Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.glaubt mit einer Hand voll elenden Metalls dem gewissenhaften, rechtschaffenen Erzieher die Bildung seiner Kinder bezahlen zu können; er wird ihn viel- mehr als seinen vorzüglichsten Freund mit Liebe und Dankbarkeit schätzen, ehren und auszeichnen. Nur der Jude, welcher wähnt, daß für sein Geld alles feil sey, und der dumme Tölpel, der keinen Sinn für sittliche und geistige Bildung hat, weil er selbst keine besitzt, kann den Lehrer seiner Kin- der zum Bedienten oder gar zum Sklaven herab- würdigen wollen, der Alles thun und dulden muß, was man ihm auflegt. Ungeachtet der vielen Hindernisse, welche einer II. Bändchen. 10
glaubt mit einer Hand voll elenden Metalls dem gewiſſenhaften, rechtſchaffenen Erzieher die Bildung ſeiner Kinder bezahlen zu koͤnnen; er wird ihn viel- mehr als ſeinen vorzuͤglichſten Freund mit Liebe und Dankbarkeit ſchaͤtzen, ehren und auszeichnen. Nur der Jude, welcher waͤhnt, daß fuͤr ſein Geld alles feil ſey, und der dumme Toͤlpel, der keinen Sinn fuͤr ſittliche und geiſtige Bildung hat, weil er ſelbſt keine beſitzt, kann den Lehrer ſeiner Kin- der zum Bedienten oder gar zum Sklaven herab- wuͤrdigen wollen, der Alles thun und dulden muß, was man ihm auflegt. Ungeachtet der vielen Hinderniſſe, welche einer II. Baͤndchen. 10
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glaubt mit einer Hand voll elenden Metalls dem
gewiſſenhaften, rechtſchaffenen Erzieher die Bildung
ſeiner Kinder bezahlen zu koͤnnen; er wird ihn viel-
mehr als ſeinen vorzuͤglichſten Freund mit Liebe
und Dankbarkeit ſchaͤtzen, ehren und auszeichnen.
Nur der Jude, welcher waͤhnt, daß fuͤr ſein Geld
alles feil ſey, und der dumme Toͤlpel, der keinen
Sinn fuͤr ſittliche und geiſtige Bildung hat, weil
er ſelbſt keine beſitzt, kann den Lehrer ſeiner Kin-
der zum Bedienten oder gar zum Sklaven herab-
wuͤrdigen wollen, der Alles thun und dulden muß,
was man ihm auflegt.
Ungeachtet der vielen Hinderniſſe, welche einer
hoͤhern und edlern Geiſtesentwickelung der Juden
entgegen ſtehen, und die theils in ihrer Religions-
lehre, ihrer Erziehung, ihrem Hange zum Aben-
theuerlichen, zu Gruͤbeleien und Spitzfindigkeiten,
in ihren volksthuͤmlichen Eigenheiten, und in den,
aus dieſem Allen entſpringenden politiſchen Verhaͤlt-
niſſen liegen, haben ſie doch eine betraͤchtliche An-
zahl ausgezeichneter Schriftſteller hervorgebracht.
Die Namen eines Spinoza, Maimon, Markus
Herz, Moſes Kuh, Bloch, Mendelsſohn, Fried-
laͤnder, Fraͤnkel, Boͤrne, Buͤſchenthal, Bondi,
Heinemann, Guͤnsburg, d’Jſraeli, und anderer
verdienen mit Achtung genannt zu werden. Allein
ich bin uͤberzeugt, daß kaum der ſechste Theil der-
ſelben aͤcht abrahamitiſcher Herkunft iſt. Die Jn-
II. Baͤndchen. 10
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