Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Notizen aus Briefen des Freih[errn] Alex[ander] von Humboldt und des H[errn] Leop[old] von Buch an den Herausgeber [der Annalen der Physik, Ludwig Wilhelm Gilbert]. In: Annalen der Physik, Bd. 37 (1811), S. 114-115.

Bild:
<< vorherige Seite


VIII.
Notizen aus Briefen des Freihrn. Alex.
von Humboldt und des Hrn. Leop. von
Buch an den Herausgeber.

-- -- Gay-Lussac und Thenard fin-
den sich geschmeichelt durch die Hoffnung, dass
Sie einen Theil Ihrer Musse der Uebersetzung ih-
res neuen Werks bestimmen wollen. Der Titel
desselben ist: Experiences physico-chimiques, und
es werden zwei Bände, jeder von 25 bis 30 Bogen.
Es enthält Versuche über die Stärke der Ladung
des elektromotorischen Apparats, und über dessen
Bau; Versuche über die Metalle der Alkalien, die
Boraxsäure, die Flusssäure und die Salzsäure, und
Untersuchungen über die Analyse vegetabilischer
Substanzen. Wir schicken Ihnen mit der Post das
erste vollendete Exemplar nach Halle. Ich glau-
be, es ist das reichhaltigste chemische Buch, wel-
ches seit Scheele erschienen ist, und Sie wer-
den grosse Freude daran haben*). Mein Freund
Malus hat mir für Sie seine Preisschrift: Theorie
de la double refraction
, einen Quartband von bei-
nahe 400 Seiten, gegeben. Das Verschicken von
Büchern ist hier mit vieler Mühe verbunden. -- --

v. Humboldt.

*) Erst nach Ansicht dieses Werkes, -- das, nach den
Bruchstücken zu urtheilen, welche davon schon be-
kannt geworden sind, so viel versprechend ist, dass ich
mich durch freie Uebertragung desselben in unsere
Muttersprache um die Wissenschaft verdient zu machen
glaube, -- werde ich mich über die Art und Gestalt,


VIII.
Notizen aus Briefen des Freihrn. Alex.
von Humboldt und des Hrn. Leop. von
Buch an den Herausgeber.

— — Gay-Luſſac und Thenard fin-
den ſich geſchmeichelt durch die Hoffnung, daſs
Sie einen Theil Ihrer Muſse der Ueberſetzung ih-
res neuen Werks beſtimmen wollen. Der Titel
deſſelben iſt: Experiences phyſico-chimiques, und
es werden zwei Bände, jeder von 25 bis 30 Bogen.
Es enthält Verſuche über die Stärke der Ladung
des elektromotoriſchen Apparats, und über deſſen
Bau; Verſuche über die Metalle der Alkalien, die
Boraxſäure, die Fluſsſäure und die Salzſäure, und
Unterſuchungen über die Analyſe vegetabiliſcher
Subſtanzen. Wir ſchicken Ihnen mit der Poſt das
erſte vollendete Exemplar nach Halle. Ich glau-
be, es iſt das reichhaltigſte chemiſche Buch, wel-
ches ſeit Scheele erſchienen iſt, und Sie wer-
den groſse Freude daran haben*). Mein Freund
Malus hat mir für Sie ſeine Preisſchrift: Théorie
de la double réfraction
, einen Quartband von bei-
nahe 400 Seiten, gegeben. Das Verſchicken von
Büchern iſt hier mit vieler Mühe verbunden. — —

v. Humboldt.

*) Erſt nach Anſicht dieſes Werkes, — das, nach den
Bruchſtücken zu urtheilen, welche davon ſchon be-
kannt geworden ſind, ſo viel verſprechend iſt, daſs ich
mich durch freie Uebertragung deſſelben in unſere
Mutterſprache um die Wiſſenſchaft verdient zu machen
glaube, — werde ich mich über die Art und Geſtalt,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0003" n="114"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head>VIII.<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Notizen aus Briefen des Freihrn.</hi> Alex.<lb/>
von Humboldt <hi rendition="#i">und des Hrn.</hi> Leop. von<lb/><hi rendition="#et">Buch <hi rendition="#i">an den Herausgeber.</hi></hi></hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">Paris, kai&#x017F;. Sternw., d. 23. Dec. 1810.</hi> </dateline><lb/>
        <p>&#x2014; &#x2014; <hi rendition="#g"><hi rendition="#in">G</hi>ay-Lu&#x017F;&#x017F;ac</hi> und <hi rendition="#g">Thenard</hi> fin-<lb/>
den &#x017F;ich ge&#x017F;chmeichelt durch die Hoffnung, da&#x017F;s<lb/>
Sie einen Theil Ihrer Mu&#x017F;se der Ueber&#x017F;etzung ih-<lb/>
res neuen Werks be&#x017F;timmen wollen. Der Titel<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben i&#x017F;t: <hi rendition="#i">Experiences phy&#x017F;ico-chimiques</hi>, und<lb/>
es werden zwei Bände, jeder von 25 bis 30 Bogen.<lb/>
Es enthält Ver&#x017F;uche über die Stärke der Ladung<lb/>
des elektromotori&#x017F;chen Apparats, und über de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Bau; Ver&#x017F;uche über die Metalle der Alkalien, die<lb/>
Borax&#x017F;äure, die Flu&#x017F;s&#x017F;äure und die Salz&#x017F;äure, und<lb/>
Unter&#x017F;uchungen über die Analy&#x017F;e vegetabili&#x017F;cher<lb/>
Sub&#x017F;tanzen. Wir &#x017F;chicken Ihnen mit der Po&#x017F;t das<lb/>
er&#x017F;te vollendete Exemplar nach Halle. Ich glau-<lb/>
be, es i&#x017F;t das reichhaltig&#x017F;te chemi&#x017F;che Buch, wel-<lb/>
ches &#x017F;eit <hi rendition="#g">Scheele</hi> er&#x017F;chienen i&#x017F;t, und Sie wer-<lb/>
den gro&#x017F;se Freude daran haben<note xml:id="fn1" next="#fn1.1" place="foot" n="*)">Er&#x017F;t nach An&#x017F;icht die&#x017F;es Werkes, &#x2014; das, nach den<lb/>
Bruch&#x017F;tücken zu urtheilen, welche davon &#x017F;chon be-<lb/>
kannt geworden &#x017F;ind, &#x017F;o viel ver&#x017F;prechend i&#x017F;t, da&#x017F;s ich<lb/>
mich durch freie Uebertragung de&#x017F;&#x017F;elben in un&#x017F;ere<lb/>
Mutter&#x017F;prache um die Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft verdient zu machen<lb/>
glaube, &#x2014; werde ich mich über die Art und Ge&#x017F;talt,</note>. Mein Freund<lb/><hi rendition="#g">Malus</hi> hat mir für Sie &#x017F;eine Preis&#x017F;chrift: <hi rendition="#i">Théorie<lb/>
de la double réfraction</hi>, einen Quartband von bei-<lb/>
nahe 400 Seiten, gegeben. Das Ver&#x017F;chicken von<lb/>
Büchern i&#x017F;t hier mit vieler Mühe verbunden. &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
        <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">v. Humboldt.</hi> </hi> </hi> </p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0003] VIII. Notizen aus Briefen des Freihrn. Alex. von Humboldt und des Hrn. Leop. von Buch an den Herausgeber. Paris, kaiſ. Sternw., d. 23. Dec. 1810. — — Gay-Luſſac und Thenard fin- den ſich geſchmeichelt durch die Hoffnung, daſs Sie einen Theil Ihrer Muſse der Ueberſetzung ih- res neuen Werks beſtimmen wollen. Der Titel deſſelben iſt: Experiences phyſico-chimiques, und es werden zwei Bände, jeder von 25 bis 30 Bogen. Es enthält Verſuche über die Stärke der Ladung des elektromotoriſchen Apparats, und über deſſen Bau; Verſuche über die Metalle der Alkalien, die Boraxſäure, die Fluſsſäure und die Salzſäure, und Unterſuchungen über die Analyſe vegetabiliſcher Subſtanzen. Wir ſchicken Ihnen mit der Poſt das erſte vollendete Exemplar nach Halle. Ich glau- be, es iſt das reichhaltigſte chemiſche Buch, wel- ches ſeit Scheele erſchienen iſt, und Sie wer- den groſse Freude daran haben *). Mein Freund Malus hat mir für Sie ſeine Preisſchrift: Théorie de la double réfraction, einen Quartband von bei- nahe 400 Seiten, gegeben. Das Verſchicken von Büchern iſt hier mit vieler Mühe verbunden. — — v. Humboldt. *) Erſt nach Anſicht dieſes Werkes, — das, nach den Bruchſtücken zu urtheilen, welche davon ſchon be- kannt geworden ſind, ſo viel verſprechend iſt, daſs ich mich durch freie Uebertragung deſſelben in unſere Mutterſprache um die Wiſſenſchaft verdient zu machen glaube, — werde ich mich über die Art und Geſtalt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_notizen_1811
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_notizen_1811/3
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Notizen aus Briefen des Freih[errn] Alex[ander] von Humboldt und des H[errn] Leop[old] von Buch an den Herausgeber [der Annalen der Physik, Ludwig Wilhelm Gilbert]. In: Annalen der Physik, Bd. 37 (1811), S. 114-115, hier S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_notizen_1811/3>, abgerufen am 21.11.2024.