ſtos nach Quito ausgeſetzt iſt, auf eine bewunderns-
würdige Art widerſtanden. Täglich ſtiegen wir
von Schneefeldern, die 2460 Toiſen über dem
Meere liegen, in brennend heiſse Thäler hinab,
wo das Thermometer auf 24 bis 26° R. ſtand. Da-
gegen litt mein Gefährte Bonpland, deſſen
Kenntniſſe, Muth und unendliche Thätigkeit mir
bei den botaniſchen und anatomiſchen Unterſuchun-
gen vom gröſsten Nutzen ſind, 2 Monate lang am
3tägigen Fieber. Die Regenzeit überfiel uns auf
der miſslichſten Stelle, auf dem hohen Plateau von
Paſtos. Endlich, nach einer Reiſe von 8 Monaten, **)
kamen wir in Quito an, und erfuhren hier, daſs
Baudin ſeinen Weg öſtlich um das Vorgebirge
der guten Hoffnung genommen habe. Des Miſs-
geſchicks gewohnt, tröſteten wir uns mit dem Ge-
danken, ſo groſse Opfer einem guten Zwecke ge-
bracht zu haben, und ein Blick auf unſer Herba-
rium, unſre barometriſchen und geodätiſchen Meſ-
ſungen, unſre Zeichnungen, unſre Verſuche mit
*) Beide Sendungen hat das Nationalinſtitut vor kur-
zem erhalten. d. H.
**) Das heiſst, von Karthagena ab gerechnet. d. H.
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