Humboldt, Alexander von: Ueber die Anwendung des Galvanischen Reizmittels auf die praktische Heilkunde. Ein Schreiben des Hrn. Obergerbraths von Humboldt an den Herausgeber. In: Journal für die Chirurgie, Geburtshülfe und gerichtliche Arzneykunde, Bd. 1 (1797), S. 447-471.werden. Jn einer Epoche, wo große Aerzte*) sich be- Hr. Pfaff hat sehr scharfsinnig gezeigt, wie das *) Richter's medic. chirurg. Bemerkungen B. 1 S. 184. Chirurg. Journ. 1. Band 3. Stück. Ji
werden. Jn einer Epoche, wo große Aerzte*) ſich be- Hr. Pfaff hat ſehr ſcharfſinnig gezeigt, wie das *) Richter's medic. chirurg. Bemerkungen B. 1 S. 184. Chirurg. Journ. 1. Band 3. Stuͤck. Ji
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0022" n="467"/> werden. Jn einer Epoche, wo große Aerzte<note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Richter's medic. chirurg. Bemerkungen</hi> B. 1<lb/> S. 184.</note> ſich be-<lb/> muͤhen, zur Schonung eines ſo wichtigen Organs, als<lb/> der Magen, weniger nach dem Centrum, als nach der<lb/> Oberflaͤche, hinzuwirken und die Kriſen dort zu veran-<lb/> laſſen; in einer ſolchen Epoche muß jedes neue aͤuſſere<lb/> Reizmittel unſere Aufmerkſamkeit feſſeln.</p><lb/> <p>Hr. <hi rendition="#g">Pfaff</hi> hat ſehr ſcharfſinnig gezeigt, wie das<lb/> Galvaniſche Experiment zur Erkenntniß des ſchwarzen<lb/> Staars gebraucht werden koͤnne. Untruͤglich iſt, wie<lb/> der beſcheidene Verfaſſer ſchon ſelbſt bemerkt, das neue<lb/> Kriterium nicht, weil die Lichterſcheinung auch da aus-<lb/> bleiben kann, wo die Netzhaut noch empfindlich iſt. Wir<lb/> wiſſen noch zu wenig von der Rolle, welche die Ciliar-<lb/> nerven bey dieſer Art von Reizung ſpielen: und, laͤge<lb/> die Schuld an einem Fehler der Zuleitung in dem Jn-<lb/> fraorbitalis; ſo koͤnnte die Operation allerdings gluͤ-<lb/> cken, wenn auch der Metallreiz das Gegentheil davon<lb/> verkuͤndigte. Jch kenne mehrere Perſonen, denen der<lb/> Voltaiſche und Hunterſche Verſuch, bey vollkommen ge-<lb/> ſundem Auge, keine Licht Erſcheinung erregt. Es ent-<lb/> ſteht daraus die zwiefache Ungewißheit, einmahl, ob der<lb/> Patient ſchon vor der Erblindung fuͤr den Metallreiz<lb/> empfaͤnglich war? und denn, ob nach der Erblindung<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Chirurg. Journ. 1. Band 3. Stuͤck. Ji</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [467/0022]
werden. Jn einer Epoche, wo große Aerzte *) ſich be-
muͤhen, zur Schonung eines ſo wichtigen Organs, als
der Magen, weniger nach dem Centrum, als nach der
Oberflaͤche, hinzuwirken und die Kriſen dort zu veran-
laſſen; in einer ſolchen Epoche muß jedes neue aͤuſſere
Reizmittel unſere Aufmerkſamkeit feſſeln.
Hr. Pfaff hat ſehr ſcharfſinnig gezeigt, wie das
Galvaniſche Experiment zur Erkenntniß des ſchwarzen
Staars gebraucht werden koͤnne. Untruͤglich iſt, wie
der beſcheidene Verfaſſer ſchon ſelbſt bemerkt, das neue
Kriterium nicht, weil die Lichterſcheinung auch da aus-
bleiben kann, wo die Netzhaut noch empfindlich iſt. Wir
wiſſen noch zu wenig von der Rolle, welche die Ciliar-
nerven bey dieſer Art von Reizung ſpielen: und, laͤge
die Schuld an einem Fehler der Zuleitung in dem Jn-
fraorbitalis; ſo koͤnnte die Operation allerdings gluͤ-
cken, wenn auch der Metallreiz das Gegentheil davon
verkuͤndigte. Jch kenne mehrere Perſonen, denen der
Voltaiſche und Hunterſche Verſuch, bey vollkommen ge-
ſundem Auge, keine Licht Erſcheinung erregt. Es ent-
ſteht daraus die zwiefache Ungewißheit, einmahl, ob der
Patient ſchon vor der Erblindung fuͤr den Metallreiz
empfaͤnglich war? und denn, ob nach der Erblindung
*) Richter's medic. chirurg. Bemerkungen B. 1
S. 184.
Chirurg. Journ. 1. Band 3. Stuͤck. Ji
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