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Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39.

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bornen auch Uraricapara nennen. In der Reisebeschrei-
bung Santos' finde ich für die Kette, die die Wasser
scheidet, den Namen Pacaraymo. Die Manuscriptkarten
des Fregattenkapitains Sylva Pontes Leme und Ingenieur-
kapitains Almeida de Serra, die im Jahre 1804 beendigt
worden sind, nennen Sierra Pacarahina die Schwelle,
welche man überschreiten muss, um vom Araicuque, einem
Zufluss des Uraricapara, nach dem Anocapra, einem Zu-
fluss des Paraguamussi zu gelangen. Man muss mit der
Synonymie dieser barbarischen Gebirgs- und Flussnamen
sehr gewissenhaft sein; denn wenn die Karten von Guya-
na, wie schon La Condamine gesagt hat, "von eben so
falschen als umständlich angegebenen Einzelnheiten wim-
meln", so ist oft die ausserordentliche Ungenauigkeit der
Nomenclatur und der Wunsch, für jeden Namen einen
Fluss zu schaffen, schuld daran. Man hat Mühe, im Xia
den Guaicia und im Flusse Europa des Raleigh den Rio
Guarapo wieder zu erkennen. Da die Geographen für
jedes dieser Synonymen einen Fluss erfunden und ange-
geben haben, so wiederholt sich der Name Jahrhunderte
lang auf den Karten, die von derselben Musterkarte nach-
gebildet sind. Ein conservativer Geist gefällt sich darin,
die Irrthümer vergangener Zeiten fortwährend zu erhalten.

Die Karte von Kolombien, die ich 1825 herausgege-
ben und die Herr Brue nach meinen Zeichnungen und den
Materialien, welche ich diesem tüchtigen Geographen an-
vertraut, zusammengestellt hat, enthält die Früchte mei-
ner Forschungen. Die obern Partien des Rio Branko
und des Rio Caroni gewähren dort einen ganz neuen An-
blick. Bei meiner Absicht, die Mythe vom Eldorado ins

bornen auch Uraricapara nennen. In der Reisebeschrei-
bung Santos' finde ich für die Kette, die die Wasser
scheidet, den Namen Pacaraymo. Die Manuscriptkarten
des Fregattenkapitains Sylva Pontes Leme und Ingenieur-
kapitains Almeida de Serra, die im Jahre 1804 beendigt
worden sind, nennen Sierra Pacarahina die Schwelle,
welche man überschreiten muss, um vom Araicuque, einem
Zufluss des Uraricapara, nach dem Anocapra, einem Zu-
fluss des Paraguamussi zu gelangen. Man muss mit der
Synonymie dieser barbarischen Gebirgs- und Flussnamen
sehr gewissenhaft sein; denn wenn die Karten von Guya-
na, wie schon La Condamine gesagt hat, „von eben so
falschen als umständlich angegebenen Einzelnheiten wim-
meln“, so ist oft die ausserordentliche Ungenauigkeit der
Nomenclatur und der Wunsch, für jeden Namen einen
Fluss zu schaffen, schuld daran. Man hat Mühe, im Xia
den Guaicia und im Flusse Europa des Raleigh den Rio
Guarapo wieder zu erkennen. Da die Geographen für
jedes dieser Synonymen einen Fluss erfunden und ange-
geben haben, so wiederholt sich der Name Jahrhunderte
lang auf den Karten, die von derselben Musterkarte nach-
gebildet sind. Ein conservativer Geist gefällt sich darin,
die Irrthümer vergangener Zeiten fortwährend zu erhalten.

Die Karte von Kolombien, die ich 1825 herausgege-
ben und die Herr Brué nach meinen Zeichnungen und den
Materialien, welche ich diesem tüchtigen Geographen an-
vertraut, zusammengestellt hat, enthält die Früchte mei-
ner Forschungen. Die obern Partien des Rio Branko
und des Rio Caroni gewähren dort einen ganz neuen An-
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[11/0023] bornen auch Uraricapara nennen. In der Reisebeschrei- bung Santos' finde ich für die Kette, die die Wasser scheidet, den Namen Pacaraymo. Die Manuscriptkarten des Fregattenkapitains Sylva Pontes Leme und Ingenieur- kapitains Almeida de Serra, die im Jahre 1804 beendigt worden sind, nennen Sierra Pacarahina die Schwelle, welche man überschreiten muss, um vom Araicuque, einem Zufluss des Uraricapara, nach dem Anocapra, einem Zu- fluss des Paraguamussi zu gelangen. Man muss mit der Synonymie dieser barbarischen Gebirgs- und Flussnamen sehr gewissenhaft sein; denn wenn die Karten von Guya- na, wie schon La Condamine gesagt hat, „von eben so falschen als umständlich angegebenen Einzelnheiten wim- meln“, so ist oft die ausserordentliche Ungenauigkeit der Nomenclatur und der Wunsch, für jeden Namen einen Fluss zu schaffen, schuld daran. Man hat Mühe, im Xia den Guaicia und im Flusse Europa des Raleigh den Rio Guarapo wieder zu erkennen. Da die Geographen für jedes dieser Synonymen einen Fluss erfunden und ange- geben haben, so wiederholt sich der Name Jahrhunderte lang auf den Karten, die von derselben Musterkarte nach- gebildet sind. Ein conservativer Geist gefällt sich darin, die Irrthümer vergangener Zeiten fortwährend zu erhalten. Die Karte von Kolombien, die ich 1825 herausgege- ben und die Herr Brué nach meinen Zeichnungen und den Materialien, welche ich diesem tüchtigen Geographen an- vertraut, zusammengestellt hat, enthält die Früchte mei- ner Forschungen. Die obern Partien des Rio Branko und des Rio Caroni gewähren dort einen ganz neuen An- blick. Bei meiner Absicht, die Mythe vom Eldorado ins

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_vorwort_1841/23>, abgerufen am 21.11.2024.