Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.ren, zu befreien. Der Genuß alles Fleisches von *) Den Schweinehaß trug Moses bekanntlich zuerst von den Aegyptern auf die Juden über; denn bei den erstern waren unter allen Volksklassen oder Ka- sten die Hirten, und unter diesen wiederum die Schweinehirten die verachtetsten. So war auch die Beschneidung ägyptischen Ursprungs, und sollte wahrscheinlich zur Verhütung des Lasters dienen, welches von Onan den Namen führt. Sogar die Mädchen wurden von den Aegyptern beschnitten. **) Zu welcher Verworfenheit die Jsraeliten mußten
gesunken seyn, wird hinlänglich durch z. B. Mos. Kap. 18. V. 22 und 23, Kap. 20. V. 11 bis 16. bewiesen. Wären solche Schandthaten nicht bei ih- nen sehr häufig und einheimisch gewesen; so würde der weise Gesetzgeber sie nicht durch Verbote auf- merksam darauf gemacht haben, wodurch nur ihre Lüsternheit und Neugier erregt werden mußte. Auch klagen fast alle Propheten über die schändlichen und vielen Greuel dieser Art, welche die Juden verüb- ten, und wodurch sie sich selbst bei den Heiden ver- ächtlich und "stinkend" machten. Das war das heilige auserwählte Volk Gottes! ren, zu befreien. Der Genuß alles Fleiſches von *) Den Schweinehaß trug Moſes bekanntlich zuerſt von den Aegyptern auf die Juden uͤber; denn bei den erſtern waren unter allen Volksklaſſen oder Ka- ſten die Hirten, und unter dieſen wiederum die Schweinehirten die verachtetſten. So war auch die Beſchneidung aͤgyptiſchen Urſprungs, und ſollte wahrſcheinlich zur Verhuͤtung des Laſters dienen, welches von Onan den Namen fuͤhrt. Sogar die Maͤdchen wurden von den Aegyptern beſchnitten. **) Zu welcher Verworfenheit die Jſraeliten mußten
geſunken ſeyn, wird hinlaͤnglich durch z. B. Moſ. Kap. 18. V. 22 und 23, Kap. 20. V. 11 bis 16. bewieſen. Waͤren ſolche Schandthaten nicht bei ih- nen ſehr haͤufig und einheimiſch geweſen; ſo wuͤrde der weiſe Geſetzgeber ſie nicht durch Verbote auf- merkſam darauf gemacht haben, wodurch nur ihre Luͤſternheit und Neugier erregt werden mußte. Auch klagen faſt alle Propheten uͤber die ſchaͤndlichen und vielen Greuel dieſer Art, welche die Juden veruͤb- ten, und wodurch ſie ſich ſelbſt bei den Heiden ver- aͤchtlich und „ſtinkend‟ machten. Das war das heilige auserwaͤhlte Volk Gottes! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0076" n="42"/> ren, zu befreien. Der Genuß alles Fleiſches von<lb/> ſolchen Thieren, die man, nach aͤgyptiſchen Begrif-<lb/> fen, fuͤr unrein d. h. nachtheilig fuͤr die Geſund-<lb/> heit hielt, wurde unterſagt <note place="foot" n="*)">Den Schweinehaß trug Moſes bekanntlich zuerſt<lb/> von den Aegyptern auf die Juden uͤber; denn bei<lb/> den erſtern waren unter allen Volksklaſſen oder Ka-<lb/> ſten die Hirten, und unter dieſen wiederum die<lb/> Schweinehirten die verachtetſten. So war auch<lb/> die Beſchneidung aͤgyptiſchen Urſprungs, und ſollte<lb/> wahrſcheinlich zur Verhuͤtung des Laſters dienen,<lb/> welches von Onan den Namen fuͤhrt. Sogar die<lb/> Maͤdchen wurden von den Aegyptern beſchnitten.</note>; die ſchaͤndlichen La-<lb/> ſter und Verbrechen, denen die Juden ohne Scheu<lb/> und Scham ſich ergaben, wurden auf das ſtreng-<lb/> ſte verboten <note place="foot" n="**)">Zu welcher Verworfenheit die Jſraeliten mußten<lb/> geſunken ſeyn, wird hinlaͤnglich durch z. B. Moſ.<lb/> Kap. 18. V. 22 und 23, Kap. 20. V. 11 bis 16.<lb/> bewieſen. Waͤren ſolche Schandthaten nicht bei ih-<lb/> nen ſehr haͤufig und einheimiſch geweſen; ſo wuͤrde<lb/> der weiſe Geſetzgeber ſie nicht durch Verbote auf-<lb/> merkſam darauf gemacht haben, wodurch nur ihre<lb/> Luͤſternheit und Neugier erregt werden mußte. Auch<lb/> klagen faſt alle Propheten uͤber die ſchaͤndlichen und<lb/> vielen Greuel dieſer Art, welche die Juden veruͤb-<lb/> ten, und wodurch ſie ſich ſelbſt bei den Heiden ver-<lb/> aͤchtlich und „ſtinkend‟ machten. <hi rendition="#g">Das war das<lb/> heilige auserwaͤhlte Volk Gottes!</hi></note>. Das Dogma ward feſt geſtellt:<lb/> daß Gott allein und ausſchließlich ihr Gott, und<lb/> daß ſie ſein einziges auserwaͤhltes Volk waͤren, um<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0076]
ren, zu befreien. Der Genuß alles Fleiſches von
ſolchen Thieren, die man, nach aͤgyptiſchen Begrif-
fen, fuͤr unrein d. h. nachtheilig fuͤr die Geſund-
heit hielt, wurde unterſagt *); die ſchaͤndlichen La-
ſter und Verbrechen, denen die Juden ohne Scheu
und Scham ſich ergaben, wurden auf das ſtreng-
ſte verboten **). Das Dogma ward feſt geſtellt:
daß Gott allein und ausſchließlich ihr Gott, und
daß ſie ſein einziges auserwaͤhltes Volk waͤren, um
*) Den Schweinehaß trug Moſes bekanntlich zuerſt
von den Aegyptern auf die Juden uͤber; denn bei
den erſtern waren unter allen Volksklaſſen oder Ka-
ſten die Hirten, und unter dieſen wiederum die
Schweinehirten die verachtetſten. So war auch
die Beſchneidung aͤgyptiſchen Urſprungs, und ſollte
wahrſcheinlich zur Verhuͤtung des Laſters dienen,
welches von Onan den Namen fuͤhrt. Sogar die
Maͤdchen wurden von den Aegyptern beſchnitten.
**) Zu welcher Verworfenheit die Jſraeliten mußten
geſunken ſeyn, wird hinlaͤnglich durch z. B. Moſ.
Kap. 18. V. 22 und 23, Kap. 20. V. 11 bis 16.
bewieſen. Waͤren ſolche Schandthaten nicht bei ih-
nen ſehr haͤufig und einheimiſch geweſen; ſo wuͤrde
der weiſe Geſetzgeber ſie nicht durch Verbote auf-
merkſam darauf gemacht haben, wodurch nur ihre
Luͤſternheit und Neugier erregt werden mußte. Auch
klagen faſt alle Propheten uͤber die ſchaͤndlichen und
vielen Greuel dieſer Art, welche die Juden veruͤb-
ten, und wodurch ſie ſich ſelbſt bei den Heiden ver-
aͤchtlich und „ſtinkend‟ machten. Das war das
heilige auserwaͤhlte Volk Gottes!
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Zitationshilfe: | Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/76>, abgerufen am 16.02.2025. |