Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Von Nichtgestorbenen.

Sowohl in der heiligen, als in der Profange-
schichte haben wir viele Beispiele, daß Sterbliche
nicht gestorben, sondern lebendigen Leibes in den
Himmel, oder den Olymp versetzt wurden. Enoch,
Elias, Romulus und Andre gehörten zu diesen
Glücklichen.

Auch die Talmudisten belehren uns, daß es
außer dem Enoch und dem Elias noch Mehrere
giebt, die ohne den Tod zu schmecken, ins Paradies
kamen, und ihnen, als so ausgezeichneten Heiligen
darf man wohl nach dem Messias ein Plätzchen
vergönnen.

Vom Vogel Chol wissen wir bereits, daß er
mit seiner Nachkommenschaft wegen seiner Frömmig-
keit vom Tode freigesprochen wurde, weil er nicht
von dem Apfel aß, den die verführerische Eva ihm
bot.

Ueber die Zahl und die Personen der Nichtge-
storbenen sind jedoch unsere israelitischen Freunde
nicht so ganz einig.

Von Nichtgeſtorbenen.

Sowohl in der heiligen, als in der Profange-
ſchichte haben wir viele Beiſpiele, daß Sterbliche
nicht geſtorben, ſondern lebendigen Leibes in den
Himmel, oder den Olymp verſetzt wurden. Enoch,
Elias, Romulus und Andre gehoͤrten zu dieſen
Gluͤcklichen.

Auch die Talmudiſten belehren uns, daß es
außer dem Enoch und dem Elias noch Mehrere
giebt, die ohne den Tod zu ſchmecken, ins Paradies
kamen, und ihnen, als ſo ausgezeichneten Heiligen
darf man wohl nach dem Meſſias ein Plaͤtzchen
vergoͤnnen.

Vom Vogel Chol wiſſen wir bereits, daß er
mit ſeiner Nachkommenſchaft wegen ſeiner Froͤmmig-
keit vom Tode freigeſprochen wurde, weil er nicht
von dem Apfel aß, den die verfuͤhreriſche Eva ihm
bot.

Ueber die Zahl und die Perſonen der Nichtge-
ſtorbenen ſind jedoch unſere iſraelitiſchen Freunde
nicht ſo ganz einig.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0288" n="254"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Von Nichtge&#x017F;torbenen.</hi> </hi> </head><lb/>
        <p>Sowohl in der heiligen, als in der Profange-<lb/>
&#x017F;chichte haben wir viele Bei&#x017F;piele, daß Sterbliche<lb/>
nicht ge&#x017F;torben, &#x017F;ondern lebendigen Leibes in den<lb/>
Himmel, oder den Olymp ver&#x017F;etzt wurden. Enoch,<lb/>
Elias, Romulus und Andre geho&#x0364;rten zu die&#x017F;en<lb/>
Glu&#x0364;cklichen.</p><lb/>
        <p>Auch die Talmudi&#x017F;ten belehren uns, daß es<lb/>
außer dem Enoch und dem Elias noch Mehrere<lb/>
giebt, die ohne den Tod zu &#x017F;chmecken, ins Paradies<lb/>
kamen, und ihnen, als &#x017F;o ausgezeichneten Heiligen<lb/>
darf man wohl nach dem Me&#x017F;&#x017F;ias ein Pla&#x0364;tzchen<lb/>
vergo&#x0364;nnen.</p><lb/>
        <p>Vom Vogel Chol wi&#x017F;&#x017F;en wir bereits, daß er<lb/>
mit &#x017F;einer Nachkommen&#x017F;chaft wegen &#x017F;einer Fro&#x0364;mmig-<lb/>
keit vom Tode freige&#x017F;prochen wurde, weil er nicht<lb/>
von dem Apfel aß, den die verfu&#x0364;hreri&#x017F;che Eva ihm<lb/>
bot.</p><lb/>
        <p>Ueber die Zahl und die Per&#x017F;onen der Nichtge-<lb/>
&#x017F;torbenen &#x017F;ind jedoch un&#x017F;ere i&#x017F;raeliti&#x017F;chen Freunde<lb/>
nicht &#x017F;o ganz einig.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[254/0288] Von Nichtgeſtorbenen. Sowohl in der heiligen, als in der Profange- ſchichte haben wir viele Beiſpiele, daß Sterbliche nicht geſtorben, ſondern lebendigen Leibes in den Himmel, oder den Olymp verſetzt wurden. Enoch, Elias, Romulus und Andre gehoͤrten zu dieſen Gluͤcklichen. Auch die Talmudiſten belehren uns, daß es außer dem Enoch und dem Elias noch Mehrere giebt, die ohne den Tod zu ſchmecken, ins Paradies kamen, und ihnen, als ſo ausgezeichneten Heiligen darf man wohl nach dem Meſſias ein Plaͤtzchen vergoͤnnen. Vom Vogel Chol wiſſen wir bereits, daß er mit ſeiner Nachkommenſchaft wegen ſeiner Froͤmmig- keit vom Tode freigeſprochen wurde, weil er nicht von dem Apfel aß, den die verfuͤhreriſche Eva ihm bot. Ueber die Zahl und die Perſonen der Nichtge- ſtorbenen ſind jedoch unſere iſraelitiſchen Freunde nicht ſo ganz einig.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/288
Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/288>, abgerufen am 24.11.2024.