Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.pfäffische Neugier und ängstlichen Argwohn erfun- den ward, um auch die geheimsten Gedanken der armen verblendeten Menge zu erforschen. Erst, wenn sie sich gebadet haben, gehen *) Dieser Gesang wird in chaldäischer Sprache gesun-
gen, denn sonst würden die heiligen Engel, welche zwar Hebräisch, aber kein Chaldäisch verstehen, Abrahams Saamen die herrliche Mahlzeit beneiden. pfaͤffiſche Neugier und aͤngſtlichen Argwohn erfun- den ward, um auch die geheimſten Gedanken der armen verblendeten Menge zu erforſchen. Erſt, wenn ſie ſich gebadet haben, gehen *) Dieſer Geſang wird in chaldaͤiſcher Sprache geſun-
gen, denn ſonſt wuͤrden die heiligen Engel, welche zwar Hebraͤiſch, aber kein Chaldaͤiſch verſtehen, Abrahams Saamen die herrliche Mahlzeit beneiden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0333" n="333"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> pfaͤffiſche Neugier und aͤngſtlichen Argwohn erfun-<lb/> den ward, um auch die geheimſten Gedanken der<lb/> armen verblendeten Menge zu erforſchen.</p><lb/> <p>Erſt, wenn ſie ſich gebadet haben, gehen<lb/> Jſraels Kinder am zweiten Pfingſttage in die Sy-<lb/> nagoge und beten. Darauf bringen die Leviten<lb/> friſches Waſſer zu der Arche (Aaron hakkodeſch).<lb/> Einige von ihnen halten das Waſchbecken, andere<lb/> das Handtuch und einer gießt den Prieſtern oder<lb/> Cohenim Waſſer zum Waſchen auf die Haͤnde. Nach-<lb/> her treten die Prieſter, ohne Schuhe zum heiligen<lb/> Schrank, Aaron hakkodeſch, binden ihre Hauptte-<lb/> phillim vor die Stirne, halten die Haͤnde vor die<lb/> Augen, ſo daß zwei und zwei Finger von jeder<lb/> Hand neben einander ruhen, und der Rabbi ſpricht:<lb/> der Herr ſegne euch u. ſ. w. Die Cohenim ſingen<lb/> daſſelbe, und halten bei <hi rendition="#g">jedem</hi> Wort etwas inne,<lb/> damit die Zuhoͤrer Amen ſagen koͤnnen. Hernach<lb/> nehmen ſie die Thorah aus der Arche, und plaͤrren<lb/> in hoͤchſt widerlichen Toͤnen aus einem Buche, <hi rendition="#g">Ma-<lb/> ſcher</hi> genannt, mehrere Verſe, welche die Pfingſt-<lb/> gebote enthalten. Dann wird der Geſang <hi rendition="#g">Hada-<lb/> kamus</hi> angeſtimmt <note place="foot" n="*)">Dieſer Geſang wird in chaldaͤiſcher Sprache geſun-<lb/> gen, denn ſonſt wuͤrden die heiligen Engel, welche<lb/> zwar Hebraͤiſch, aber kein Chaldaͤiſch verſtehen,<lb/> Abrahams Saamen die herrliche Mahlzeit beneiden.</note>, der von dem großen Fiſch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [333/0333]
pfaͤffiſche Neugier und aͤngſtlichen Argwohn erfun-
den ward, um auch die geheimſten Gedanken der
armen verblendeten Menge zu erforſchen.
Erſt, wenn ſie ſich gebadet haben, gehen
Jſraels Kinder am zweiten Pfingſttage in die Sy-
nagoge und beten. Darauf bringen die Leviten
friſches Waſſer zu der Arche (Aaron hakkodeſch).
Einige von ihnen halten das Waſchbecken, andere
das Handtuch und einer gießt den Prieſtern oder
Cohenim Waſſer zum Waſchen auf die Haͤnde. Nach-
her treten die Prieſter, ohne Schuhe zum heiligen
Schrank, Aaron hakkodeſch, binden ihre Hauptte-
phillim vor die Stirne, halten die Haͤnde vor die
Augen, ſo daß zwei und zwei Finger von jeder
Hand neben einander ruhen, und der Rabbi ſpricht:
der Herr ſegne euch u. ſ. w. Die Cohenim ſingen
daſſelbe, und halten bei jedem Wort etwas inne,
damit die Zuhoͤrer Amen ſagen koͤnnen. Hernach
nehmen ſie die Thorah aus der Arche, und plaͤrren
in hoͤchſt widerlichen Toͤnen aus einem Buche, Ma-
ſcher genannt, mehrere Verſe, welche die Pfingſt-
gebote enthalten. Dann wird der Geſang Hada-
kamus angeſtimmt *), der von dem großen Fiſch
*) Dieſer Geſang wird in chaldaͤiſcher Sprache geſun-
gen, denn ſonſt wuͤrden die heiligen Engel, welche
zwar Hebraͤiſch, aber kein Chaldaͤiſch verſtehen,
Abrahams Saamen die herrliche Mahlzeit beneiden.
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