Humboldt, Alexander von: Brief an Samuel Thomas Soemmerring. Hamburg, 28.01.-20.02.1791.Ist Sikkingen Forstern noch nicht näher? Wenn Sie sie Leben Sie wohl, mein Bester! Grüßen Sie Forsters und vergessen Sie nicht Ihren Humboldt. Ist Sikkingen Forstern noch nicht näher? Wenn Sie sie Leben Sie wohl, mein Bester! Grüßen Sie Forsters und vergessen Sie nicht Ihren Humboldt. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="4v"/> Ist <persName>Sikkingen</persName> <persName>Forstern</persName> noch nicht näher? Wenn Sie sie<lb/> doch zusammen bringen könnten. <persName>Forster</persName> <add place="superlinear">würde</add> gewiß den <persName>Grafen</persName><lb/> sehr lieb gewinnen. Versichern Sie <add place="superlinear">ihn</add> doch <subst><del rendition="#s">der</del><add place="intralinear">meiner</add></subst> innigsten<lb/> Hochachtung und sagen Sie ihm, daß ich die Versuche<lb/> mit dem Phosphoresciren der Kartoffeln nachgemacht, viel<lb/> fältig wiederholt habe und daß es mir nie mit dem<lb/> Leuchten geglükt habe. Wenn wir die Entdekkung von<lb/><persName>Fourcroy</persName> daß viele Pflanzen Eiweißmaterie enthalten,<lb/> den thierischen Leimen der Cerealien, das flüchtige<lb/> Alkali der Tetradydinamisten, das Leuchten der Kartof-<lb/> feln (das sich beim Rindfleisch und Lachs ja auch<lb/> findet) zusammen nehmen, so kommen wir den Ue-<lb/> bereinstimmungen zwischen Thier und Pflanze immer nä-<lb/> her. – Noch eine Frage, mein Bester! Wo lese ich<lb/> wohl etwas ausführliches über die Entstehung der thierischen<lb/> Knochen, die doch wahrer Kalkstein mit Phosphorsäure ge-<lb/> sättigt, <persName>Wernersche</persName> uncristallisirte Apatiten sind. Ich<lb/> möchte gern wissen woher die Kalkerde, bei der <choice><abbr>wenig</abbr><expan>wenigen</expan></choice><lb/> Nahrung des Kindes, entsteht.</p> <closer rend="paragraph"> <salute>Leben Sie wohl, mein Bester! Grüßen Sie Forsters und vergessen Sie nicht Ihren</salute> <signed>Humboldt.</signed> </closer> </div> </body> </text> </TEI> [4v/0008]
Ist Sikkingen Forstern noch nicht näher? Wenn Sie sie
doch zusammen bringen könnten. Forster würde gewiß den Grafen
sehr lieb gewinnen. Versichern Sie ihn doch meiner innigsten
Hochachtung und sagen Sie ihm, daß ich die Versuche
mit dem Phosphoresciren der Kartoffeln nachgemacht, viel
fältig wiederholt habe und daß es mir nie mit dem
Leuchten geglükt habe. Wenn wir die Entdekkung von
Fourcroy daß viele Pflanzen Eiweißmaterie enthalten,
den thierischen Leimen der Cerealien, das flüchtige
Alkali der Tetradydinamisten, das Leuchten der Kartof-
feln (das sich beim Rindfleisch und Lachs ja auch
findet) zusammen nehmen, so kommen wir den Ue-
bereinstimmungen zwischen Thier und Pflanze immer nä-
her. – Noch eine Frage, mein Bester! Wo lese ich
wohl etwas ausführliches über die Entstehung der thierischen
Knochen, die doch wahrer Kalkstein mit Phosphorsäure ge-
sättigt, Wernersche uncristallisirte Apatiten sind. Ich
möchte gern wissen woher die Kalkerde, bei der wenig
Nahrung des Kindes, entsteht.
Leben Sie wohl, mein Bester! Grüßen Sie Forsters und vergessen Sie nicht Ihren Humboldt.
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(2016-09-27T17:00:45Z)
Klaus Gerlach, Ulrich Päßler: TEI-Textannotation.
(2016-09-27T17:00:45Z)
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