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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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"Die Seele des ersten Menschen war ein Licht
des Herrn, in welchem alle sechsmalhundert tausend
Seelen der Jsraeliten enthalten waren; so wie ein
Licht von dem andern angezündet wird, so wurden
auch diese Seelen von der Seele des Adam ange-
zündet. Die Thorheit des ersten Menschen aber,
der seinen Weg verkehrte, und die Unreinigkeit,
welche die Schlange, der gottlose Sammael, in die
Eva warf, waren die Ursachen, daß die Seelen
sich vermischten und dadurch unwürdig wurden, in
die Jsraeliten zu kommen. Unser Vater Abraham
empfieng deshalb die sechsmalhundert tausend Ne-
phaschoth,
die an der Nephesch des Adam
hiengen, und brachte sie wieder in Ordnung. Un-
ser Vater Jsaak empfieng die sechsmalhundert tau-
send Ruchoth, so aus dem Ruach des ersten
Menschen entsprangen, und reinigte sie. Unser Va-
ter Jakob endlich empfieng die sechsmalhundert tau-
send Neschamoth, die an der Neschama des
ersten Menschen hiengen, und stellte auch diese wie-
der her *)."

"Jn Abraham kam die Seele des Adam. Um
den Unrath fortzuschaffen, welche der Sammael,
der Oberste der Teufel, in diese Seele gelegt hat-
te, zeugte unser Vater Abraham den Jsmael, der,
gleich einem Zugpflaster, alles Unreine herauszog.

Nach-
*) Nischmath Adam Kap. 1; Jalkut Chadasch, Titel
Nischamoth; das Buch Megalle Amykkoth.

»Die Seele des erſten Menſchen war ein Licht
des Herrn, in welchem alle ſechsmalhundert tauſend
Seelen der Jſraeliten enthalten waren; ſo wie ein
Licht von dem andern angezuͤndet wird, ſo wurden
auch dieſe Seelen von der Seele des Adam ange-
zuͤndet. Die Thorheit des erſten Menſchen aber,
der ſeinen Weg verkehrte, und die Unreinigkeit,
welche die Schlange, der gottloſe Sammael, in die
Eva warf, waren die Urſachen, daß die Seelen
ſich vermiſchten und dadurch unwuͤrdig wurden, in
die Jſraeliten zu kommen. Unſer Vater Abraham
empfieng deshalb die ſechsmalhundert tauſend Ne-
phaſchoth,
die an der Nepheſch des Adam
hiengen, und brachte ſie wieder in Ordnung. Un-
ſer Vater Jſaak empfieng die ſechsmalhundert tau-
ſend Ruchoth, ſo aus dem Ruach des erſten
Menſchen entſprangen, und reinigte ſie. Unſer Va-
ter Jakob endlich empfieng die ſechsmalhundert tau-
ſend Neſchamoth, die an der Neſchama des
erſten Menſchen hiengen, und ſtellte auch dieſe wie-
der her *)

»Jn Abraham kam die Seele des Adam. Um
den Unrath fortzuſchaffen, welche der Sammael,
der Oberſte der Teufel, in dieſe Seele gelegt hat-
te, zeugte unſer Vater Abraham den Jsmael, der,
gleich einem Zugpflaſter, alles Unreine herauszog.

Nach-
*) Niſchmath Adam Kap. 1; Jalkut Chadaſch, Titel
Niſchamoth; das Buch Megalle Amykkoth.
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[176/0210] »Die Seele des erſten Menſchen war ein Licht des Herrn, in welchem alle ſechsmalhundert tauſend Seelen der Jſraeliten enthalten waren; ſo wie ein Licht von dem andern angezuͤndet wird, ſo wurden auch dieſe Seelen von der Seele des Adam ange- zuͤndet. Die Thorheit des erſten Menſchen aber, der ſeinen Weg verkehrte, und die Unreinigkeit, welche die Schlange, der gottloſe Sammael, in die Eva warf, waren die Urſachen, daß die Seelen ſich vermiſchten und dadurch unwuͤrdig wurden, in die Jſraeliten zu kommen. Unſer Vater Abraham empfieng deshalb die ſechsmalhundert tauſend Ne- phaſchoth, die an der Nepheſch des Adam hiengen, und brachte ſie wieder in Ordnung. Un- ſer Vater Jſaak empfieng die ſechsmalhundert tau- ſend Ruchoth, ſo aus dem Ruach des erſten Menſchen entſprangen, und reinigte ſie. Unſer Va- ter Jakob endlich empfieng die ſechsmalhundert tau- ſend Neſchamoth, die an der Neſchama des erſten Menſchen hiengen, und ſtellte auch dieſe wie- der her *).« »Jn Abraham kam die Seele des Adam. Um den Unrath fortzuſchaffen, welche der Sammael, der Oberſte der Teufel, in dieſe Seele gelegt hat- te, zeugte unſer Vater Abraham den Jsmael, der, gleich einem Zugpflaſter, alles Unreine herauszog. Nach- *) Niſchmath Adam Kap. 1; Jalkut Chadaſch, Titel Niſchamoth; das Buch Megalle Amykkoth.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/210>, abgerufen am 24.11.2024.