Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.Fortsetzung des Vorigen. Vom Tode und von den verschiedenen Zustän- den nach dem Tode. Rabbi Menasse Ben Jsrael sagt: Die ganze Der gute Rabbi irrt jedoch gar sehr. Unser *) Jn seinem Buche Nischmath Chajim, Maamar
(Theil) 4, Kap. 21. Fortſetzung des Vorigen. Vom Tode und von den verſchiedenen Zuſtaͤn- den nach dem Tode. Rabbi Menaſſe Ben Jſrael ſagt: Die ganze Der gute Rabbi irrt jedoch gar ſehr. Unſer *) Jn ſeinem Buche Niſchmath Chajim, Maamar
(Theil) 4, Kap. 21. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0214" n="180"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g">Fortſetzung des Vorigen.</hi><lb/> Vom Tode und von den verſchiedenen Zuſtaͤn-<lb/> den nach dem Tode.</head><lb/> <p>Rabbi Menaſſe Ben Jſrael ſagt: Die ganze<lb/> Welt glaubte ehemals, daß die Seelen vergaͤnglich<lb/> waͤren, und daß der Menſch keinen Vorzug haͤtte<lb/> vor den Thieren, bis endlich unſer Vater Abraham<lb/> kam, und den Menſchen offenbarte, daß ihre See-<lb/> len nach dem Tode fortdauern, und ans einem<lb/> Leibe in den andern fahren wuͤrden <note place="foot" n="*)">Jn ſeinem Buche Niſchmath Chajim, Maamar<lb/> (Theil) 4, Kap. 21.</note>.</p><lb/> <p>Der gute Rabbi irrt jedoch gar ſehr. Unſer<lb/> Vater Abraham wußte wahrſcheinlich eben ſo wenig<lb/> von einer Fortdauer der Seele nach dem Tode,<lb/> als von einer Seelenwanderung. Haͤtte er von<lb/> beiden eine Ahnung gehabt, ſo wuͤrde er ſeinen Glau-<lb/> ben ſicherlich auf ſeine Nachkommen fortgepflanzt,<lb/> und Moſes ſelbſt wuͤrde dann nicht blos irdiſche,<lb/> ſondern neben dieſen auch kuͤnftige Belohnungen und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [180/0214]
Fortſetzung des Vorigen.
Vom Tode und von den verſchiedenen Zuſtaͤn-
den nach dem Tode.
Rabbi Menaſſe Ben Jſrael ſagt: Die ganze
Welt glaubte ehemals, daß die Seelen vergaͤnglich
waͤren, und daß der Menſch keinen Vorzug haͤtte
vor den Thieren, bis endlich unſer Vater Abraham
kam, und den Menſchen offenbarte, daß ihre See-
len nach dem Tode fortdauern, und ans einem
Leibe in den andern fahren wuͤrden *).
Der gute Rabbi irrt jedoch gar ſehr. Unſer
Vater Abraham wußte wahrſcheinlich eben ſo wenig
von einer Fortdauer der Seele nach dem Tode,
als von einer Seelenwanderung. Haͤtte er von
beiden eine Ahnung gehabt, ſo wuͤrde er ſeinen Glau-
ben ſicherlich auf ſeine Nachkommen fortgepflanzt,
und Moſes ſelbſt wuͤrde dann nicht blos irdiſche,
ſondern neben dieſen auch kuͤnftige Belohnungen und
*) Jn ſeinem Buche Niſchmath Chajim, Maamar
(Theil) 4, Kap. 21.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |