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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Himmel bestraft erst die Uebertretungen nach er-
reichtem zwanzigsten Jahre. Wer vor dem dreizehn-
ten Jahre stirbt, stirbt wegen der Sünden seines
Vaters. Nach dem dreizehnten bis zum zwanzigsten
Jahre stirbt der Mensch, damit er gerecht sterbe,
und der heilige, hochgelobte Gott sich seiner erbar-
men und ihm einen guten Lohn im Himmel geben
könne. Gott wartet in diesem Falle deshalb nicht
bis zum zwanzigsten Jahre, weil der Mensch sün-
digen und das zukünftige ewige Leben verscherzen
möchte. Oft entzieht aber auch Gott dem, der vor
dem zwanzigsten Jahr sündigt, seinen Schutz und
läßt ihn in die Gewalt des Verderbers (Sammaels)
fallen. Ein solcher wird dann in seinen Sünden
gefangen und stirbt nicht durch den Willen des höch-
sten Gerichts, sondern der Verderber tödtet ihn,
ohne Gottes Befehl. Drum heißt es: "Es ist einer,
der vertilget ohne Urtheil." Sprüchw. Sal. 13.
V. 23. *)

"Die Herrlichkeit Gottes schwebt über dem
Bette des Sterbenden; darum soll Niemand, der
einen solchen Kranken besucht, sich auf dessen Bett
setzen, denn man muß sich nicht über den heiligen,
hochgelobten Gott erheben **)."

*) Emek Hammelech, Titel Schaer olam haberie;
Schabbath; R. Bechai's Auslegung der fünf Bücher
Mos. Parascha Vehaja ekef und Parascha Bereschith;
Jalkut Chadasch, Titel Mitha.
**) Jalkut Chadasch und Rabbi Salomon Jarchi's
Auslegung desselben.

Himmel beſtraft erſt die Uebertretungen nach er-
reichtem zwanzigſten Jahre. Wer vor dem dreizehn-
ten Jahre ſtirbt, ſtirbt wegen der Suͤnden ſeines
Vaters. Nach dem dreizehnten bis zum zwanzigſten
Jahre ſtirbt der Menſch, damit er gerecht ſterbe,
und der heilige, hochgelobte Gott ſich ſeiner erbar-
men und ihm einen guten Lohn im Himmel geben
koͤnne. Gott wartet in dieſem Falle deshalb nicht
bis zum zwanzigſten Jahre, weil der Menſch ſuͤn-
digen und das zukuͤnftige ewige Leben verſcherzen
moͤchte. Oft entzieht aber auch Gott dem, der vor
dem zwanzigſten Jahr ſuͤndigt, ſeinen Schutz und
laͤßt ihn in die Gewalt des Verderbers (Sammaels)
fallen. Ein ſolcher wird dann in ſeinen Suͤnden
gefangen und ſtirbt nicht durch den Willen des hoͤch-
ſten Gerichts, ſondern der Verderber toͤdtet ihn,
ohne Gottes Befehl. Drum heißt es: »Es iſt einer,
der vertilget ohne Urtheil.« Spruͤchw. Sal. 13.
V. 23. *)

»Die Herrlichkeit Gottes ſchwebt uͤber dem
Bette des Sterbenden; darum ſoll Niemand, der
einen ſolchen Kranken beſucht, ſich auf deſſen Bett
ſetzen, denn man muß ſich nicht uͤber den heiligen,
hochgelobten Gott erheben **)

*) Emek Hammelech, Titel Schaer olam haberie;
Schabbath; R. Bechai’s Auslegung der fuͤnf Buͤcher
Moſ. Paraſcha Vehaja ekef und Paraſcha Bereſchith;
Jalkut Chadaſch, Titel Mitha.
**) Jalkut Chadaſch und Rabbi Salomon Jarchi’s
Auslegung deſſelben.
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[198/0232] Himmel beſtraft erſt die Uebertretungen nach er- reichtem zwanzigſten Jahre. Wer vor dem dreizehn- ten Jahre ſtirbt, ſtirbt wegen der Suͤnden ſeines Vaters. Nach dem dreizehnten bis zum zwanzigſten Jahre ſtirbt der Menſch, damit er gerecht ſterbe, und der heilige, hochgelobte Gott ſich ſeiner erbar- men und ihm einen guten Lohn im Himmel geben koͤnne. Gott wartet in dieſem Falle deshalb nicht bis zum zwanzigſten Jahre, weil der Menſch ſuͤn- digen und das zukuͤnftige ewige Leben verſcherzen moͤchte. Oft entzieht aber auch Gott dem, der vor dem zwanzigſten Jahr ſuͤndigt, ſeinen Schutz und laͤßt ihn in die Gewalt des Verderbers (Sammaels) fallen. Ein ſolcher wird dann in ſeinen Suͤnden gefangen und ſtirbt nicht durch den Willen des hoͤch- ſten Gerichts, ſondern der Verderber toͤdtet ihn, ohne Gottes Befehl. Drum heißt es: »Es iſt einer, der vertilget ohne Urtheil.« Spruͤchw. Sal. 13. V. 23. *) »Die Herrlichkeit Gottes ſchwebt uͤber dem Bette des Sterbenden; darum ſoll Niemand, der einen ſolchen Kranken beſucht, ſich auf deſſen Bett ſetzen, denn man muß ſich nicht uͤber den heiligen, hochgelobten Gott erheben **).« *) Emek Hammelech, Titel Schaer olam haberie; Schabbath; R. Bechai’s Auslegung der fuͤnf Buͤcher Moſ. Paraſcha Vehaja ekef und Paraſcha Bereſchith; Jalkut Chadaſch, Titel Mitha. **) Jalkut Chadaſch und Rabbi Salomon Jarchi’s Auslegung deſſelben.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/232>, abgerufen am 23.11.2024.