Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.zum Unterschiede von seinem Namensverwandten, dem Glatzkopf, Elisa mit den Taubenflü- geln. Wo solche Wunder reden, da läßt sich wohl an der göttlichen Einsetzung der Zizis und Tephil- lim nicht zweifeln. Während einer der blutigsten Verfolgungen, die zum Unterſchiede von ſeinem Namensverwandten, dem Glatzkopf, Eliſa mit den Taubenfluͤ- geln. Wo ſolche Wunder reden, da laͤßt ſich wohl an der goͤttlichen Einſetzung der Zizis und Tephil- lim nicht zweifeln. Waͤhrend einer der blutigſten Verfolgungen, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0131" n="131"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> zum Unterſchiede von ſeinem Namensverwandten,<lb/> dem Glatzkopf, <hi rendition="#g">Eliſa mit den Taubenfluͤ-<lb/> geln</hi>. Wo ſolche Wunder reden, da laͤßt ſich wohl<lb/> an der goͤttlichen Einſetzung der Zizis und Tephil-<lb/> lim nicht zweifeln.</p><lb/> <p>Waͤhrend einer der blutigſten Verfolgungen, die<lb/> zu Anfange des dreizehnten Jahrhunderts in Spa-<lb/> nien gegen die Juden entſtand, zankten ſich ihre<lb/> Rabbiner mit der groͤßten Erbitterung uͤber die<lb/> wichtige Frage: ob ihre Tephillim und Zizis vier-<lb/> eckigt oder ſechseckigt ſeyn muͤßten. Sie mißhan-<lb/> delten einander faſt noch grauſamer, als es von<lb/> den Spaniern geſchahe. Uns Chriſten darf dies nicht<lb/> befremden. Unſre eigene Kirchengeſchichte bietet uns<lb/> Beiſpiele in Menge dar, daß Chriſten gegen Chri-<lb/> ſten um aͤhnlicher Poſſen willen mit unmenſchlicher<lb/> Wuth ſich verfolgten. Warum ſollen die juͤdiſchen<lb/> Rabbiner kluͤger ſeyn, als die unſrigen?</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [131/0131]
zum Unterſchiede von ſeinem Namensverwandten,
dem Glatzkopf, Eliſa mit den Taubenfluͤ-
geln. Wo ſolche Wunder reden, da laͤßt ſich wohl
an der goͤttlichen Einſetzung der Zizis und Tephil-
lim nicht zweifeln.
Waͤhrend einer der blutigſten Verfolgungen, die
zu Anfange des dreizehnten Jahrhunderts in Spa-
nien gegen die Juden entſtand, zankten ſich ihre
Rabbiner mit der groͤßten Erbitterung uͤber die
wichtige Frage: ob ihre Tephillim und Zizis vier-
eckigt oder ſechseckigt ſeyn muͤßten. Sie mißhan-
delten einander faſt noch grauſamer, als es von
den Spaniern geſchahe. Uns Chriſten darf dies nicht
befremden. Unſre eigene Kirchengeſchichte bietet uns
Beiſpiele in Menge dar, daß Chriſten gegen Chri-
ſten um aͤhnlicher Poſſen willen mit unmenſchlicher
Wuth ſich verfolgten. Warum ſollen die juͤdiſchen
Rabbiner kluͤger ſeyn, als die unſrigen?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |