Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.verwahren. Eine Todsünde wäre es gleichfalls, diese Heiligthümer anders, als etwa in einem drei- fachen Kästchen oder in einem dreifachen ledernen Sack in ein Zimmer zu bringen, wo Mann und Frau mit einander schlafen. Weiber, Dienstboten und Kranke sind von dem Gesetz der Tephillim ausgenommen, weil sie sich nicht immer rein halten und die Gebete gehörig abwarten können. Wie sauer müssen es sich Abrahams gottesfürch- Ein gottloser römischer Kaiser verbot einst den verwahren. Eine Todſuͤnde waͤre es gleichfalls, dieſe Heiligthuͤmer anders, als etwa in einem drei- fachen Kaͤſtchen oder in einem dreifachen ledernen Sack in ein Zimmer zu bringen, wo Mann und Frau mit einander ſchlafen. Weiber, Dienſtboten und Kranke ſind von dem Geſetz der Tephillim ausgenommen, weil ſie ſich nicht immer rein halten und die Gebete gehoͤrig abwarten koͤnnen. Wie ſauer muͤſſen es ſich Abrahams gottesfuͤrch- Ein gottloſer roͤmiſcher Kaiſer verbot einſt den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0130" n="130"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> verwahren. Eine Todſuͤnde waͤre es gleichfalls,<lb/> dieſe Heiligthuͤmer anders, als etwa in einem drei-<lb/> fachen Kaͤſtchen oder in einem dreifachen ledernen<lb/> Sack in ein Zimmer zu bringen, wo Mann und<lb/> Frau mit einander ſchlafen. Weiber, Dienſtboten<lb/> und Kranke ſind von dem Geſetz der Tephillim<lb/> ausgenommen, weil ſie ſich nicht immer rein halten<lb/> und die Gebete gehoͤrig abwarten koͤnnen.</p><lb/> <p>Wie ſauer muͤſſen es ſich Abrahams gottesfuͤrch-<lb/> tige Kinder nicht werden laſſen, um in den Him-<lb/> mel zu kommen!</p><lb/> <p>Ein gottloſer roͤmiſcher Kaiſer verbot einſt den<lb/> Jſraeliten, ſich mit keinem Tephillim an der Stirne<lb/> ſehen zu laſſen, denn damals trugen ſie dieſelben<lb/> taͤglich, ohne ſie abzulegen. Den Schergen war<lb/> ſogar befohlen, jedem Juden den Schaͤdel zu ſpal-<lb/> ten, den man mit dem Tephillim antraͤfe. Ein<lb/> frommer Mann aber, Eliſa genannt, ließ ſich hie-<lb/> durch nicht ſchrecken, ſondern trug ſeine Tephillim,<lb/> nach wie vor, an der Stirne. Da kam ein Haͤſcher<lb/> und wollte ihn fangen und umbringen. Eliſa nahm<lb/> jedoch ſchnell die Tephillim vom Haupte, und als der<lb/> Haͤſcher ihn fragte, was er in der Hand hielte?<lb/> antwortete er: die Fluͤgel einer Taube! Der Scher-<lb/> ge glaubte ihm nicht, und drohte ihm das Haupt<lb/> zu zerſpalten; da oͤffnete Eliſa die Hand, und ſie-<lb/> he, die Tephillim hatten ſich in Taubenfluͤgel ver-<lb/> wandelt. Von dieſer Zeit an hieß dieſer Eliſa,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0130]
verwahren. Eine Todſuͤnde waͤre es gleichfalls,
dieſe Heiligthuͤmer anders, als etwa in einem drei-
fachen Kaͤſtchen oder in einem dreifachen ledernen
Sack in ein Zimmer zu bringen, wo Mann und
Frau mit einander ſchlafen. Weiber, Dienſtboten
und Kranke ſind von dem Geſetz der Tephillim
ausgenommen, weil ſie ſich nicht immer rein halten
und die Gebete gehoͤrig abwarten koͤnnen.
Wie ſauer muͤſſen es ſich Abrahams gottesfuͤrch-
tige Kinder nicht werden laſſen, um in den Him-
mel zu kommen!
Ein gottloſer roͤmiſcher Kaiſer verbot einſt den
Jſraeliten, ſich mit keinem Tephillim an der Stirne
ſehen zu laſſen, denn damals trugen ſie dieſelben
taͤglich, ohne ſie abzulegen. Den Schergen war
ſogar befohlen, jedem Juden den Schaͤdel zu ſpal-
ten, den man mit dem Tephillim antraͤfe. Ein
frommer Mann aber, Eliſa genannt, ließ ſich hie-
durch nicht ſchrecken, ſondern trug ſeine Tephillim,
nach wie vor, an der Stirne. Da kam ein Haͤſcher
und wollte ihn fangen und umbringen. Eliſa nahm
jedoch ſchnell die Tephillim vom Haupte, und als der
Haͤſcher ihn fragte, was er in der Hand hielte?
antwortete er: die Fluͤgel einer Taube! Der Scher-
ge glaubte ihm nicht, und drohte ihm das Haupt
zu zerſpalten; da oͤffnete Eliſa die Hand, und ſie-
he, die Tephillim hatten ſich in Taubenfluͤgel ver-
wandelt. Von dieſer Zeit an hieß dieſer Eliſa,
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