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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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Die Vortheile der Sonnen- und Tröpfel-
gradirung können durch die ohnedies wohlfei-
lere Erbauung unbedachter Lekwerke*) zu-
gleich benutzt werden. Da die Wirkungen des
Regens aber so viel auffallender, als die der
Verdünstung sind, so steht das allgemeine Vor-
urtheil ihnen entgegen. Wenige Hallurgen ha-
ben daher bis jetzt ihre Anlegung gewagt. Doch
sind sie keine Erfindung neuerer Zeiten. Denn
zu Nauheim werden die bedachten Gradirhäuser
für jünger als die unbedachten gehalten. Die
letzteren sind neuerlichst auch zu Pyrmont und
(wie ich höre) auf der vortreflich eingerichteten
Saline zu Dürrenberg erbauet worden.

Die Verdünnung der Soole durch Regen
im oberen Troge ist beträchtlich geringer, als
in den Bassins, welche auf der Oberfläche der
Erde angelegt sind. Dies beweist die merk-
würdige Entdeckung des D. Heberden,**) auf
welche andere Physiker bisher wenig geachtet zu
haben scheinen. Hr. Heberden beobachtete
nämlich ein Jahr lang, die Quantität des gefal-
lenen Regens am Fuße eines Hauses, so wie

auf
*) Vorausgesetzt, daß sie nicht den Gutkasten enthalten.
**) S. Philos. Transactions. Vol. 59.

Die Vortheile der Sonnen- und Troͤpfel-
gradirung koͤnnen durch die ohnedies wohlfei-
lere Erbauung unbedachter Lekwerke*) zu-
gleich benutzt werden. Da die Wirkungen des
Regens aber ſo viel auffallender, als die der
Verduͤnſtung ſind, ſo ſteht das allgemeine Vor-
urtheil ihnen entgegen. Wenige Hallurgen ha-
ben daher bis jetzt ihre Anlegung gewagt. Doch
ſind ſie keine Erfindung neuerer Zeiten. Denn
zu Nauheim werden die bedachten Gradirhaͤuſer
fuͤr juͤnger als die unbedachten gehalten. Die
letzteren ſind neuerlichſt auch zu Pyrmont und
(wie ich hoͤre) auf der vortreflich eingerichteten
Saline zu Duͤrrenberg erbauet worden.

Die Verduͤnnung der Soole durch Regen
im oberen Troge iſt betraͤchtlich geringer, als
in den Baſſins, welche auf der Oberflaͤche der
Erde angelegt ſind. Dies beweiſt die merk-
wuͤrdige Entdeckung des D. Heberden,**) auf
welche andere Phyſiker bisher wenig geachtet zu
haben ſcheinen. Hr. Heberden beobachtete
naͤmlich ein Jahr lang, die Quantitaͤt des gefal-
lenen Regens am Fuße eines Hauſes, ſo wie

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*) Vorausgeſetzt, daß ſie nicht den Gutkaſten enthalten.
**) S. Philoſ. Transactions. Vol. 59.
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[40/0041] Die Vortheile der Sonnen- und Troͤpfel- gradirung koͤnnen durch die ohnedies wohlfei- lere Erbauung unbedachter Lekwerke *) zu- gleich benutzt werden. Da die Wirkungen des Regens aber ſo viel auffallender, als die der Verduͤnſtung ſind, ſo ſteht das allgemeine Vor- urtheil ihnen entgegen. Wenige Hallurgen ha- ben daher bis jetzt ihre Anlegung gewagt. Doch ſind ſie keine Erfindung neuerer Zeiten. Denn zu Nauheim werden die bedachten Gradirhaͤuſer fuͤr juͤnger als die unbedachten gehalten. Die letzteren ſind neuerlichſt auch zu Pyrmont und (wie ich hoͤre) auf der vortreflich eingerichteten Saline zu Duͤrrenberg erbauet worden. Die Verduͤnnung der Soole durch Regen im oberen Troge iſt betraͤchtlich geringer, als in den Baſſins, welche auf der Oberflaͤche der Erde angelegt ſind. Dies beweiſt die merk- wuͤrdige Entdeckung des D. Heberden, **) auf welche andere Phyſiker bisher wenig geachtet zu haben ſcheinen. Hr. Heberden beobachtete naͤmlich ein Jahr lang, die Quantitaͤt des gefal- lenen Regens am Fuße eines Hauſes, ſo wie auf *) Vorausgeſetzt, daß ſie nicht den Gutkaſten enthalten. **) S. Philoſ. Transactions. Vol. 59.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/41>, abgerufen am 21.11.2024.