der Erde in meine Gewalt; aber warum nicht auch Abrahams Saamen? Gott antwortete: Siehe, wenn du am großen Versöhnungsfest eine Sünde an den Kindern Jsrael findest, so sollst du über sie herrschen; findest du aber keine Sünde an ihnen, so sollst du keine Macht haben über sie. Als nun am Versöhnungstage der boshafte Sammael sahe, daß das Volk Jsrael so rein, wie die Engel, und ganz ohne Sünde war, sagte er zu Gott: Wahr- lich, o Herr der Welt, du hast ein Volk auf Er- den, das so vollkommen ist, wie die Engel im Him- mel. Diese stehen aufrecht, essen und trinken nicht, sind rein von allen Sünden und leben in Friede und Einigkeit; so ist auch das Volk Jsrael am Ver- söhnungstage. Wenn der heilige, hochgelobte Gott den Sammael so reden hört, dann vergiebt er den Jsraeliten augenblicklich ihre sämmtlichen Uebertre- tungen und erhört alle ihre Gebete *). Deshalb müssen sie auch dem Sammael Geschenke geben, um ihm die Augen zu verblenden, damit er ihre Sün- den nicht sehen und sie nicht anklagen möge, denn es stehet geschrieben: "Du sollst keine Geschenke neh- men, wodurch selbst Weise verblendet werden." 2 B. Mos. 23. V. 8. **). Sollten die frommen
*) Jalkut Chadasch.
**) Moreh nevochim Theil 2, Tit. Schemtof; R. Jsaak Karv Auslegung der 5 B. Mosis. Toledoth Jiz- chack, Parascha Achare Moth.
der Erde in meine Gewalt; aber warum nicht auch Abrahams Saamen? Gott antwortete: Siehe, wenn du am großen Verſoͤhnungsfeſt eine Suͤnde an den Kindern Jſrael findeſt, ſo ſollſt du uͤber ſie herrſchen; findeſt du aber keine Suͤnde an ihnen, ſo ſollſt du keine Macht haben uͤber ſie. Als nun am Verſoͤhnungstage der boshafte Sammael ſahe, daß das Volk Jſrael ſo rein, wie die Engel, und ganz ohne Suͤnde war, ſagte er zu Gott: Wahr- lich, o Herr der Welt, du haſt ein Volk auf Er- den, das ſo vollkommen iſt, wie die Engel im Him- mel. Dieſe ſtehen aufrecht, eſſen und trinken nicht, ſind rein von allen Suͤnden und leben in Friede und Einigkeit; ſo iſt auch das Volk Jſrael am Ver- ſoͤhnungstage. Wenn der heilige, hochgelobte Gott den Sammael ſo reden hoͤrt, dann vergiebt er den Jſraeliten augenblicklich ihre ſaͤmmtlichen Uebertre- tungen und erhoͤrt alle ihre Gebete *). Deshalb muͤſſen ſie auch dem Sammael Geſchenke geben, um ihm die Augen zu verblenden, damit er ihre Suͤn- den nicht ſehen und ſie nicht anklagen moͤge, denn es ſtehet geſchrieben: »Du ſollſt keine Geſchenke neh- men, wodurch ſelbſt Weiſe verblendet werden.« 2 B. Moſ. 23. V. 8. **). Sollten die frommen
*) Jalkut Chadaſch.
**) Moreh nevochim Theil 2, Tit. Schemtof; R. Jſaak Karv Auslegung der 5 B. Moſis. Toledoth Jiz- chack, Paraſcha Achare Moth.
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der Erde in meine Gewalt; aber warum nicht auch
Abrahams Saamen? Gott antwortete: Siehe,
wenn du am großen Verſoͤhnungsfeſt eine Suͤnde an
den Kindern Jſrael findeſt, ſo ſollſt du uͤber ſie
herrſchen; findeſt du aber keine Suͤnde an ihnen,
ſo ſollſt du keine Macht haben uͤber ſie. Als nun
am Verſoͤhnungstage der boshafte Sammael ſahe,
daß das Volk Jſrael ſo rein, wie die Engel, und
ganz ohne Suͤnde war, ſagte er zu Gott: Wahr-
lich, o Herr der Welt, du haſt ein Volk auf Er-
den, das ſo vollkommen iſt, wie die Engel im Him-
mel. Dieſe ſtehen aufrecht, eſſen und trinken nicht,
ſind rein von allen Suͤnden und leben in Friede
und Einigkeit; ſo iſt auch das Volk Jſrael am Ver-
ſoͤhnungstage. Wenn der heilige, hochgelobte Gott
den Sammael ſo reden hoͤrt, dann vergiebt er den
Jſraeliten augenblicklich ihre ſaͤmmtlichen Uebertre-
tungen und erhoͤrt alle ihre Gebete *). Deshalb
muͤſſen ſie auch dem Sammael Geſchenke geben, um
ihm die Augen zu verblenden, damit er ihre Suͤn-
den nicht ſehen und ſie nicht anklagen moͤge, denn
es ſtehet geſchrieben: »Du ſollſt keine Geſchenke neh-
men, wodurch ſelbſt Weiſe verblendet werden.«
2 B. Moſ. 23. V. 8. **). Sollten die frommen
*) Jalkut Chadaſch.
**) Moreh nevochim Theil 2, Tit. Schemtof; R. Jſaak
Karv Auslegung der 5 B. Moſis. Toledoth Jiz-
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/174>, abgerufen am 22.07.2024.
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