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Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39.

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jährlichen Tributs von 300,000 LSterl. an die Königin
Elisabeth zu verpflichten; und fügt endlich als ein Pro-
phet der Zukunft hinzu, dass all die ungeheuren Strecken
des mittäglichen Amerika eines Tages dem englischen
Volke gehören werden 1.

Der östliche Theil von Guyana erlangte neue Be-
rühmtheit, als im Jahre 1770 der Gouverneur Don
Manuel Centurion, verführt von indianischen Häupt-
lingen, die sich mit Hülfe der Spanier an einem
feindlichen Stamme zu rächen hofften, auf dem obern
Cauca neue Einfälle machte. Das Volk der Majenaos
wurde damals durch unrichtige Aussprache in Manaos
verwandelt und dieser Name, berühmt durch die Expedi-
tion Urre's und Jorge's de Espira (Georg von Speier) im
Thale des Rio Branko wieder gefunden.

Bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts war die
ungeheure Strecke zwischen den Bergen von französisch
Guyana und den wilden Cacao- und Juviawäldern (juvia,
Bertholletia excelsa) des obern Orinoko, zwischen den
Quellen des Rio Caroni und dem Amazonenstrome (vom
0° bis 41/2° N. Br. und von 57° bis 68° L.) so wenig be-
kannt, dass die Geographen nach Gutdünken Seen darauf
anbringen und Flussverbindungen dafür erfinden konnten.
Heutigen Tags ist das Feld der Hypothesen beschränkt.
Man hat die Länge von Esmeralda am obern Orinoko be-
stimmt und östlich von diesem Punkte mitten in den Ebe-
nen und Savannen der Parime einen zwanzig Meilen brei-
ten Strich von Norden nach Süden, längs der Ufer des

1 Cayley's Leben Raleigh's Tb. I. S. 7, 17, 51 und 100.

jährlichen Tributs von 300,000 LSterl. an die Königin
Elisabeth zu verpflichten; und fügt endlich als ein Pro-
phet der Zukunft hinzu, dass all die ungeheuren Strecken
des mittäglichen Amerika eines Tages dem englischen
Volke gehören werden 1.

Der östliche Theil von Guyana erlangte neue Be-
rühmtheit, als im Jahre 1770 der Gouverneur Don
Manuel Centurion, verführt von indianischen Häupt-
lingen, die sich mit Hülfe der Spanier an einem
feindlichen Stamme zu rächen hofften, auf dem obern
Cauca neue Einfälle machte. Das Volk der Majenaos
wurde damals durch unrichtige Aussprache in Manaos
verwandelt und dieser Name, berühmt durch die Expedi-
tion Urre's und Jorge's de Espira (Georg von Speier) im
Thale des Rio Branko wieder gefunden.

Bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts war die
ungeheure Strecke zwischen den Bergen von französisch
Guyana und den wilden Cacao- und Juviawäldern (juvia,
Bertholletia excelsa) des obern Orinoko, zwischen den
Quellen des Rio Caroni und dem Amazonenstrome (vom
0° bis 4½° N. Br. und von 57° bis 68° L.) so wenig be-
kannt, dass die Geographen nach Gutdünken Seen darauf
anbringen und Flussverbindungen dafür erfinden konnten.
Heutigen Tags ist das Feld der Hypothesen beschränkt.
Man hat die Länge von Esmeralda am obern Orinoko be-
stimmt und östlich von diesem Punkte mitten in den Ebe-
nen und Savannen der Parime einen zwanzig Meilen brei-
ten Strich von Norden nach Süden, längs der Ufer des

1 Cayley's Leben Raleigh's Tb. I. S. 7, 17, 51 und 100.
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[20/0032] jährlichen Tributs von 300,000 LSterl. an die Königin Elisabeth zu verpflichten; und fügt endlich als ein Pro- phet der Zukunft hinzu, dass all die ungeheuren Strecken des mittäglichen Amerika eines Tages dem englischen Volke gehören werden 1. Der östliche Theil von Guyana erlangte neue Be- rühmtheit, als im Jahre 1770 der Gouverneur Don Manuel Centurion, verführt von indianischen Häupt- lingen, die sich mit Hülfe der Spanier an einem feindlichen Stamme zu rächen hofften, auf dem obern Cauca neue Einfälle machte. Das Volk der Majenaos wurde damals durch unrichtige Aussprache in Manaos verwandelt und dieser Name, berühmt durch die Expedi- tion Urre's und Jorge's de Espira (Georg von Speier) im Thale des Rio Branko wieder gefunden. Bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts war die ungeheure Strecke zwischen den Bergen von französisch Guyana und den wilden Cacao- und Juviawäldern (juvia, Bertholletia excelsa) des obern Orinoko, zwischen den Quellen des Rio Caroni und dem Amazonenstrome (vom 0° bis 4½° N. Br. und von 57° bis 68° L.) so wenig be- kannt, dass die Geographen nach Gutdünken Seen darauf anbringen und Flussverbindungen dafür erfinden konnten. Heutigen Tags ist das Feld der Hypothesen beschränkt. Man hat die Länge von Esmeralda am obern Orinoko be- stimmt und östlich von diesem Punkte mitten in den Ebe- nen und Savannen der Parime einen zwanzig Meilen brei- ten Strich von Norden nach Süden, längs der Ufer des 1 Cayley's Leben Raleigh's Tb. I. S. 7, 17, 51 und 100.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt; Über einige sehr wichtige Punkte der Geographie Guayana's von Alexander von Humboldt. In: Schomburgk, O. A.: Robert Hermann Schomburgk's Reisen in Guiana und am Orinoko während der Jahre 1835-1839. Leipzig, 1841, S. XV-XXIII; S. 1-39, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_vorwort_1841/32>, abgerufen am 21.11.2024.