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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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Die Quantität desselben, welche man durch
häufiges Uibergießen freylich vermehren kann,
ist dennoch (wie auch die mühsamen Versuche der
Herren Achard, Göttling, Crell und Gren
beweisen) so geringe, daß die scheelsche Methode
bis jetzt für fabrikenmäßige Abscheidung des
Mineralalkali nicht zu benutzen ist. Die Sage,
daß in England Kochsalz im Großen durch Glätte
zersetzt würde, wie in der Fabrik des Hrn. Turner
(s. Cronstedt's Syst. of Mineralogy transl.
by Engestrom 1788. p.
336) ist daher sehr
zweifelhaft. Vielleicht werden indeß künftige
Erfahrungen bestätigen, was Hr. Gadolin (s.
Westrumbs Abh. aus den chem. Journ. ge-
sammlet, S. 176.
) längst vermuthete, daß
man in allen bisherigen Versuchen in dem Ver-
hältnisse der Bleyglätte zum Kochsalze (und in
der Temperatur der Soole) gefehlt habe.
Wie überaus wichtig der Einfluß der letztern auf
alle Verwandschaften sey, hat Hr. Morveau in
einer eigenen Abhandlung gezeigt.

Die Marggrafsche Methode, das minera-
lische Laugensalz durch Behandlung mit Salpe-
tersäure und nachheriges Verpuffen des kubi-
schen Salpeters (der Salpetergesäuerten Soda)
abzuscheiden, ist für den Fabrikanten zu kostbar
und verwickelt. Die Zersetzung des Kochsalzes

durch
A 5

Die Quantitaͤt deſſelben, welche man durch
haͤufiges Uibergießen freylich vermehren kann,
iſt dennoch (wie auch die muͤhſamen Verſuche der
Herren Achard, Goͤttling, Crell und Gren
beweiſen) ſo geringe, daß die ſcheelſche Methode
bis jetzt fuͤr fabrikenmaͤßige Abſcheidung des
Mineralalkali nicht zu benutzen iſt. Die Sage,
daß in England Kochſalz im Großen durch Glaͤtte
zerſetzt wuͤrde, wie in der Fabrik des Hrn. Turner
(ſ. Cronſtedt's Syſt. of Mineralogy transl.
by Engeſtrom 1788. p.
336) iſt daher ſehr
zweifelhaft. Vielleicht werden indeß kuͤnftige
Erfahrungen beſtaͤtigen, was Hr. Gadolin (ſ.
Weſtrumbs Abh. aus den chem. Journ. ge-
ſammlet, S. 176.
) laͤngſt vermuthete, daß
man in allen bisherigen Verſuchen in dem Ver-
haͤltniſſe der Bleyglaͤtte zum Kochſalze (und in
der Temperatur der Soole) gefehlt habe.
Wie uͤberaus wichtig der Einfluß der letztern auf
alle Verwandſchaften ſey, hat Hr. Morveau in
einer eigenen Abhandlung gezeigt.

Die Marggrafſche Methode, das minera-
liſche Laugenſalz durch Behandlung mit Salpe-
terſaͤure und nachheriges Verpuffen des kubi-
ſchen Salpeters (der Salpetergeſaͤuerten Soda)
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und verwickelt. Die Zerſetzung des Kochſalzes

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[9/0010] Die Quantitaͤt deſſelben, welche man durch haͤufiges Uibergießen freylich vermehren kann, iſt dennoch (wie auch die muͤhſamen Verſuche der Herren Achard, Goͤttling, Crell und Gren beweiſen) ſo geringe, daß die ſcheelſche Methode bis jetzt fuͤr fabrikenmaͤßige Abſcheidung des Mineralalkali nicht zu benutzen iſt. Die Sage, daß in England Kochſalz im Großen durch Glaͤtte zerſetzt wuͤrde, wie in der Fabrik des Hrn. Turner (ſ. Cronſtedt's Syſt. of Mineralogy transl. by Engeſtrom 1788. p. 336) iſt daher ſehr zweifelhaft. Vielleicht werden indeß kuͤnftige Erfahrungen beſtaͤtigen, was Hr. Gadolin (ſ. Weſtrumbs Abh. aus den chem. Journ. ge- ſammlet, S. 176.) laͤngſt vermuthete, daß man in allen bisherigen Verſuchen in dem Ver- haͤltniſſe der Bleyglaͤtte zum Kochſalze (und in der Temperatur der Soole) gefehlt habe. Wie uͤberaus wichtig der Einfluß der letztern auf alle Verwandſchaften ſey, hat Hr. Morveau in einer eigenen Abhandlung gezeigt. Die Marggrafſche Methode, das minera- liſche Laugenſalz durch Behandlung mit Salpe- terſaͤure und nachheriges Verpuffen des kubi- ſchen Salpeters (der Salpetergeſaͤuerten Soda) abzuſcheiden, iſt fuͤr den Fabrikanten zu koſtbar und verwickelt. Die Zerſetzung des Kochſalzes durch A 5

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/10>, abgerufen am 21.11.2024.