Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander von Humboldt. In: Möllhausen, Balduin: Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee. Leipzig, 1858, S. [I]-VIII.reits gedruckten Arbeiten des Herrn Marcou bereichert werden können. Der Zweck der reits gedruckten Arbeiten des Herrn Marcou bereichert werden können. Der Zweck der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0010" n="VIII"/> reits gedruckten Arbeiten des Herrn Marcou bereichert werden können. Der Zweck der<lb/> grossen Expedition unter den Befehlen des Lieut. Whipple ward glücklich erreicht am<lb/> 23. März 1854 durch die Ankunft an der Küste der Südsee bei dem Hafen San Pedro,<lb/> nördlich von dem californischen Missionsdorfe San Diego. Die schnelle Rückreise ging<lb/> von San Francisco über den Isthmus von Panama nach New-York, so dass Herr <hi rendition="#g">Möll-<lb/> hausen</hi> nach einer Abwesenheit von einem Jahre und fünf Monaten mit seinen Samm-<lb/> lungen aus dem <hi rendition="#i">Far West</hi> und einer grossen Zahl interessanter, im Angesicht der Na-<lb/> turscenen sinnig aufgefasster, malerischer Entwürfe, in Berlin ankam. Diese Studien hat-<lb/> ten sich wieder des aufmunterndsten Beifalles und der huldreichen Anerkennung des<lb/><hi rendition="#g">Königs</hi> zu erfreuen. Sr. Majestät hatten die Gnade, zu beschliessen, den jungen Rei-<lb/> senden in Ihre Dienste zu nehmen und als <hi rendition="#g">Custos der Bibliotheken in den Schlös-<lb/> sern</hi> von Potsdam und der Umgebung anzustellen. Seine lebensfrischen Schilderungen<lb/> der wilden Natur in der Mannichfaltigkeit ihrer Gestaltungen, des Zustandes der Un-<lb/> cultur eingeborener Stämme und der Sitten der Thierarten, erinnern daran, wie in em-<lb/> pfänglichen Gemüthern tiefe Gefühle die Sprache veredeln. Was <hi rendition="#g">Balduin Möllhausen</hi><lb/> in einem so vielbewegten Leben, unter mannigfaltigen Entbehrungen, doch Ersatz<lb/> gewährenden Naturfreunden erfahren, ist für seine geistige Ausbildung nicht verloren<lb/> gegangen; denn, wie Schiller in so schöner Einfachheit sagt: „der Mensch wächst mit<lb/> seinen Zwecken“.</p><lb/> <dateline> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Berlin</hi>, im Monat März 1857.</hi> </dateline> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [VIII/0010]
reits gedruckten Arbeiten des Herrn Marcou bereichert werden können. Der Zweck der
grossen Expedition unter den Befehlen des Lieut. Whipple ward glücklich erreicht am
23. März 1854 durch die Ankunft an der Küste der Südsee bei dem Hafen San Pedro,
nördlich von dem californischen Missionsdorfe San Diego. Die schnelle Rückreise ging
von San Francisco über den Isthmus von Panama nach New-York, so dass Herr Möll-
hausen nach einer Abwesenheit von einem Jahre und fünf Monaten mit seinen Samm-
lungen aus dem Far West und einer grossen Zahl interessanter, im Angesicht der Na-
turscenen sinnig aufgefasster, malerischer Entwürfe, in Berlin ankam. Diese Studien hat-
ten sich wieder des aufmunterndsten Beifalles und der huldreichen Anerkennung des
Königs zu erfreuen. Sr. Majestät hatten die Gnade, zu beschliessen, den jungen Rei-
senden in Ihre Dienste zu nehmen und als Custos der Bibliotheken in den Schlös-
sern von Potsdam und der Umgebung anzustellen. Seine lebensfrischen Schilderungen
der wilden Natur in der Mannichfaltigkeit ihrer Gestaltungen, des Zustandes der Un-
cultur eingeborener Stämme und der Sitten der Thierarten, erinnern daran, wie in em-
pfänglichen Gemüthern tiefe Gefühle die Sprache veredeln. Was Balduin Möllhausen
in einem so vielbewegten Leben, unter mannigfaltigen Entbehrungen, doch Ersatz
gewährenden Naturfreunden erfahren, ist für seine geistige Ausbildung nicht verloren
gegangen; denn, wie Schiller in so schöner Einfachheit sagt: „der Mensch wächst mit
seinen Zwecken“.
Berlin, im Monat März 1857.
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