Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39.Caroni und des Rio Branko, durchforscht. Dies ist der 1 Die Brasilianer haben aus politischen Gründen seit Anfang des
neunzehnten Jahrhunderts ein lebhaftes Interesse für die weiten Ebe- nen östlich vom Rio Branko an den Tag gelegt. Siehe das Memoire, welches ich auf Verlangen des portugiesischen Hofes im Jahre 1817 verfertigte, sur les limites de la Guyane francaise. (Schöll: Politi- sches Archiv oder ungedruckte Aufsätze Th. I. S. 48--58.) Caroni und des Rio Branko, durchforscht. Dies ist der 1 Die Brasilianer haben aus politischen Gründen seit Anfang des
neunzehnten Jahrhunderts ein lebhaftes Interesse für die weiten Ebe- nen östlich vom Rio Branko an den Tag gelegt. Siehe das Memoire, welches ich auf Verlangen des portugiesischen Hofes im Jahre 1817 verfertigte, sur les limites de la Guyane française. (Schöll: Politi- sches Archiv oder ungedruckte Aufsätze Th. I. S. 48—58.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0033" n="21"/> Caroni und des Rio Branko, durchforscht. Dies ist der<lb/> gefahrvolle Weg, den im Jahre 1739 der Chirurg Nikolas<lb/> Hortsmann aus Hildesheim machte; im Jahre 1775 der<lb/> Spanier Don Antonio Santos und sein Freund Nicolas Ro-<lb/> driguez; im Jahre 1793 der Obristlieutenant des ersten<lb/> Linienregiments von Para, Don Francisco Jose Rodriguez<lb/> Barata; und nach Manuscriptkarten <note place="foot" n="1">Die Brasilianer haben aus politischen Gründen seit Anfang des<lb/> neunzehnten Jahrhunderts ein lebhaftes Interesse für die weiten Ebe-<lb/> nen östlich vom Rio Branko an den Tag gelegt. Siehe das Memoire,<lb/> welches ich auf Verlangen des portugiesischen Hofes im Jahre 1817<lb/> verfertigte, <hi rendition="#i">sur les limites de la Guyane française</hi>. (Schöll: Politi-<lb/> sches Archiv oder ungedruckte Aufsätze Th. I. S. 48—58.)</note>, die ich dem vor-<lb/> maligen portugiesischen Gesandten zu Paris, Chevalier de<lb/> Brito, verdanke, mehre englische und holländische Kolo-<lb/> nisten, die im Jahre 1811 durch die Portage des Rupunuri<lb/> und durch den Rio Branko von Surinam nach Para gelangten.<lb/> Dieser Weg theilt die Terra incognita der Parime in zwei<lb/> ungleiche Hälften, und steckt zugleich für die Geographie<lb/> dieser Gegenden einem sehr wichtigen Punkt, den Quellen<lb/> des Orinoko, Grenzen, die ins Blaue hinein nach Osten<lb/> zurückzuschieben nun nicht mehr möglich ist, ohne das<lb/> Bett des Rio Branko zu durchschneiden, der von Norden<lb/> nach Süden durch das Bett des obern Orinoko fliesst, wel-<lb/> cher eine ostwestliche Richtung nimmt. Wegen der Lage<lb/> von Santa Rosa am Urarienpara, dessen Lauf von den<lb/> portugiesischen Ingenieurs ziemlich genau bestimmt zu<lb/> sein scheint, können sich die Quellen des Orinoko nicht<lb/> östlich vom Meridian 65½° befinden. Dies ist die Ost-<lb/> grenze, über welche hinaus sie nicht gesetzt werden dür-<lb/> fen, und gestützt auf den Zustand des Flusses bei dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0033]
Caroni und des Rio Branko, durchforscht. Dies ist der
gefahrvolle Weg, den im Jahre 1739 der Chirurg Nikolas
Hortsmann aus Hildesheim machte; im Jahre 1775 der
Spanier Don Antonio Santos und sein Freund Nicolas Ro-
driguez; im Jahre 1793 der Obristlieutenant des ersten
Linienregiments von Para, Don Francisco Jose Rodriguez
Barata; und nach Manuscriptkarten 1, die ich dem vor-
maligen portugiesischen Gesandten zu Paris, Chevalier de
Brito, verdanke, mehre englische und holländische Kolo-
nisten, die im Jahre 1811 durch die Portage des Rupunuri
und durch den Rio Branko von Surinam nach Para gelangten.
Dieser Weg theilt die Terra incognita der Parime in zwei
ungleiche Hälften, und steckt zugleich für die Geographie
dieser Gegenden einem sehr wichtigen Punkt, den Quellen
des Orinoko, Grenzen, die ins Blaue hinein nach Osten
zurückzuschieben nun nicht mehr möglich ist, ohne das
Bett des Rio Branko zu durchschneiden, der von Norden
nach Süden durch das Bett des obern Orinoko fliesst, wel-
cher eine ostwestliche Richtung nimmt. Wegen der Lage
von Santa Rosa am Urarienpara, dessen Lauf von den
portugiesischen Ingenieurs ziemlich genau bestimmt zu
sein scheint, können sich die Quellen des Orinoko nicht
östlich vom Meridian 65½° befinden. Dies ist die Ost-
grenze, über welche hinaus sie nicht gesetzt werden dür-
fen, und gestützt auf den Zustand des Flusses bei dem
1 Die Brasilianer haben aus politischen Gründen seit Anfang des
neunzehnten Jahrhunderts ein lebhaftes Interesse für die weiten Ebe-
nen östlich vom Rio Branko an den Tag gelegt. Siehe das Memoire,
welches ich auf Verlangen des portugiesischen Hofes im Jahre 1817
verfertigte, sur les limites de la Guyane française. (Schöll: Politi-
sches Archiv oder ungedruckte Aufsätze Th. I. S. 48—58.)
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